Ruciane-Nida (deutsch: Rudczanny-Nieden) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Ruciane-Nida | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Biała Piska | |
Fläche: | 17,07 km² | |
Geographische Lage: | 53° 38′ N, 21° 32′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 6283716044
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Einwohner: | 4,833 (30. Juni 2007[1]) | |
Postleitzahl: | 12-220 – 12-221 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 87 | |
Kfz-Kennzeichen: | NPI | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadt- und Landgemeinde | |
Fläche: | 357,74 km² | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 6283716044 (Fehler: Ungültige Zeitangabe)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 6283716044 | |
Verwaltung (Stand: 2007) | ||
Bürgermeister: | Leszek Gryciuk | |
Adresse: | al. Wczasów 4 12-221 Ruciane-Nida | |
Webpräsenz: | www.ruciane-nida.pl |
Geographie
Geographische Lage
Der Ort liegt zwischen den Seen Guzianka Wielka (Guschienen See) und Nidzkie
Geschichte
Die Stadt entstand 1966 durch dem Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Ortschaften Ruciane und Nida.
An der Stelle des heutigen Ortsteils Ruciane gab es bereits im 14. Jahrhundert kleinere Ansiedlungen, wie beispielsweise eine Köhlerei. 1679 wurde an der Mündung des Flusses Nidki in den Nidzkie-See (Niedersee) eine Wassermühle erwähnt. 1866 wurde mit dem Bau einer Straße von Ruciane nach Pisz begonnen, welche drei Jahre später fertiggestellt wurde. 1880 gab es in Nida ein Standesamt. 1898 erfolgte der Anschluss an das Schiennetz nach Mrągowo. Bereits zu dieser Zeit entwickelte sich der Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Stadt.
Bis 1938 trug Ruciane den Namen Rudczanny und später bis 1945 Niedersee, der Ort Nida hieß Nieden. Während des Ersten Weltkrieges gab es in der Umgebung des Ortes Gefechte zwischen Deutschen und Russen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges errichteten die Deutschen hier Bunkeranlagen. Mit dem Vorrücken der Roten Armee wurden die Zivilbevölkerung der Orte vollständig evakuiert. Als die sowjetische Armee am 27. Januar 1945 die Orte einnahm, waren diese durch die Kämpfe schwer zerstört.
1946–1947 wurde wieder eine Bahnverbindung errichtet und die Brücken, die die Deutschen gesprengt hatten, wurden wieder instandgesetzt. 1949 bis 1952 wurde ein Sägewerk errichtet, aber erst 1951 wurde Ruciane und 1952 Nida an das öffentliche Elektrizitätsnetz angeschlossen. Am 11. Dezember 1954 wurde in Nida ein großes Werk für Holzfaser- und Holzspanplatten errichtet. Der Betrieb wurde zu einem der größten seiner Art in Europa und exportierte unter anderem in die Vereinigten Staaten, nach Kanada und ins Vereinigte Königreich. 1965 arbeiteten in der Fabrik 1144 Menschen.
Das Stadtrecht erhielt der Ort am 1. Januar 1966, als sich die Dörfer Nida und Ruciane zu einem Ort zusammenschlossen. Im Rahmen einer Verwaltungsreform kam der Ort 1975 zur neu gebildeten Woiwodschaft Suwałki und blieb dort bis zu deren Auflösung 1999. 1995 meldete das Spanplattenwerk Konkurs an und wurde aufgelöst.
Religionen
Von 1830 bis 1945 gab es im Gemeindegebiet eine Kolonie der aus Russland eingewanderten orthodoxen Sekte der Philipponen, die in der Gegend von Wojnowo einige Dörfer und ein orthodoxes Nonnenkloster gründeten.
Einwohnerentwicklung
1933 gab es in Ruciane etwa 730 Einwohner, 1939 waren es 772.[3] 1880 lebten in Nida etwa 300 Menschen[4], 1914 420 Menschen, 1933 waren es 548[5] und 1939 542[6]
Beim Zusammenschluss der zwei Orte lebten 3.050 Menschen in der Stadt[7]. 1987 lebten 4.793 Menschen in Ruciane-Nida, davon 3.500 in Nida und 1.293 in Ruciane.
Politik
Wappen
Für den Entwurf wurde 1967 ein Wettbewerb veranstaltet, den der Olsztyner Bildhauer Henryk Mączkowski gewann. Das Wappen zeigt auf blauem Grund eine gelbe Fabrik und ein weißes Segelboot. Damit sind die damals wichtigsten Faktoren für den Ort, die Spannplattenfabrik und der Tourismus, dargestellt.
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Ruciane-Nida besteht aus folgenden Ortschaften:
polnischer Name | deutscher Name (bis 1945) |
polnischer Name | deutscher Name (bis 1945) |
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Bartlewo | Barteln | Onufryjewo | Onufrigowen 1929-45 Rehfelde |
Borek | Osiniak | Fedorwalde | |
Gałkowo | Galkowen-Nikolaihorst 1938-45 Nickelshorst |
Piaski | Piasken |
Gąsior | Gonschor 1938-45 Gonscher |
Pieczysko | Pieczisko 1935-45 Waldofen |
Głodowo | Glodowen 1938-45 Spirdingshöhe |
Piotrowo | Peterhain |
Iwanowo | Iwanowen | Popielno | Popiellnen 1928-45 Spirding |
Iznota | Isnothen | Pranie | Seehorst |
Jeleń | Forsthaus Kreuzofen 1938-45 Forsthaus Hirschhagen |
Ruciane | Rudczanny 1938-45 Niedersee |
Kadzidłowo | Kadzidlowen 1938-45 Einsiedeln |
Ruczaj | Ellerborn |
Kamień | Kamien 1938-45 Keilern |
Śwignajno | Schwignainen |
Karwica | Kurwien | Szeroki Bór | Breitenheide |
Karwica Mazurska | Bahnhof Kurwien | Ukta | Ukta |
Kokoszka | Kokoska 1938-45 Kienhausen |
Warnowo | Gut Warnold |
Końcewo | Konzewen 1938-45 Warnold |
Wejsuny | Weissuhnen |
Krzyże | Kreuzofen | Wierzba | Wiersba 1938-45 Beldahnsee |
Ładne Pole | Schönfeld | Wojnowo | Eckertsdorf |
Lipnik | Lipnik 1938-45 Falkenhöhe |
Wólka | Dietrichswalde |
Lisiczyn | Fuchswinkel | Wygryny | Wigrinnen |
Majdan | Kloster | Wypad | Wypad 1938-45 Waldsiedeln |
Maskulińskie | Zameczek | Schlößchen | |
Nida | Nieden | Zamordeje | Samordei |
Niedźwiedzi Róg | Bärenwinkel | Zaroślak | Niederwald |
Nowa Ukta | Neu Ukta | Zdrużno | Sdrusno 1938-45 Eichenborn |
Wirtschaft und Infrastruktur
Besonders wichtig für den Ort ist der Tourismus. Hierbei gibt es Angebote für den Wassersport, vor allem Segler, Campingmöglichkeiten, Reiterhöfe, aber auch Hotels und Pensionen. Die zwei Seen Guzianka Mała und Bełdany haben einen Wasserhöhenunterschied von zwei bis drei Metern und sind durch eine Schleuse verbunden.
Verkehr
Durch den Ort führt die Bahnstrecke Olsztyn–Pisz; der Personenverkehr auf der Linie wurde zum 1. Februar 2007 eingestellt.
Literatur
- J. Śliwiński: Z dziejów Rucianego-Nidy i okolic. Olsztyn 1993
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt (polnisch)
- Website über den Ort (polnisch)
- Weitere Website über den Ort (polnisch)
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
- ↑ Ungültiger Metadaten-Schlüssel
6283716044
- ↑ Für 1939: http://www.ruciane-nida.org/index.php?option=com_content&task=view&id=33&Itemid=50
- ↑ http://www.ruciane-nida.org/index.php?option=com_content&task=view&id=33&Itemid=50
- ↑ http://ruciane-nida.com/index.php?option=com_content&task=view&id=6&Itemid=6&limit=1&limitstart=1
- ↑ http://www.ruciane-nida.org/index.php?option=com_content&task=view&id=33&Itemid=50
- ↑ http://www.ruciane-nida.org/index.php?option=com_content&task=view&id=33&Itemid=50