Reinhard Mey

deutscher Liedermacher
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Reinhard Friedrich Michael Mey (* 21. Dezember 1942 in Berlin), in Frankreich bekannt als Frédérik Mey, ist einer der wohl erfolgreichsten zeitgenössischen deutschen Liedermacher.

Leben

Mey lebt in Berlin-Frohnau in zweiter Ehe (seit 1977) mit seiner Frau Hella Hennies (* in Hannover) und hat mit ihr drei Kinder: Frederik (* 1977), Maximilian (* 1982) und Victoria-Louise (* 1985). Von seiner ersten Frau Christine (Heirat 1967) ließ er sich 1976 scheiden.

1963 erlangte Mey am Französischen Gymnasium das deutsche Abitur sowie das französische Äquivalent Baccalauréat und begann danach eine Industriekaufmannslehre bei der Schering AG Berlin. Ein darauf begonnenes BWL-Studium brach er ab, um sich voll der Liedermacherei zu widmen.

Bereits während der Schulzeit sammelte er mit Freunden Erfahrungen auf der Bühne mit der Aufführung von Skiffle-Musik. 1965 bekam Mey die Möglichkeit, auf einem Liedermacherfestival auf der Burg Waldeck, einer dafür umfunktionierten Burgruine im Hunsrück, seine Lieder vorzutragen. Dies führte zu seinem ersten Plattenvertrag.

Werk

Fakten

Mey hat bis 2005 23 deutsche Studioalben herausgebracht, das erste 1967 mit Ich wollte wie Orpheus singen, das letzte im Mai 2004 mit Nanga Parbat. Seinen größten Erfolg veröffentlichte er mit Mein achtel Lorbeerblatt 1972; sein bekanntester Song dürfte Über den Wolken (1974) sein.

Zu den Studioaufnahmen veröffentlichte Mey zwölf deutsche Live-Platten, die sich in den letzten Jahren durch einen beträchtlichen Teil an einleitenden Sprechbeiträgen auszeichnen. Zu diesen beiden Plattentypen gesellen sich eine große Anzahl von Samplern und Singles.

Mey kann einen beachtlichen Erfolg in Frankreich und den Niederlanden vorweisen. Es gibt in französischer Sprache sieben Frédérik Mey-LPs und zwei Live-LPs, zuletzt erschien die Frédérik Mey, Vol. 7 - douce france (2005). Auf niederländisch erschien 1975 Als de dag van toen; 1976 Er zijn dagen ... Der Versuch, in Großbritannien Fuß zu fassen, schlug fehl.

Liedinhalte

Meys Lieder zeichnen sich durch hohe sprachliche Ausdruckskraft und eingängige Melodien aus. Stark vom französischen Chanson beeinflusst, sind Meys politische Stücke aber in den Anfängen eher dünn gesät und nehmen in der Anzahl erst Richtung Gegenwart soweit zu, dass auf den meisten neueren CDs mindestens ein Lied auftaucht, das politische Zustände kritisiert. Es dominieren im Wesentlichen aber Alltagsthemen die Liedtextinhalte.

Mey ist seit Jahren überzeugter Vegetarier, daneben setzt er sich bei PETA aktiv für den Tierschutz ein. Auch mehrere seiner Lieder setzen sich kritisch mit dem Thema Tierschutz auseinander (Die Würde des Schweins ist unantastbar, Hasengebet, Tierpolizei, Erbarme dich).

Dies und das

Meys politische Position ist moderat links-liberal. Insbesondere für Freiheit und Gewaltlosigkeit setzt er sich ein, auch jenseits seiner Lieder (z.B. auf einer Demonstration Anfang 2003 gegen den bevorstehenden Irakkrieg).

Reinhard Mey erwarb alle für Privatpersonen zugelassenen Fluglizenzen, gründete sogar eine kleine Fluggesellschaft, die sich aber nicht lang hielt.

Reinhard Mey wurde mal bei einem Auftritt bei Anfassen eines Mikrofons von einem Stromschlag getroffen, der infolge einer fehlerhaften Verkabelung entstanden war. Dies führte zu einer längeren Pause von der Bühne und zu großen Einnahme-Ausfällen.

In seinen heißesten, erfolgreichen Jahren war Reinhard Mey mit der schnellsten Limousine unterwegs, die es damals zu kaufen gab, einem Mercedes 450 SEL 6.9 mit 286 PS. Als er 60 Jahre alt wurde, kaufte er sich (nicht zum ersten Mal) einen Porsche.

Zu seinem 60. Geburtstag interpretierten verschiedene deutsche Künstler seine Lieder in einem Doppelalbum neu (Hommage an Reinhard Mey).

Mey reist grundsätzlich mit einem Brandmelder, einer Brandschutzhaube und einer Rohrzange, mit der er in Hotels den Wassersparer aus der Dusche entfernt.


Unter seinem Pseudonym Alfons Yondrascheck schrieb er für das Duo Inga & Wolf Gute Nacht, Freunde, mit dem er am Eurovision Song Contest 1972 teilnehmen wollte. Im deutschen Vorentscheid am 19. Februar 1972 belegte das Lied aber nur den vierten Platz. 1973 sang er das Lied der ARD-Fernsehlotterie Aber deine Ruhe findest du nicht mehr.

Weiteres frühes Pseudonym: Rainer May

Auszeichnungen und Ehrungen

Diskographie (Auswahl)

deutsche Alben

Studioalben

  • 1967 - Ich wollte wie Orpheus singen
  • 1968 - Ankomme Freitag, den 13.
  • 1970 - Aus meinem Tagebuch
  • 1971 - Ich bin aus jenem Holze
  • 1972 - Mein achtel Lorbeerblatt
  • 1974 - Wie vor Jahr und Tag
  • 1975 - Ikarus
  • 1977 - Menschenjunges
  • 1979 - Keine ruhige Minute
  • 1980 - Jahreszeiten
  • 1981 - Freundliche Gesichter
  • 1983 - Die Zwölfte
  • 1985 - Hergestellt in Berlin
  • 1986 - Alleingang
  • 1988 - Balladen
  • 1990 - Farben
  • 1992 - Alles geht
  • 1994 - Immer weiter
  • 1996 - Leuchtfeuer
  • 1998 - Flaschenpost
  • 2000 - Einhandsegler
  • 2002 - Rüm Hart
  • 2004 - Nanga Parbat

Singles

  • 1965 - Geh' und fang' den Wind (Debutsingle; deutsche Coverversion von Donovans "Catch The Wind" unter dem Pseudonym Rainer May)
  • 1966 - Fred Kasulzke
  • 1966 - Die drei Musketiere
  • 1996 - Lilienthals Traum
  • 1998 - Die 12 Weihnachtstage (Adaption des englischen Weihnachtslieds "The Twelve Days Of Christmas")

Live-Alben

  • 1971 - Reinhard Mey live
  • 1974 - 20.00 Uhr
  • 1978 - Unterwegs
  • 1981 - Tournee
  • 1984 - Live '84
  • 1987 - Die grosse Tournee '86
  • 1991 - Mit Lust und Liebe
  • 1995 - Zwischen Zürich und zu Haus
  • 1997 - Lebenszeichen
  • 1999 - Lampenfieber
  • 2002 - Solo - Die Einhandsegler Tour
  • 2003 - Klaar Kiming

DVDs

Sampler

  • 1973 - Alles was ich habe
  • 1977 - Starportrait
  • 1982 - Starportrait 2, Welch ein Geschenk ist ein Lied
  • 1987 - Die großen Erfolge
  • 1989 - Mein Apfelbäumchen
  • 1990 - Die Story (6-CD-Ausgabe Bertelsmann Buchclub)
  • 1993 - Ich liebe dich
  • 1997 - Du bist ein Riese ...
  • 2000 - Peter und der Wolf / Tierballaden
  • 2003 - Über den Wolken - Lieder aus 4 Jahrzehnten

mit anderen Künstlern

Internationale Alben

  • 1970 - One Vote for tomorrow
  • 1968 - Frédérik Mey, Vol. 1
  • 1972 - Frédérik Mey, Vol. 2
  • 1974 - Frédérik Mey, Vol. 3
  • 1976 - Frédérik Mey, Vol. 4
  • 1976 - Recital Frédérik Mey à l'Olympia (Live)
  • 1979 - Frédérik Mey, Vol. 5
  • 1979 - Bobino (Live)
  • 1983 - Frédérik Mey, Vol. 6
  • 2005 - Frédérik Mey, Vol. 7 - douce france
  • 1975 - Als de dag van toen
  • 1976 - Er zijn dagen ...