Wiener Schiedsspruch
Der Wiener Schiedspruch ist das Ergebnis der Wiener Arbitrage vom 2. November 1938, in dem Gebiete mit ungarischer Minderheit in der Südslowakei und in der Karpatho-Ukraine von der Tschechoslowakei abgetrennt und Ungarn zugesprochen wurden. Die Fläche dieser Gebiete betrug 11 927 km2 (10 390 davon in der Slowakei) und wurde von über 1 Million Einwohnern bewohnt.
In den abgetrennten slowakischen Gebieten lebten 852 332 Einwohner - 506 208 Ungarn aber auch 290 107 Slowaken (26227 Juden, 13184 Deutsche, 1892 Ruthenen und 14714 andere Nationalitäten). Der Schiedsspruch verstieß also gegen das Prinzip der ethnischen Grenzen. Bereits zwischen dem 5. und 10. November wurde das abgetretene Gebiet von der ungarischen Armee besetzt. Am 11. November ist der ungarische Führer Horthy feierlich in das besetzte Kosice eingefahren. Die slowakische (aber auch deutsche und jüdische) Bevölkerung in den besetzten Gebieten war diversen Verfolgungen ausgesetzt.
Der von den Außenministern Deutschlands (Joachim von Ribbentrop) und Italiens (G.Ciano) zugunsten Ungarns gefällte Schiedspruch war eine der Folgen des Münchner Abkommens.Er wurde von den Verbündeten bereits während des Welkriegs für nichtig erklärt und wurde anschließend von der Pariser Friedenskonferenz 1946 auch rechtlich aufgehoben.