Trinitrobenzol

chemische Verbindung
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Mai 2005 um 19:02 Uhr durch 84.154.186.165 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Strukturformel
Datei:TNB.PNG
Allgemeines
Name 1,3,5-Trinitro-Benzol
Summenformel C6H3N3O6
Andere Namen TNB, Tri-Nitro-Benzen
Kurzbeschreibung fehlt
CAS-Nummer 99-35-4
Sicherheitshinweise
Datei:Gefahrensymbol E.png
Explosionsgefährlich
Datei:Gefahrensymbol T.png
Hochgiftig
Datei:Gefahrensymbol N.png
Umweltgefährdend
R- und S-Sätze Mit Absatz zwischen R und S
Handhabung Schutzmaßnahmen: Handschuhe, Atemschutz o.ä.
Lagerung Temperaturbereich, Belüftet, trocken o.ä.
MAK fehlt mg/m³
LD50 (Ratte) fehlt mg/kg
LD50 (Kaninchen) x mg/kg
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Farbe fehlt
Dichte x g/cm³
Molmasse 213.1 g/mol
Schmelzpunkt 121.5 °C
Siedepunkt 315 °C
Dampfdruck 6.4*10-6 mm Hg (25°C)
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit 0.278 g/l LM (Wasser) (bei 15 in °C)
bei mehreren Zeilenumbruch!
Gut löslich in Diethylether; Aceton; Benzen
Schlecht löslich in Wasser
Unlöslich in -
Kristall
Kristallstruktur monoklin (thermodynamisch stabil), orthorhombisch
Thermodynamik
ΔfH0g x kJ/mol
ΔfH0l in kJ/mol
ΔfH0s (-x ± x) kJ/mol
S0g, x bar in J/(mol · K)
S0l, x bar in J/(mol · K)
S0s in J/(mol · K)
Analytik
Klassische Verfahren Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!)

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Trinitrobenzol (TNB) ist ein Sprengstoff. Die Summenformel lautet C6H3N3O6.

Die Sprengkraft von TNB ist vergleichbar mit der von TNT.

Eigenschaften

fehlt

Herstellung

Die Herstellung von Trinitrotobenzol erfolgt durch direkte Nitrierung von Benzol mit Nitriersäure. Der Einsatz von Mono- oder Dinitrobenzol als Ausgangsmaterial ist ebenfalls möglich; diese beiden Stoffe werden auch als Sprengmittel verwendet.

Verwendung

TNB ist einer der wichtigsten Sprengstoffe. Verwendung findet er sowohl im militärischen als auch im gewerblichen Bereich als Sicherheitssprengstoff, der nur durch Initialzündung (beispielsweise mittels Sprengkapsel) zum Detonieren gebracht werden kann. Dabei steht es jedoch hinter dem TNT zurück.

Warum explodiert TNB?

TNB verdankt seine Explosivität, wie alle homogenen Explosivstoffe, seiner chemischen Instabilität. Chemisch homogene Explosivstoffe bestehen nicht aus einem Gemisch von Brennstoff und Sauerstoffträger (wie z.B. Schwarzpulver), sondern nur aus einer einzigen Substanz. Der für die Explosion nötige Brennstoff (Kohlenstoff) und der Sauerstoff sind dabei im Molekül der Substanz gebunden, aber durch ein gering aktives Element voneinander getrennt (meist Stickstoff). Durch die Nähe von Brenn- und Sauerstoff auf molekularer Ebene und durch die Feinverteilung im kleinstmöglichen (atomaren) Maßstab kann eine optimale Umsetzung der Reaktionspartner erreicht werden.

Wird der Substanz durch ein geeignetes Verfahren (Erhitzung, Schlag oder beides) Energie zugeführt, wird das begrenzt stabil eingelagerte Stickstoffatom zwischen Kohlenstoff und Sauerstoff entfernt und die Elemente verbinden sich. Wurde eine ausreichende Menge der Substanz gezündet, erhält die abgegebene Energie diese Reaktion aufrecht und die gesamte Stoffmenge wird umgesetzt. Die Reaktionszone durchläuft dabei als sehr schnelle, schmale Autowelle die Substanz. Die Geschwindigkeit dieser Reaktionszone erreicht bei leistungsfähigen Explosivstoffen mehrere tausend Meter pro Sekunde, überschreitet also die innerstoffliche Schallgeschwindigkeit. Damit verbunden kommt es zu einem extrem steilen Druck- und Temperaturanstieg, was die Effizienz brisanter Sprengstoffe begründet.

Der gegenüber TNT höhere Sauerstoffgehalt pro Atom im Molekül führt zu einer noch größeren Detonationskraft.