Beifuß oder Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris L.) ist eine Pflanzenart in der Gattung Artemisia, in der Familie der Korbblütler (Asteraceae, veraltet Compositae). Vom Gemeinen Beifuß gibt es eine europäische (Artemisia vulgaris var. vulgaris) und eine asiatische Varietät (var. indica), die sich geringfügig in der Zusammensetzung des ätherischen Öls unterscheiden. Beifuß heisst übrigens in der ukrainischen Sprache Tschornobyl oder Tschornobylnyk (Чорнобиль, Чорнобильик).
Gemeiner Beifuß | ||||||||||||
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Vorkommen
Die ursprüngliche Verbreitung des Beifuß ist heute nicht mehr zu bestimmen, nachdem er durch den Menschen über fast alle nördlichen Gebiete der Erde verbreitet wurde.
Auf nährstoffreichen Böden, vor allem Ruderalfluren, kommt der Beifuß wild vor. Teilweise gilt er als Unkraut.
Der Anbau zur Gewinnung von in der Parfümindustrie genutztem Öl findet in Nordafrika (Algerien, Marokko) und Südeuropa (Frankreich, Balkan) statt.
Beschreibung
Die mehrjährige Staude wird bis zu 2 m hoch. Sie hat derbe, oberseitig grüne, unterseitig auf Grund von Behaarung grau-weißliche Blätter, die bis zu 10 cm lang werden. Die Blüten sind 3-4 mm groß, unscheinbar, von weißlich-grauer Farbe und sind in einer Rispe angeordnet.
Verwendung
Beifuß wird als Gewürzpflanze zu fetten, schweren Fleischgerichten benutzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und unterstützen so die Verdauung.
Durch Wasserdampfdestillation wird aus den getrockneten Pflanzen Parfümöl ("Essence d'Armoise") gewonnen.
Im Altertum und Mittelalter wurde Beifuß als Arzneipflanze bei Problemen mit der Verdauung eingesetzt. Auch gegen Epilepsie und in der Gynäkologie wurde er verwendet. Seine giftigen Inhaltsstoffe machen längere Anwendungen oder hohe Gaben bedenklich. In der traditionellen chinesischen Medizin findet er Verwendung in der Moxa-Therapie.
Inhaltsstoffe
Hauptinhaltstoffe sind Thujon, Kampfer, Cineol, Psilostachin und Linalool.
Sagenhaftes
Der Gewöhnliche Beifuß ist eines der »Johanniskräuter« und wird zu Johanni zum Sonnwendgürtel gegen Zauberei und böse Dämonen um Bauch/Hüfte gewunden. Er schützt Mensch und Vieh gegen Zaubereien aller Art und wird auch für Liebeszauber verwendet.
Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürze