Barghasch ibn Said

Sultan von Sansibar (1870–1888)
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Sayyid Barghash ibn Said Al-Busaid (1837-1888, Bargasch ben Said, Arabisch: برغش بن سعيد البوسعيد‎) war der jüngere Bruder Majid ibn Said, des ersten Sultans von Sansibar, und Sohn des Sultans Said ibn Sultan von Oman.

Barghash bin Said of Zanzibar

Nachdem er bereits 1860 vergeblich versucht hatte, seinen Bruder Majid zu stürzen, beherrschte er von 1866 bzw. 1870 bis zu seinem Tod 1888 das Sultanat Sansibar und dessen ostafrikanische Besitzungen. Unter seiner Herrschaft wurde der Stadtteil Stone Town in Sansibar-Stadt ausgebaut und die Abkehr vom Sklavenhandel vollzogen.

Laut Meyers Konversationslexikon von 1897[1] habe Barghash die Vorteile der abendländischen, auch rein geistigen Bildung erkannt und das Vordringen europäische Forscher auf dem Festland gefördert, während er durch das gleichzeitige Vordringen auch sansibarischer Sklavenhändler seinen Einfluss im ostafrikanischen Hinterland vergrößerte. Gegen die von ostafrikanischen Häuptlingen wegen des Vordringens der Sklavenhändler mit der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) geschlossenen Schutzverträge protestierte er, musste sie aber nach einer deutschen Flottendemonstration 1885 anerkennen.

Während weiter Verhandlungen zwischen der DOAG und Sansibar, der DOAG im Namen des Sultans die Verwaltung des sansibarischen Küstengebiets zu übertragen, starb Barghash am 26. März 1888.

Einzelnachweise

  1. Meyers Konversationslexikon, 15. Band (Russisches Reich bis Sirte), Seite 254. Leipzig und Wien 1897