Die Ökologische Plattform ist ein politischer Zusammenschluss innerhalb der Partei Die Linke. Die Plattform wurde im Sommer 1994 innerhalb der damaligen PDS gegründet.
Positionen
Ihre Aufgabe sieht die Ökologische Plattform darin, die „ökologische Wende als Einsicht in die Notwendigkeit“ innerhalb der Partei Die Linke zu verankern. Sie will aufzeigen, wie der Weg für eine ökologische Politik geebnet werden kann. Eine vollständige solare Energiewende und eine radikale ökologische Steuerreform, die sozial ausbalanciert ist, werden als Kernelemente dafür gesehen. Sie spricht sich gegen die grüne Gentechnik aus und ergriff dazu viele Initiativen innerhalb der Linken.
Die Ökologische Plattform will „über neue Lebensformen nachdenken“ und nach Wegen suchen, wie die Gesellschaft mit einem Bruchteil der heutigen Materialverbräuche auskommen kann. Durch die jetzige Produktions- und Lebensweise, so die Plattform, gefährde der Mensch die gesamte Lebenssphäre und bürde den nächsten Generationen immer wahrscheinlicher „großes Elend und Siechtum“ auf. Es stelle sich die Frage, wie mit dem bereits unvermeidlichen Anteil des Klimawandels umzugehen sei und wie die Gesellschaft an veränderte Naturbedingungen angepasst werden könne.
Die linken Ökologen setzen sich für eine gerechte kulturelle und wirtschaftliche Kooperation zwischen den Ländern des Trikont und den reichen Industriestaaten ein und lehnen eine Politik ab, die nur die eigenen sozialen Belange im Blick behält. Es sei eine solidarische Weltgesellschaft nötig, in der sich nicht die reichen Staaten auf Kosten der ärmeren Vorteile herausnähmen und ihnen die eigene, als falsche kritisierte Entwicklung aufzwängen. Ein Kultursystem nach dem „Prinzip Nimmersatt“ sei auf einer endlichen Erde längerfristig nicht zukunftsfähig. Daher müsse eine nichtkapitalistische und nichtpatriarchale Alternative grundlegend neu durchdacht werden. Die Plattform möchte eine Gesellschaftsordnung befördern, die „auf Herz und Geist gebaut“ ist, in der aber auch der einzelne die Werte des „Seins“ über die des „Habens“ stelle.
Aktivitäten
Die Ökologische Plattform engagiert sich auch bei konkreten politischen Aktivitäten vor Ort wie den Castor-Blockaden, Aktionen gegen den Havel-Ausbau oder den Flughafen Berlin-Schönefeld. Bei den linken Ökologen arbeiten mindestens zur Hälfte auch Nichtparteimitglieder mit. Die Ökologische Plattform versuchte auf fast alle programmatischen Dokumente der Linkspartei Einfluss zu nehmen. Die Umweltaussagen im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2005 entsprachen weitgehend ihren Vorschlägen. Die Ökologische Plattform bemüht sich um Dialog und Austausch mit Umweltverbänden.
Die Ökologische Plattform gibt vierteljährlich die Publikation tarantel heraus. Außerdem erscheinen seit 2005 regelmäßig Themenhefte unter dem Label Beiträge zur Umweltpolitik.
Thematische Literatur von Mitgliedern der Ökologischen Plattform
- Marko Ferst (mit Franz Alt, Rudolf Bahro): Wege zur ökologischen Zeitenwende. Reformalternativen und Visionen für ein ökologisches Kultursystem. Berlin 2002 (Informationen).
- Rita Kindler: Landschaftsfraß. Flächenwende in Sicht? Berlin 2004, ISBN 3-929390-79-5.
- Sabine Voigt: Fragen und Antworten zur Grünen Gentechnik in der Landwirtschaft und Lebensmittelherstellung. Berlin 2005 (Informationen).
- Franz Groll: Wie das Kapital die Wirtschaft ruiniert. Der Weg zu einer ökologisch-sozialen Gesellschaft. München 2004
- Uwe Witt: Erneuerbare Energien – Schlüssel zukunftsfähiger Energieversorgung. Berlin 2005 (Informationen).
- Gangolf Stocker: Verkehrter Verkehr. Berlin 2006 (Informationen).
- Marko Ferst: Täuschungsmanöver Atomausstieg? Über die GAU-Gefahr, Terrorrisiken und die Endlagerung. Berlin 2007 (Informationen)
- Götz Brandt: Grünes Auto oder Solarauto? Ist individuelle Mobilität mit dem Auto nachhaltig möglich? Beiträge zur Umweltpolitik. Berlin 2007 (Informationen)
Weblinks
- Homepage der Ökologischen Plattform
- Gründungserklärung der Ökologischen Plattform von 1994
- tarantel. Vierteljährliche Zeitschrift ber Ökologischen Plattform bei der Linken
- klima & energie - macht - arbeit. Energiepolitische Konferenz der LINKEN 2007
- Anti-Atom-Konferenz 2006
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