Pontifex maximus

Titel für den Wächter des römischen Götterkultes
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Der Titel Pontifex Maximus (lateinisch: "oberster Brückenbauer" oder "oberster Pfadbahner"; zur Etymologie siehe Pontifex), bezeichnete ursprünglich den obersten Wächter des altrömischen Götterkults und ging später auf die römischen Kaiser und schließlich auf die Päpste über.

Der Pontifex Maximus war der ranghöchste im Kollegium der Pontifices im römischen Reich. Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurde sein Amt durch die Wahl in einer speziellen Volksversammlung vergeben. Der Pontifex Maximus hatte die Oberaufsicht über alle sakralen Angelegenheiten in Rom, insbesondere über die Priesterinnen der Vesta. Sein Amtssitz war die Regia auf dem Forum Romanum.

Der Pontifex Maximus war in Rom auch für den Kalender zuständig. In dieser Funktion führte Gaius Iulius Caesar im Jahr 46 v. Chr. den Julianischen Kalender ein.

Die letzten Pontifices Maximi zur Zeit der römischen Republik waren Gaius Iulius Caesar und Marcus Aemilius Lepidus. Nach dem Tod des letzteren nahm Augustus und nach ihm jeder römische Kaiser bis Gratian Amt und Titel für sich in Anspruch.

Nach der Christianisierung verlor das Amt seine Bedeutung und seinen heidnischen Gehalt. Der erste Bischof von Rom, der sich ebenfalls Pontifex Maximus nannte, war Papst Leo I. (440-461). Seither ist der Begriff Teil der Titulatur der Päpste der katholischen Kirche.