Westmauer

heilige Stätte in Jerusalem
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Die Klagemauer (hebräisch הכותל המערבי (wörtlich Westliche Mauer)) in Jerusalem ist das bedeutendste Heiligtum des Judentums.

An der Klagemauer betende Juden

Sie stellt die frühere Westmauer des zweiten Tempels dar, der sich an dieser Stelle befand. Der unter Salomo gebaute erste Tempel war bereits 587 v. Chr. von den Babyloniern zerstört worden. Nach der Besetzung Jerusalems durch die Perser konnte an der selben Stelle um 515 v. Chr. ein schlichterer (der zweite) Tempel neu gebaut werden, der um 20 v. Chr. unter König Herodes dem Großen prachtvoll ausgebaut und von den Römern 70 n. Chr. zerstört wurde. Am Ort des eigentlichen Tempels erheben sich heute die Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom, die Jerusalem zur drittheiligsten Stadt des Islam machen, den Tempelberg für die Religionsausübung der Juden aber versperren.

Gebetszettel in der Klagemauer

Die Klagemauer wird von den Juden Westliche Mauer genannt, da sie die Westmauer der Tempelanlage war. Sie ist etwa 400 Meter lang und 18 Meter hoch. Heute pilgern täglich viele Menschen an die Klagemauer, um zu beten. Viele stecken auch aufgeschriebene Gebete in die Ritzen und Spalten der Mauer. Sie stellt für viele Juden ein Symbol für den Rest des ungebrochenen Bundes Gottes mit dem jüdischen Volk dar.

Für manche Christen ist entscheidend, dass die Klagemauer eine Außenmauer der Tempelanlage war und nicht zum eigentlichen Tempel gehörte, da dies sonst der im Neuen Testament überlieferten Prophezeiung Jesu über die Zerstörung des Tempels widersprechen würde (Matth. 24,1-2).