Konstantinische Schenkung

Gefälschte Urkunde aus der Spätantike
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Die Konstantinische Schenkung (lat. Constitutum Donatio Constantini) ist ein gefälschtes Edikt, von dem behauptet wurde, es sei vom Römischen Kaiser Konstantin I. ausgestellt worden. Darin wurden Papst Silvester I. und seinen sämtlichen Nachfolgern die geistliche Herrschaft über Rom, Italien und das gesamte Weströmische Reich garantiert.

Der Legende nach soll die Schenkung der Dank für die Wunderheilung Konstantins von der Lepra gewesen sein.

Die Päpste nutzten die Urkunde, um ihre Macht und territorialen Ansprüche zu behaupten. Zwei Gelehrte des 15. Jahrhunderts, der deutsche Theologe und Philosoph Nikolaus von Kues in De Concordantia Catholica und der italienische Humanist Lorenzo Valla (1440 letzterer zuerst gedruckt) wiesen nach, dass die Schenkung eine Fälschung darstellt. Sie zeigten, dass die verwendete lateinische Sprache nicht im Jahre 324 niedergeschrieben sein konnte. Man nimmt heute an, dass der Text während der Amtszeit von Stephan II., um 752, entstanden ist, um die päpstliche Macht gegen säkularisierende Kräfte zu sichern.

Nach anfänglich vehementer Verweigerung auf katholischer Seite hat erst im 19. Jahrhundert der später exkommunizierte katholische Gelehrte Ignaz Döllinger die Anerkennung als Fälschung durchgesetzt.