Handlungsbuch

Geschäftsverzeichnis eines Unternehmen, einer Herrschaftsorganisation oder geistlichen Institution
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Das Handlungsbuch ist im Grunde ein internes Verzeichnis der Geschäfte eines Unternehmers. Die ersten nachweisbaren Hanlungsbücher sind die italienischer Kaufleute wie u.a. die von Giacomo Badoer im Mittelalter. Auch zu den Medici-Unternehmen in Florenz beziehungsweise den Unternehmen in Genua haben diese sich erhalten. In diesen Verzeichnissen sind nicht nur die Arten der Geschäfte und deren Umfang verzeichnet. Dabei werden Konten der Einnahmen- und Ausgabenseite aufgeführt. Sie geben uns auch Auskunft über die wirtschaftsstrategischen- und politischen Zielvorstellungen der Unternehmen, wie auch ihre Verbindungen hinein in die Politik. Sie geben uns Einblick in die innere Struktur eines solchen Unternehmens des Mittelalters und der Frühen Neuzeit wie auch die beteiligten Gesellschafter und deren Anteile an dem Unternehmen. Weiterhin Beispiel bei großen Frachten finden sich auch Geschäfte mit Versicherungen. Diese Handlungsbücher sind die Ahnen der Doppelten Buchführung, wie sie sich bis heute erhalten hat.


  • Sieveking, Heinrich: Genueser Finanzwesen mit besonderer Berücksichtigung der Casa di S. Giorgio, Bd. 1: Genueser Finanzwesen vom 12.-14. Jahrhundert (Volkswirtschaftliche Abhandlungen der badischen Hochschulen 1/3), 1898.
  • Sieveking, Heinrich: Die Handlungsbücher der Medici, in: Sitzungsberichte der Akad. d. Wiss. Wien, Phil.hist. Kl. 151, 1905, S. 29-33.
  • Hocquet, Jean-Claude: Pesi e misure del commercio veneziano a Bisanzio, in: Ders., Denaro, navi e mercanti a Venezia 1200-1600, Roma 1999, S. 265-293. (Untersuchungen zum Rechnungsbuch des in Konstantinopel Handel treibenden venezianischen Kaufmanns Giacomo Badoer)