Insulin glargin

langwirksames Analoginsulin
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. April 2009 um 08:54 Uhr durch Kuebi (Diskussion | Beiträge) (Vorteile: stil der Referenz). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Insulin glargin wurde im Jahr 2000 von Sanofi-Aventis unter dem Markennamen Lantus® in Deutschland auf den Markt gebracht. Es ist ein langwirkendes Humaninsulin-Analogon, das normalerweise einmal pro Tag zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern eingesetzt wird.

Qualitätssicherung Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen und/oder inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite der Redaktion Medizin eingetragen. Bitte hilf mit, die Mängel dieses Artikels zu beseitigen, und beteilige dich dort an der Diskussion. Die Mindestanforderungen für medizinische Artikel sollen dadurch erfüllt werden, wodurch eine eventuelle Löschung des Artikels oder von Artikelpassagen innerhalb von vier Wochen vermieden wird.
Redaktion Medizin
Redaktion Medizin

Die Wirkung von Insulin glargin setzt langsam ein und hält etwa 24 Stunden an. In dieser Zeit deckt es den Grundbedarf des Körpers an Insulin.

Der Wirkstoff Insulin glargin wird gentechnisch hergestellt. Er unterscheidet sich geringfügig vom körpereigenen Insulin. Diese kleine Veränderung bewirkt jedoch eine deutlich verlängerte Wirkdauer, im Vergleich zu Humaninsulin. Insulin glargin zu den Basalinsulinen. Dies sind Insulinzubereitungen mit sehr langer und gleichmäßiger Wirkung.

Anwendung

Insulin glargin kann entweder mit kurzwirksamen Insulinen oder bei Diabetes Typ 2 auch mit blutzuckersenkenden Tabletten kombiniert werden. Der flache, aber gleichmäßige Wirkstoffspiegel von Insulin glargin zeigt keine Wirkstoffspitzen, was gegenüber NPH-Insulinen (neutrales Protamin Hagedorn) einen Vorteil darstellt, da dies eine relative höhere Dosierung erlaubt. Da die Wirkstoffspitzen um so prominenter ausgeprägt sind, je höher die verabreichte Einzeldosis ist, müssen NPH-Insuline oftmals in mehreren Tagesdosen gespritzt werden, was neben der Belastung für die Patienten erfahrungsgemäß auch eine erhöhte Fehlerquote bei der Injektion nach sich zieht.

Vorteile

Durch sein Wirkungsprofil und die Dosierung kann Insulin glargin zu einer Verringerung von Unterzuckerungen (Hypoglykämie) beitragen. Dieser Vorteil wird beispielsweise von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft als bedeutsam für die Versorgungssicherheit von 500.000 Patienten in Deutschland betrachtet: „Die Vermeidung von Unterzuckerungen in der Insulintherapie spielt bei der Patientenführung eine besondere Rolle und ist damit höchstgradig versorgungsrelevant“.[1]

Da jede Unterzuckerung den Körper schädigt und bereits eine schwere Unterzuckerung zum Tode führen kann, ist die Vermeidung von Unterzuckerungen durch eine gleichmäßige Wirkstoffabgabe eine lebensverlängernde Therapie.

Aufbau

Insulin glargin hat in der Aminosäuresequenz an der Position A21 statt Asparagin Glycin. Die B-Kette ist durch zwei Arginin-Einheiten verlängert.

Insulin glargin
          ┌─────────┐
G-I-V-E-Q-C-C-T-S-I-C-S-L-Y-Q-L-E-N-Y-C-G
            │                       ┌─┘
F-V-N-Q-H-L-C-G-S-H-L-V-E-A-L-Y-L-V-C-G-E-R-G-F-F-Y-T-P-K-T-R-R

Literatur

  • Helmut Schatz (Hrsg.): Diabetologie kompakt. 4. Auflage 2006, ISBN 3-13-137724-0
  • Gerhard-W. Schmeisl (Hrsg.): Schulungsbuch für Diabetiker. 4. Auflage 2002, ISBN 3-437-47270-4
  • Charles Wassermann: Insulin. Der Kampf um eine Entdeckung. Ullstein 1991. ISBN 3-548-34769-X
  • Eva Fritzsche & Sabine Hancl (Hrsg.): Tierisches Insulin-Ein bewährtes Medikament in der modernen Diabetestherapie. Trafo-Verlag 2006, ISBN 3-89626-616-0
  • Arthur Teuscher: Insulin – A Voice for Choice, Karger Verlag Bern, ISBN 978-3-8055-8353-4


Einzelnachweise

  1. Brief des Präsidenten der DDG an den Präsidenten des Gemeinsamen Bundesausschusses