Der Begriff Backbone (engl. für Rückgrat) wird nicht einheitlich verwendet. Im Allgemeinen bezeichnet man damit einen zentralen Bereich eines Telekommunikationsnetzes mit sehr hohen Bandbreiten.
Im LAN-Bereich spricht man von einem Gebäude-Backbone oder Core-Switch und meint damit den Teil einer strukturierten Verkabelung, der die Geschosse verbindet, oder auch nur Backbone, dann meint man das Gelände-Netz, das mehrere Gebäude verbindet.
Speziell in der Stockwerksverkabelung wird zwischen zwei Arten unterschieden:
Collapsed Backbone
Beim Collapsed Backbone handelt es sich um einen virtuellen Backbone, der in einem Kopplungselement wie einem Router oder einem Switch bzw. in dessen Backplane gebildet wird. Durch die wenigen aktiven Netzkomponenten ist ein zentrales Management des Backbones möglich, was zu einer einfachen Wartung und damit einem zuverlässigeren, sichereren Netz führt. Außerdem verbessert ein Collapsed Backbone die Gesamtleistung des Netzes und erleichtert den Übergang zwischen Netzformen von LANs und WANs. Der einzige Nachteil des Collapsed Backbone liegt in der Tatsache begründet, dass bei einem Geräteausfall die Kommunikations sämtlicher Tertiärbereiche zusammenbricht .
Distributed Backbone
Distributed Backbones sind eine eher veraltete Variante. Hier werden die einzelnen Etagenverteiler über einen Ring verbunden, der innerhalb der strukturierten Verkabelung auch durch den Gebäudeverteiler laufen muss. Früher wurden hierfür 10Base5 oder FDDI eingesetzt. Da der Backbone ein eigenes Subnetz bildet, müssen innerhalb der Etagenverkabelung Geräte auf Schicht 3 des OSI-Modells eingesetzt werden, um eigene Subnetze zu generieren. Dadurch wird außerdem das Management und die Bildung von gebäudeübergreifenden VLANs erschwert.
Im WAN-Bereich weist der Begriff „Backbone“ auf das Kernnetz in einer hierarchischen Netzstruktur hin, das meist gegen Ausfälle durch Dopplung seiner Komponenten (Protection) geschützt ist.
Aus Anwendungssicht, z.B. aus der Sicht eines Netzbetreibers für Internet-Verbindungen kann es z.B. folgendermaßen aussehen: Der Backbone wird gebildet aus den untereinander verbundenen zentralen Netzknoten des Internets und deren breitbandigen Hochgeschwindigkeitsverbindungen. Erst über die Verbindungen des Backbones wird den Mitgliedern verschiedener Anschlussnetze (z.B. gebildet durch die verschiedenen Dial-Up Provider) miteinander ermöglicht mit anderen Teilnehmern in anderen Anschlussnetzen in Verbindung zu treten. Die heutigen Backbones entsprechen in ihrer Topologie nicht mehr der ursprünglichen Designabsicht des ARPA-Netzes in Bezug auf Gleichwertigkeit aller Teilnehmer. Vielmehr ist aus den historischen Gegebenheiten seit Etablierung des Internets mit dem lastorientierten Ausbau ein kostenorientiertes Konzept zur Realisierung einer realen Struktur erwachsen.