Kreide (Geologie)

Erdzeitalter
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Die Kreide oder Kreidezeit ist das jüngste erdgeschichtliche Zeitalter am Ende des Mesozoikums (Erdmittelalter). Sie begann vor etwa 135 Millionen Jahren (Ende des Jura) und endete vor etwa 65 Millionen Jahren (Beginn des Tertiär).

Ereignisse

Nach der gängigen Theorie brach während des Mesozoikums der "Superkontinent" (Pangäa) auseinander, und gegen Ende der Kreidezeit zeichnen sich die Umrisse der heute bekannten Kontinente ab. Erklärt wird dieser Prozesses mit Hilfe der von Alfred Wegener (1880-1930) begründeten Theorie der Plattentektonik.

Zu den herausragenden Ereignissen der mittleren Kreidezeit zwischen ca. 120 Millionen und 80 Millionen Jahren gehört eine gewaltige Superplume-Aktivität hauptsächlich im Bereich von Indien (Dekkan-Plateau) und des westlichen Pazifiks. Dieser 40 Millionen Jahre anhaltende Vulkanismus riesigen Ausmaßes auf dem Ozeanboden hatte globale Konsequenzen (Näheres siehe Plume).

Einteilung der Kreidezeit

Auch verwendete, übergeordnete oder inzwischen veraltete Stufenbezeichnungen: Neokom (untere Unterkreide), Gault (obere Unterkreide), Emscher (jetzt Coniac und Santon) und Senon (jetzt Santon, Campan und Maastricht)

Lithologie der Kreide-Gesteine in Deutschland

Die Lithologie der Oberkreide wird von Kalksteinen und Mergelsteinen geprägt, während hingegen in der Unterkreide vorwiegend Tonsteine und untergeordnet Mergelsteine auftreten. Im Basisbereich der Unterkreide sind auch Sandsteine verbreitet.

Räumliche Verbreitung der Kreide-Gesteine in Deutschland

Gesteine der Kreidezeit stehen im Raum von Hannover, nördlich des Harzes, im Teutoburger Wald an den Externsteinen, im Münsterländer Becken und im Raum von Aachen bis Lüttich an. Berühmt sind die Kreidefelsen auf Rügen. Weiterhin finden sich Ablagerungen aus der Kreidezeit östlich der fränkischen Alb sowie am Alpen-Nordrand und in der Umgebung von Dresden.

Vegetation

In der Unterkreide waren Baumfarne, Ginkgos, Nadelbäume und Farne die vorherrschenden Pflanzen. Es kamen dann jedoch recht schnell die ersten strauchigen Blütenpflanzen hervor. So waren zur Oberkreide viele Bäume wie Ahorn, Eiche oder Walnuß schon eine harte Konkurrenz zu den Nadelbäumen geworden.

Fauna

Aus der Kreidezeit kennt man in Deutschland zahlreiche Fußspuren und Skelettreste von Dinosauriern. In Münchehagen bei Rehburg-Loccum entdeckte man u. a. die fast 30 Meter lange Fußspur einer elefantenfüßigen "Donnerechse" (Elephantopoides muenchehagensis). Besonders häufig sind Fußabdrücke (Bückeburg, Münchehagen) und Skelettreste (Nehden bei Brilon im Sauerland) des pflanzenfressenden Dinosauriers Iguanodon, der eine Höhe bis zu 5 Metern erreichte. Fossilien belegen auch die Existenz von Raub-Dinosauriern wie Megalosaurus sowie von Meeressauriern und Krokodilen. Im Kreidemeer lebten Riesenammoniten. Mit einem Schalendurchmesser von über zwei Metern sind Exemplare aus der Westfälischen Bucht bei Dortmund die bislang größten aufgefundenen Ammoniten weltweit.

Literatur

  • Ernst Probst: Deutschland in der Urzeit", C. Bertelsmann, München 1986, ISBN 3-570-1066-x
  • Ernst Probst / Raymund Windolf: Dinosaurier in Deutschland", C. Bertelsmann, München 1993

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