Bertha von Suttner

österreichische Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin (1843-1914)
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Bertha Sophia Felicita Freifrau von Suttner (* 9. Juni 1843 in Prag, † 21. Juni 1914 in Wien) war eine österreichische Pazifistin. Sie wurde 1905 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

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Bertha von Suttner auf dem
österreichischen
2-Euro-Stück

Leben

Bertha von Suttner stammte aus böhmischem Adel (gebürtige Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau). Im Jahre 1889 veröffentlichte sie den pazifistischen Roman Die Waffen nieder!, der großes Aufsehen erregt und Bertha von Suttner zu einer der prominentesten Vertreterinnen der Friedensbewegung macht. 1892 gründete sie die Deutsche Friedensgesellschaft. Auf eine Kontaktanzeige hin wurde sie Privatsekretärin von Alfred Nobel und regte ihn zur Stiftung des Friedensnobelpreises an, den sie selbst 1905 erhielt.

Politische Einstellung

Ihre politische Einstellung verdeutlicht Suttner z. B. an ihrer Romanfigur Martha aus Die Waffen Nieder!:

Krieg ist...

aus Sicht der Kriegsbefürworter aus Sicht Marthas
unverhütbar verhütbar
naturgegeben, ja von Gott gewollt vom Menschen geschaffen
notwendig zu verabscheuen
etwas, das immer nur die Anderen schädigt, da man selbst im Recht ist etwas, das einen selbst schädigt, in dem es sehr wohl einen selbst oder Freunde treffen kann; wichtig ist vor allem, dass es nicht wichtig ist, wen es trifft sondern nur, dass es immer einen Menschen trifft
etwas, das neues Territorium bringt und die Stärke des eigenen Reiches stärkt und zum Ausdruck bringt barbarisch und verwerflich und bringt nur wenigen Skrupellosen einen Vorteil
etwas, das erst das Beste aus dem Manne hervorholt etwas, das Witwen macht, Familien und Freunde zerreißt, unsägliches Leid und Pein erzeugt und etwas, in dem Menschen auf grausamste und oft sehr langsame Weise getötet werden
etwas, in dem es nur Feinde, Einheiten, Strategien und Positionen gibt etwas, in dem der Mensch zählt
patriotisch gelinde ausgedrückt: sinnlos
etwas, von dem man am liebsten aus der Vogelperspektive erzählt etwas, dessen gesamte Grausamkeit man nur erkennt, wenn es sich vor einem erstreckt

In Drei wesentliche Programmpunkte zur Neuregelung der Staatenbeziehungen legte sie dar, wie Konflikte zwischen Staaten ohne Gewalt gelöst werden können:

  • 1. Durch Schiedsgerichtsverträge, um die Konflikte zwischen Staaten mit friedlichen Mitteln beizulegen.
  • 2. Durch eine Friedensunion aller Staaten, die jeden Angriff eines Staates gegen einen anderen mit gemeinschaftlicher Kraft zurückweisen müssen.
  • 3. Durch eine internationale Institution, die als ein Gerichtshof im Namen der Völker das Recht vertrete.

Die Quintessenz ihrer Reformvorschläge lautete: Abschaffung der Notwendigkeit, Zuflucht zum Krieg zu nehmen.

Werke

Literatur

  • Irene Stratenwerth: Warum tut ihr nichts, ihr jungen Leute? in Charlotte Kerner (Hrsg): Madame Curie und ihre Schwestern - Frauen, die den Nobelpreis bekamen, Beltz Verlag, Weinheim und Basel 1997, ISBN 3-407-80845-3
  • Angelika U. Reutter, Anne Rüffer: Frauen leben für den Frieden. Die Friedensnobelpreisträgerinnen von Bertha von Suttner bis Shirin Ebadi, Piper-Verlag, München 2004, ISBN 3-492-24209-X

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Werke im Internet

Sonstiges