Perg ist eine oberösterreichische Kleinstadt im Unteren Mühlviertel am nördlichen Rand des Machlandes und seit 1868 Verwaltungssitz des Bezirkes Perg. Die Stadt liegt etwa 34 km östlich von Linz und ungefähr 7 km nördlich der Donau auf einer Seehöhe von 250 m ü. A..
Stadtgemeinde Perg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Perg | |
Kfz-Kennzeichen: | PE | |
Fläche: | 26,44 km² | |
Koordinaten: | 48° 15′ N, 14° 38′ O | |
Höhe: | 250 m ü. A. | |
Einwohner: | 9.482 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 359 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4320 | |
Vorwahl: | 07262 | |
Gemeindekennziffer: | 4 11 16 | |
NUTS-Region | AT314 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Hauptplatz 4 4320 Perg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Anton Froschauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2003) (31 Mitglieder) |
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Lage von Perg im Bezirk Perg | ||
![]() | ||
![]() Kalvarienbergkirche, ein Wahrzeichen von Perg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Stadt Perg besitzt einen Rechtecksplatz als Charakteristikum der Stadt- und Marktgründungen in der späten Babenbergerzeit.[1] Bereits 1269 erhielten die Bürger von Perg Marktrechte und 700 Jahre später, 1969, wurde der Markt zur Stadt erhoben. Seinen Namen verdankt Perg den Herren von Perg, seine wirtschaftliche Bedeutung ab dem 14. Jahrhundert unter anderem der Mühlsteinbrecher- und der Hafnerzunft. Vom Ortsbild des Mittelalters und der angehenden Neuzeit sind auf Grund mehrerer verheerender Brände im Wesentlichen nur noch die Pfarrkirche aus dem 15. und das Seifensiederhaus aus dem 16. Jahrhundert vorhanden.
Seit 1938 besteht das Gemeindegebiet aus dem ursprünglichen Markt Perg und den ehemaligen Gemeinden Pergkirchen und Weinzierl.
Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich Perg zu einem Wirtschafts-, Verwaltungs-, Ärzte-, Schul- und Freizeitzentrum des Bezirkes Perg mit rund 7600 Einwohnern. Auf Grund der überdurchschnittlichen Einwohnerentwicklung in den letzten Jahrzehnten wurde Perg zur größten Stadt des Mühlviertels. Durch die Nähe zum Donauradweg hat der Tourismus an Bedeutung zugenommen.
Geografie
Lage
Perg liegt im südlichen Teil des Unteren Mühlviertels im Bezirk Perg (250 m ü. A. gemessen beim Rathaus), an der geologischen Grenze zwischen der fruchtbaren Machlandebene und dem Untermühlviertler Schollenland[2] (Granit- und Gneisplateau), wenige Kilometer nördlich der Donau.[3]
Das Gebiet der Stadtgemeinde Perg bedeckt eine Fläche von 26,44 Quadratkilometern.[4] Die größte Ausdehnung beträgt in Ost-West-Richtung 8,1 und in Nord-Süd-Richtung 6,3 Kilometer.
Die höchsten Erhebungen befinden sich in der Ortschaft Lehenbrunn nördlich des Anwesens Preschnitzer (rund 415 m ü. A.) an den Gemeindegrenzen zu Münzbach und Windhaag sowie in der Ortschaft Lanzenberg (rund 407 m ü. A.) in der Nähe der Gemeindegrenze zu Allerheiligen. Die tiefsten Punkte des Gemeindegebietes mit weniger als 240 m ü. A. liegen südöstlich von Perg in der Ortschaft Auhof (Naarnkanal) in Richtung Arbing.Referenzfehler: Ungültige <ref>
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Die Landeshauptstadt Linz ist rund 34 Kilometer westlich von Perg, die Bundeshauptstadt Wien in östlicher Richtung rund 150 Kilometer entfernt. Der nächste Grenzübergang nach Tschechien, Wullowitz, in der Gemeinde Leopoldschlag, ist in ungefähr 55 Kilometern Entfernung Richtung Norden zu erreichen. Der Bezirk Perg grenzt im Osten und im Süden an Niederösterreich. Richtung Osten befindet sich die Landesgrenze zwischen Oberösterreich und Niederösterreich bei Hirschenau in der Gemeinde St. Nikola in einer Entfernung von rund 30 Kilometer. Richtung Süden geht es über die Donaubrücken in Mauthausen (ungefähr 10 km entfernt) oder Grein (ungefähr 22 km entfernt) sowie über die eingeschränkt befahrbare Straße des Kraftwerks Wallsee-Mitterkirchen (ungefähr 15 km entfernt) nach Niederösterreich.
Geologie und Gewässer
Die Stadtgemeinde Perg gehört teilweise zum Untermühlviertler Schollenland und liegt teilweise am Rand des zu den Donauebenen zählenden Machlandes. Als nutzbare Rohstoffe gibt es auf dem Gemeindegebiet Granit, Sandstein, Lehm und Kaolin.
Das Gemeindegebiet von Perg gehört zu 3 von 41 Raumeinheiten des Bundeslandes Oberösterreich. Der größte Teil liegt in der Raumeinheit Machland, das sind alle Ortschaften und Ortschaftsteile des Gemeindegebietes in der Ebene. Die Grenze zu den Südlichen Mühlviertler Randlagen verläuft von Aisthofen über Weinzierl, Zeitling, Perg, Thurnhof, Auhof und Tobra entlang der Straßen am Rand der Ebene.[5] Den Südlichen Mühlviertler Randlagen gehören die Ortschaften Pergkirchen, Lehenbrunn, Lanzenberg und Weinzierl an.[6] Nur ein sehr kleiner Teil des Perger Gemeindegebietes in den Ortschaften Lehenbrunn und Weinzierl gehört zur Raumeinheit Aist-Naarn-Kuppenland.[7]
Die Naarn durchfließt die Gemeinde von Norden nach Süden, zuerst in einem engen, tief eingeschnittenen Durchbruchtal und im Machland im regulierten Bett des Naarnkanals. Perg wird im Westen in der Ortschaft Aisthofen von der Aist und im Osten in der Ortschaft Tobra teilweise vom Tobrabach begrenzt.
Weitere Gewässer auf dem Gemeindegebiet sind Aisthofenerbach, Zeitlingerbach, Hinterbach, Thurnhofbach (im Oberlauf Lamplbach genannt), Auhofbach (im Oberlauf Pergkirchnerbach genannt) und der Tobrabach (im Oberlauf Kropfmühlbach oder Altenburgerbach genannt). Südlich von Perg wurden im 18. und 20. Jahrhundert in der Perger Au die Naarn und ihre Zubringerbäche reguliert.Referenzfehler: Ungültige <ref>
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Perg war im 20. und 21. Jahrhundert ebenso wie in den vorangegangenen Jahrhunderten (siehe Hauptartikel Perger Au) von Hochwasserkatastrophen betroffen. Im Juli 1954 (Jahrhunderthochwasser) und im August 2002 (mit teilweise höheren Wasserständen als 1954) gab es beträchtliche Überflutungen durch die Naarn und ihre Zubringer. Ursache waren lang anhaltende Niederschläge im Hinterland. Insbesondere die Naarntalstraße musste wegen der Hochwasserschäden 2002/2003 umfassend saniert werden; das Naarntal war längere Zeit nicht durchgehend befahrbar. Große Schäden entstanden beispielsweise an den Kraftwerksanlagen und Druckrohrleitungen des Elektrizitätswerkes Perg.
Stadtgliederung und Flächennutzung
Der seit dem 13. Jahrhundert bestehende Markt Perg entwickelte sich als spätere Katastralgemeinde Perg (1784) beziehungsweise Marktgemeinde Perg (1848) mit dem Markt (heute Hauptplatz, Linzer Straße, Bahnhofstraße, Herrenstraße und Schoberstraße sowie einige Häuser der Naarner Straße), dem Obervormarkt (heute Hinterbachweg, Lebinger Straße, Mühlsteinstraße, Schererweg), dem Untervormarkt (heute Naarntalstraße, Schützenweg und Ziehberg) und der Kickenau (keine oder nur wenige Häuser damals und heute).
Die Gemeinde Perg besteht seit 1. November 1938 aus den Gebieten der seit 1784 eingerichteten Katastralgemeinden beziehungsweise ab 1848 selbständigen Gemeinden Markt Perg, Pergkirchen und Weinzierl (siehe auch Hauptartikel zu den drei Gemeinden). 1946 gab es Bestrebungen, die Eingemeindung von Pergkirchen wieder rückgängig zu machen, bei einer Volksabstimmung sprachen sich 85 % der Pergkirchner Bevölkerung für einen Verbleib bei Perg aus.
Die drei ehemals selbständigen Ortsteile von Perg sind in folgende Ortschaften unterteilt. Die Angaben in Klammer beziehen sich auf die Wohnbevölkerung zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001:[9]
Die Katastralgemeinde (KG) Perg mit einer Fläche von 7,61 Quadratmetern umfasst das engere Ortsgebiet von Perg (4961 Einwohner) und die Ortschaft Kickenau (18). Die KG Pergkirchen mit einer Fläche von 10,95 Quadratmetern besteht aus den Ortschaften Auhof (116), Dörfl (79), Karlingberg (177), Lehenbrunn (151), Mitterberg (146), Pergkirchen (267), Thurnhof (204) und Tobra (164). Auf dem Gebiet der 7,88 Quadratmeter großen KG Weinzierl befinden sich die Ortschaften Aisthofen (125), Lanzenberg (271), Weinzierl (176) und Zeitling (274).
Die Ortschaftsbezeichnungen Markt, Obervormarkt, Untervormarkt, Hainbuchen, Kropfmühle und Pasching sind zwar noch umgangssprachlich gebräuchlich, werden jedoch nicht mehr als offizielle Ortschafts- oder Straßennamen von Perg verwendet.
Die Gesamtfläche der Stadt ist folgendermaßen aufgeteilt:[4]

Eine interaktive Karte von Openstreetmap mit der Lage der Gemeindegrenzen und einem Straßenplan ist aufrufbar.[10]
Nachbargemeinden
Perg ist von sieben Gemeinden (10 Katastralgemeinden) umgeben, die alle zum Bezirk Perg gehören.
Im Nordwesten und Westen grenzt das Gemeindegebiet von Perg mit der Katastralgemeinde Weinzierl an die Markt- und Katastralgemeinde Schwertberg und im Süden und Südwesten an die Katastralgemeinde Au in der Marktgemeinde Naarn.
Südlich der Katastralgemeinden Perg und Pergkirchen liegen die Katastralgemeinden Naarn und Baumgarten der Marktgemeinde Naarn sowie die Katastralgemeinde Langacker der Marktgemeinde Mitterkirchen. Im Osten grenzt die Katastralgemeinde Pergkirchen an die Dorf- und Katastralgemeinde Arbing und die Markt- und Katastralgemeinde Münzbach.
Im Norden reicht die Dorfgemeinde Windhaag mit der Katastralgemeinde Altenburg an die Katastralgemeinden Perg und Pergkirchen heran. Die Dorfgemeinde Allerheiligen mit der Katastralgemeinde Lebing und die Marktgemeinde Schwertberg mit der Katastralgemeinde Windegg grenzen im Norden an die Katastralgemeinde Weinzierl.
Klima
Die nächstgelegenen Klimastationen befinden sich in Allerheiligen (542 m ü. A.), Amstetten (318 m ü. A.), Linz (263 m ü. A.) und Pabneukirchen (595 m ü. A.). [11]
Das Jahresmittel der Lufttemperatur im Hügelland ist 8 bis 9 und in der Ebene 10 °C. Kühlster Monat ist Jänner mit mittleren Temperaturen von -1,5 bis -2,1°C und wärmster Juli mit einem Temperaturmittel zwischen 17,7 und 18,8 °C. Die Niederschläge liegen sowohl in der Ebene als auch im Hügelland zwischen 700 bis 800 mm pro Jahr.[12] Winde kommen am häufigsten aus dem Westen, am zweithäufigsten aus dem Osten.
Im Heimatbuch von 1933 wurden die klimatischen Verhältnisse im Markt Perg mit nachstehenden Worten beschrieben:[13]
Der Markt Perg liegt in sehr geschützter Lage; die Berge im Westen halten die rauhen Westwinde ab, ebenso die nördlich gelegenen Berge die kalten Nordwinde. Da die Landschaft gegen Süden, gegen das Machland, offen ist, können die warmen Südwinde ungehindert heran. Im Naarntal ist die Temperatur im Winter niedriger als in der Ebene. Allerdings leidet der Ort im Spätherbst und Vorfrühling unter dem starken Donaunebel, der gar oft bis in den Ort eindringt.
Bezeichnung | Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr |
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Durchschnittstemperatur (°C) | - 2,2° | - 0,5° | + 2,6° | + 7,6° | + 12,1° | + 15,5° | + 17,8° | + 16,5° | + 13,2° | + 8,2° | + 3,0° | - 0,9° | + 7,6° |
Besonders nasse, heiße und trockene Sommer und besonders milde Winter sind dort bis ins 11. Jahrhundert zurück aufgelistet. Am 11. Februar 1929 konnten in Perg 30 und am 25. Jänner 1834 14 °C gemessen werden.
Die Stadtgemeinde Perg ist seit 2001 Klimabündnis-Partnerstadt mit einer Reihe von eigenen Aktivitäten in verschiedenen Bereichen als Beitrag zur Lösung globaler Umweltprobleme.[14]
Geschichte
- Hauptartikel: Geschichte der Stadt Perg
Die Anwesenheit von Menschen in der Jungsteinzeit ist durch diverse Funde von Steinbeilen und deren Bruchstücke aus der Zeit zwischen 5000 und 1500 vor Christus belegt. Bedeutsam ist der Fund von Wohngruben und eines Töpferofens aus der Hallstattzeit (600 vor Christus) in der Ortschaft Auhof bei Perg.
Während der Römerzeit lag die Gegend um Perg nördlich der Nordgrenze der Provinz Noricum am Limes des Römischen Reiches, der damals in diesem Bereich von der Donau gebildet wurde, innerhalb einer 7,5 Kilometer breiten Pufferzone zwischen Römern und Barbaren. Das römische Kastell Adjuvense (Wallsee) und das römische Militärlager Lauriacum (Enns/Lorch) lagen in Sichtweite. Siedlungsspuren aus dieser Zeit sind auf dem Gebiet der Gemeinde Perg nicht nachweisbar.
Nach der Völkerwanderungszeit siedelten in der Gegend von Perg zeitgleich Baiern und Slawen. Beide Völker hinterließen Spuren in den Orts- und Hausbezeichnungen. Funde von Grabbeigaben aus dem bei Auhof entdeckten Gräberfeld aus dem 7. und 8. Jahrhundert nach Christus belegen den in dieser Zeit dort erfolgten Übergang vom Heidentum zum Christentum.
Ab dem 9. Jahrhundert gehörte das Gebiet zur Awarenmark. Der Herrensitz in der Ortschaft Aisthofen auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Weinzierl war Mittelpunkt und Verwaltungssitz des jahrhundertelang so genannten Regensburger Luß.
Die schriftlich belegbare Geschichte der heutigen Ortschaft und Katastralgemeinde Pergkirchen begann mit dem Auftreten der Herren von Perg und Machland etwa ab 1050. Bereits 1088 wurde in Pergkirchen die Martinskirche geweiht, die 1142 zur Pfarrkirche Pergkirchen wurde. Herzog Leopold III., der Heilige, war um 1100 in erster Ehe mit einer Tochter der Herren von Perg verheiratet.
Die Feste Mitterberg auf dem Gebiet von Pergkirchen fiel nach dem Aussterben der Herren von Perg spätestens 1191 an die Babenberger und wurde zur größten Burganlage des Mühlviertels ausgebaut. Sie war nach der Burg Schaunburg (Gemeinde Hartkirchen) die zweitgrößte Burg im Gebiet des heutigen Oberösterreich. Von 1225 bis 1491 war die Burg Sitz des Landgerichtes Machland.
Die Ortschaft Perg ist eine Gründung der Babenberger und deren Bürger erhielten bereits 1269 Marktrechte. Im mittelalterlichen Markt Perg spielte die Bürgerschaft (unter anderem die bedeutenden Zünfte der Mühlsteinbrecher, Steinmetze und der Hafner) eine wichtige Rolle. Die Pfarre Perg entstand 1542 durch Abtrennung von der Altpfarre Naarn, bereits zuvor wurde eine Jakobskapelle beziehungsweise Jakobskirche mit einem ersten Perger Friedhof um die Kirche errichtet.
Im Markt Perg spielte die Reformation keine besondere Rolle. Es gab in der Pfarre Perg keine protestantischen Pfarrer. An Stelle eines katholischen Schulmeisters wurden ab 1609 Prädikanten und lutherische Schulmeister beschäftigt. Der Perger Bürger Leonhard Lanß, der Vater von Thomas Lanß, dem späteren Professor am Collegium Illustre in Tübingen, dürfte Protestant gewesen sein, da er seinen Sohn bereits anfangs der 1590iger-Jahre an die Evangelische Landschaftsschule nach Linz schickte.
Die Pfarre Pergkirchen gehörte im 16. Jahrhundert zur Herrschaft Windhaag. Da der Vogtherr, Friedrich von Prag, protestantisch war, bestellte er in Pergkirchen wahrscheinlich ab 1558 oder 1574 protestantische Pfarrer. Diese hatten beträchtlichen Zulauf aus nahen und entfernten Gemeinden, da es in der Gegend nur wenige Pastoren gab.
1624 mussten alle protestantischen Prediger und Schulmeister abdanken und das Land verlassen. Die Perger und Pergkirchner wurden wieder katholisch gemacht.
Der Gemeinschaftsbesitz der Perger Bürger ging nach der Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich auf die Marktkommune Perg und später großteils auf die einzelnen Eigentümer der Bürgerhäuser sowie hinsichtlich einzelner Grundstücke und Gebäude und der vorhandenen Verpflichtungen auf die Markt- beziehungsweise spätere Stadtgemeinde Perg über.
Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg war Perg im Frühjahr geprägt von der Scheiterschwemme auf der Naarn, wo viele Personen etwa vier Wochen lang beschäftigt waren.
Durch die Zusammenlegung der Katastralgemeinden Pergkirchen und Weinzierl per 1. November 1938 mit der Marktgemeinde Perg erreichte die Stadt Perg die heutige flächenmäßige Ausdehnung. Perg gehörte vom Zeitpunkt des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich ab 13. März 1938 bis 8. Mai 1945 zum Gau Oberdonau. Die Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte unter Wiederherstellung der vor dem Anschluss bestehenden Grenzen Österreichs. 1945 lag Perg kurze Zeit (5. Mai 1945) in der amerikanischen und ab 9. Mai 1945 bis zum Abzug der fremden Truppen aus Österreich 1955 in der russischen Besatzungszone.
Im 19. und 20. Jahrhundert, insbesondere in der Zeit nach dem Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen im Jahr 1955, entwickelte sich Perg zu einem wesentlichen Wirtschafts-, Verwaltungs-, Ärzte-, Schul- und Freizeitzentrum des Bezirkes Perg. Damit verbunden war überdurchschnittliches Wachstum der Bevölkerung, die sich seit 1851 mehr als verdreifacht hat. Damit verbunden war eine rege Wohnbautätigkeit in allen drei ehemals selbständigen Gemeinden.
700 Jahre nach Erlangung der Marktrechte wurde Perg 1969 zur Stadt erhoben. Seit 1989 besteht eine Städtepartnerschaft mit der bayerischen Stadt Schrobenhausen.
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung[15] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bevölkerungsentwicklung
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts dürften im heutigen Gemeindegebiet von Perg um die 2000 Personen gelebt haben. 1809 wurde die Anzahl der Häuser mit 320 angegeben.[16] 1851 hatte Perg einschließlich der beiden später eingemeindeten Katastralgemeinden Pergkirchen und Weinzierl 2313 Einwohner. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges stieg die Einwohnerzahl auf 3512 an. Sie wächst seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts deutlich stärker als die des Bezirks Perg und des Bundeslandes Oberösterreich.
Näheres zur Entwicklung der Anzahl der Häuser und der Einwohner der Katastralgemeinde Perg findet sich im Hauptartikel Marktkommune Perg und zur Katastralgemeinde Pergkirchen in den Hauptartikeln Pergkirchen und Pfarrkirche Pergkirchen.
Der Anstieg der Bevölkerung zwischen 1971 und 1981 um 294 Personen entfiel mit 301 Personen auf den Geburtenüberschuss, während im selben Zeitraum 7 Personen mehr ab- als zuwanderten. Von 1981 bis 1991 wuchs die Bevölkerung um 751 Personen, wobei der Geburtenüberschuss 188 Personen betrug und die Wanderungsbilanz einen Überschuss von 563 Personen aufwies. Die Veränderung der Bevölkerung im Zeitraum von 1991 bis 2001 um 1.171 Personen entfiel mit einem Zuwachs von 305 Personen auf die Geburtenbilanz und mit einem Zuwachs von 866 Personen auf die Wanderungsbilanz.[17]
Bevölkerungsstruktur
Mit Stichtag 1. Jänner 2008 wohnten 7.589 Personen in Perg und die Stadt ist damit nach Engerwitzdorf einwohnermäßig die zweitgrößte Gemeinde des Mühlviertels außerhalb der Stadtgrenze von Linz, gefolgt von der Stadt Freistadt.[18]
Von der Wohnbevölkerung, die 2001 über 15 Jahre alt war, hatten 6,8 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen, weitere 11,9 % eine Matura absolviert, 47,1 % eine Lehre oder berufsbildende mittlere Schule abgeschlossen und 34,2 % der Perger die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[19]
Herkunft und Sprache
Die Einwohner von Perg verteilen sich nach Staatsbürgerschaft und Geburtsland zu 90,6 % auf Einwohner mit österreichischer und 9,4 % mit ausländischer Staatsbürgerschaft. 87,1 % der Einwohner von Perg sind in Österreich und 12,9 % sind im Ausland geboren worden. Von den 9,4 % der Einwohner mit ausländischer Staatsbürgerschaft entfallen 2,2 % auf EU-Staaten und 7,2 % auf Nicht-EU-Staaten, von den 12,9 % der Einwohner, die nicht in Österreich geboren wurden, entfallen 3,4 % auf EU-Staaten und 9,5 % auf Nicht-EU-Staaten.[20]
Der mittel- oder donaubairische Dialekt ist eine bairische Dialektform, in deren Verbreitungsraum sich Perg genauso wie ganz Oberösterreich befindet. Der ostösterreichische Zweig des Mittelbairischen geht auf die Mundart des im Gefolge der bairischen Ostsiedlung entstandenen babenbergischen Herrschaftsgebietes Ostarrichi zurück. Hinweise auf die lokale Sprachentwicklung im Raum Perg seit dem Auftreten der Herren von Perg und Machland wurden von Heimatforschern zusammengetragen.[21]
Bei der Volkszählung 2001 haben 6.428 Personen (90,2 %) Deutsch als Umgangssprache angegeben, 310 (4,3 %) Türkisch, 84 (1,2 %) Kroatisch, 55 (0,8 %) Bosnisch, 27 (0,4 %) Serbisch, 20 (0,3 %) Ungarisch, 15 (0,2 %) Tschechisch, 190 (2,6 %) eine sonstige Sprache (oder unbekannt).[20]
Religion
Bei der Volkszählung 2001 haben 6.057 Personen (85 %) als Religionsbekenntnis römisch-katholisch angegeben, 512 (7,2 %) islamisch, 114 (1,6 %) evangelisch, 62 (0,9 %) orthodox und 95 (1,4 %) sonstiges oder unbekannt. 289 (4,1 %) Perger sind ohne religiösem Bekenntnis.[20]
Das Dekanat Perg[22] der katholischen Diözese Linz wurde erst 1974 gegründet, weitere Dekanate im Bezirk sind Grein und Pregarten. Der Dechant wird aus dem Kreis der Pfarrer des Dekanates gewählt, kam jedoch seit Bestehen des Dekanates Perg noch nie aus einer der beiden Pfarren auf dem Gemeindegebiet von Perg. Im Perger Pfarrgebäude ist die für den gesamten Bezirk Perg zuständige Kirchenbeitragsstelle untergebracht.
Auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Perg befinden sich die katholischen Pfarren Perg und Pergkirchen. Die Pfarre Perg reicht im Norden über das Gebiet der Stadtgemeinde Perg hinaus (Gemeinde Allerheiligen, Katastralgemeinde Lebing, und Gemeinde Windhaag, Katastralgemeinde Altenburg). Die Grenzen der Pfarrgemeinde Pergkirchen entsprechen jener der gleichnamigen Katastralgemeinde.
In Perg bestehen neben den katholischen Kirchen in Perg und Pergkirchen Versammlungsräume für Muslime, Mitglieder der Zeugen Jehovas und der Christlichen Gemeinde (Freikirche). Die Mitglieder der evangelischen Kirche gehören zur evangelischen Pfarrgemeinde Enns.
Die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz (Kreuzschwestern) sind seit 1891 mit einem Stützpunkt in Perg vertreten. Die in Perg wohnende Ordensschwester leitet den öffentlichen Kindergarten des Kindergartenvereines Perg in der Friedhofstraße.
Politik
Marktrichter und Marktkommune
→ Hauptartikel: Marktkommune Perg
Perg wurde in den letzten Jahrzehnten der Babenbergerzeit Ende des 12. oder in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. Hinweise auf die Gründungszeit ergeben sich aus der rechteckigen Form des Hauptplatzes.[1] 1269 erhielten die Perger Marktrechte verliehen und 1280 wurde bereits ein judicium (Marktgericht) für Perg beurkundet, sodass anzunehmen ist, dass es zu dieser Zeit bereits Marktrichter gab. Die Namen der Marktrichter sind erst für den Zeitraum ab 1566 bis 1848 bekannt.
Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es Reformen hinsichtlich des Gerichtswesens, die Marktrichter hatten die Funktion eines Bürgermeisters, denen ein Syndikus zur Seite stand. Der letzte Perger Marktrichter, Karl Gabessamb, war von 1848 bis 1855 der erste Bürgermeister der ab 1848 selbständigen Marktgemeinde Perg.
Das Archiv der Marktkommune Perg ist unvollständig. Die noch erhaltenen Urkunden enthalten neben den Bestätigungen von Marktprivilegien durch die Landesfürsten und dem Marktbuch mit Abschriften aus dem 16. bis 19. Jahrhundert insbesondere die fast geschlossene Reihe der Gerichtsprotokolle von 1603 bis 1800.[23]
Bürgermeister, Gemeinde- und Stadtrat
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre zeitgleich mit der Landtagswahl statt. 1945 erreichte die ÖVP die absolute Mehrheit, gefolgt von der SPÖ und weit abgeschlagen der KPÖ. Ab 1949 war die SPÖ die stimmenstärkste Partei, wobei der Stimmenvorsprung 1955 zur absoluten Mehrheit ausgebaut wurde. Die Wahlpartei der Unabhängigen (WdU) erreichte 1949 rund 1/6 der Stimmen, die Kommunisten und Linkssozialisten unbedeutende Stimmanteile. Seit 1961 ist die ÖVP in Perg stimmenstärkste Partei und erzielte 1967 bis 1985 ununterbrochen und ab 2003 wieder die absolute Mehrheit der Stimmen. Die SPÖ als zweitstärkste Partei erzielte Stimmanteile zwischen 27 % und 42,3 % und die Freiheitliche Partei zwischen 5,1 % und 13,8 %. Die Bürgerliste engagierter Perger trat nur bei den Gemeinderatswahlen 1991 und 1997 an, erzielte 13 % beziehungsweise 13,1 % der Stimmen und hat sich zwischenzeitig aufgelöst.[24]
Die Gemeinderatswahl 2003 mit einer Wahlbeteiligung von 80,7 % ergab folgendes Ergebnis:
Partei / politische Gruppierung | Stimmen- anteil |
Verän- derung |
Sitze im Gemeinderat | Verän- derung |
Sitze im Stadtrat |
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ÖVP | 50,9% | +4,5 % | 16 | 1 | 4 |
SPÖ | 42,3 % | +15,3 % | 13 | +5 | 3 |
FPÖ | 6,8% | -6,6 % | 2 | -2 | 0 |
BEP #) | 0,0 % | -13,1 % | 0 | -4 | 0 |
#) Bürgerliste engagierter Perger
Der Perger Gemeinderat besteht aus 31 Gemeinderäten (16 ÖVP, 13 SPÖ, 2 FPÖ). Der aus den Reihen der Gemeinderäte gewählte Gemeindevorstand, der Stadtrat, setzt sich einschließlich des Bürgermeisters und der beiden Vizebürgermeister aus 7 Personen zusammen. Bürgermeister ist Anton Froschauer (ÖVP), der 2007 das Amt bis zur nächsten Wahl von seinem pensionierten Vorgänger Hermann Peham (ÖVP) übernommen hat. Vizebürgermeister sind Peter Gangelberger (ÖVP) und Gerhard Krückl (SPÖ). Die nächsten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden 2009 statt.
Die Namen der Bürgermeister der Markt- beziehungsweise Stadtgemeinde Perg von 1848 bis heute, sowie der 1938 nach Perg eingemeindeten, bis dahin selbständigen Gemeinden Pergkirchen und Weinzierl von 1850 bis 1938 finden sich im
Hauptartikel Perger Bürgermeister
Stadtfinanzen
Im Jahr 2007 hatte die Stadtgemeinde Perg Gesamteinnahmen von € 20,2 Mio. und Gesamtausgaben in etwa gleicher Höhe. Die größten Einnahmequellen sind die Ertragsanteile aus dem Finanzausgleich mit € 4,5 Mio. und die Kommunalsteuer mit € 3,0 Mio. Perg hat mit 1.088 € nach Schwertberg die größte Finanzkraft pro Kopf im Bezirk Perg und liegt an 31. Stelle von 444 Gemeinden in Oberösterreich. Die Gemeindeschulden pro Kopf betragen 2.128 € und sind vergleichsweise niedrig (Rang 12 im Bezirk, Rang 171 in Oberösterreich).[25]
Städtepartnerschaft
Perg unterhält seit 1989 eine Städtepartnerschaft mit Schrobenhausen, einer Stadt im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen in Deutschland. Das Fundament der Partnerschaft ist historisch. Der Seilermeister Martin Neugschwendtner trug im Jahr 1704 mitten im Spanischen Erbfolgekrieg dazu bei, die Stadt Schrobenhausen vor Kriegsschäden zu bewahren.
Wappen
Es ist nicht bekannt, wann der Markt beziehungsweise die heutige Stadt Perg ihr Wappen erhielt. Erst seit dem 16. Jahrhundert sind Urkunden bekannt, auf denen das Marktwappen im Siegel erkennbar ist. Gleichzeitig mit der Stadterhebung am 21. April 1969 wurde das bisher geführte Wappen bestätigt, ebenso wie die am 25. März 1969 festgesetzten Gemeindefarben. Die Bedeutung des Einhorns im Stadtwappen ist ungeklärt.
Blasonierung: In Rot auf schwarzem Dreiberg ein silbernes, auf der mittleren und hinteren Kuppe stehendes, aufgerichtetes Einhorn. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Schwarz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kino, Theater, Musik, regionale Veranstaltungen
In Perg besteht seit 1923[26] ein Kino, das ursprünglich 365 Sitzplätze[27] aufwies und heute in einem kleineren Saal mit 40 und einem größeren mit 118 Sitzplätzen[28] betrieben wird.
Theateraufführungen, Vorträge, Ausstellungen und Konzerte werden einerseits von Privatpersonen und andererseits von den örtlichen Vereinen und Bildungseinrichtungen angeboten, beispielsweise von den Musikvereinen Stadtkapelle Perg und Pergkirchen, von der Perger Theatergruppe, von dem bei internationalen Chorwettbewerben erfolgreichen Chor Die Lautmaler usw. Seit 2004 besteht die Perger Faschingsgilde. Lionsclub Perg und Machland sowie Rotary Club Perg organisieren regelmäßig Benefizveranstaltungen.
Als Veranstaltungsräumlichkeiten stehen folgende Räumlichkeiten zur Verfügung:[29]
- Stadtgemeinde (Bezirkssporthalle, Kultur-Zeughaus, Technologiezentrum),
- von der Pfarre und von Vereinen (Pfarrheim, ÖTB-Halle)
- von sonstigen Einrichten (Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer) sowie von den
- Gastronomiebetrieben und sonstigen Unternehmen (Kino Future Cinema, Hotel Waldhör, Land- und Stadtgasthöfe, Cafe etc.)
Fallweise finden neben den religiösen Feiern geeignete Veranstaltungen in der Stadtpfarrkirche Perg, in der Perger Kalvarienbergkirche und in der Pfarrkirche Pergkirchen statt.
Das ehemaligen Perger Feuerwehrzeughaus am Töpferweg wurde 1994 nach der Übersiedlung der Freiwilligen Feuerwehr Perg in das neu geschaffene Einsatzzentrum in der Dirnbergerstraße in ein Kulturzeughaus verwandelt und bietet neben einem Mehrzwecksaal und einer kleinen Galerie Platz für die regelmäßigen Zusammenkünfte des Musikvereins Stadtkapelle Perg, der Lautmaler und der Perger Theatergruppe.
Perg gilt als Hochburg der Amateur-Wettbewerbsfotografie. Mehrere Mitglieder des Fotoklubs VHS-AK Perg waren mehrfach mit international preisgekrönte Fotografien erfolgreich. Der Klub stellt immer wieder Staatsmeister in verschiedensten Disziplinen der Fotografie.
Museen und Galerie
Der 1967 gegründete Heimatverein Perg betreibt neben dem Stadtmuseum Heimathaus Perg den Scherer-Mühlsteinbruch und den Erdstall Ratgöb-Luckn als museale Außenanlagen und ist weiters maßgeblich an der Betreuung des 2008 eröffneten Steinbrecherhauses beteiligt. Die angeführten Außenanlagen wurden 2009 unter Denkmalschutz gestellt. Nähere Informationen dazu finden sich im Hauptartikel Bauwerke in Perg.
Schwerpunkt der Ausstellung im Heimathaus bilden die Schausammlungen zu Themen wie Stein- beziehungsweise Mühlsteinindustrie, Kaolinbergwerk bei Weinzierl, Ausgrabungen aus dem Gräberfeld bei Auhof und Keramikfunde bei der Burgruine Mitterberg. Seit 2004 ist die Dauerausstellung Kätes Puppenwelt mit über 400 Exponaten dort zu sehen.
Oldy-Kai nennt sich ein Privatmuseum in Perg, das alte Radios, Grammophone, Tonbandgeräte und Zweiradnostalgie zeigt. Johanna´s Galerie stellt vorwiegend Werke zeitgenössischer regionaler Künstler aus.
Perg als Bücherstadt
Seit 2005 finden in Perg unter dem Motto Perg liest ganzjährig Veranstaltungen zu diesem Thema statt: Lesetage im April, Bücherbörse, Literaturkreise (Prometheus, Schreibwerkstatt), Lesewettbewerb, Gratis-Buchstabensuppe und Poetry Slam.
Einzige öffentliche Bibliothek ist die Stadtbibliothek Perg mit einem Schwerpunkt auf Kinderliteratur.[30]
Mehrere Autoren haben einen unmittelbaren Bezug zu Perg, darunter Günther Garzaner (Mitglied des P.E.N.-Clubs), Sieglinde Grüll, Franz Kabelka, Otto Klambauer, Peter Lichtenberger, Gregor Riegler und Ernst Reinhard Schöggl.
Bauwerke und sonstige Sehenswürdigkeiten
- Hauptartikel Bauwerke in Perg und sonstige Sehenswürdigkeiten
Ältestes Perger Bauwerk im Stadtzentrum ist nach der Stadtpfarrkirche Perg aus dem 15. Jahrhundert das Seifensiederhaus aus dem Jahr 1563. Wesentlich jüngeren Datums ist das im klassizistischen Stil nach einem Großbrand 1876 erbaute Perger Rathaus.
Der Erdstall in Zentrumsnähe ist ein Naturdenkmal und dürfte um das Jahr 1000 nach Christus als Zufluchts- und Versteckmöglichkeit angelegt worden. Er wurde als schützenswertes Kulturgut nach der Haager Konvention eingestuft. Ebenfalls im Obervormarkt befindet sich das Naturdenkmal Scherer-Mühlsteinbruch, eine Außenanlage des Heimathauses Stadtmuseum Perg. In dessen Nähe wurde erst 2007 das renovierte Steinbrecherhaus für Museumszwecke eingerichtet und soll einen Einblick in die Lebensweise der Mühlsteinhauer geben. Im Ensemble wurden die drei angeführten Stätten 2009 unter Denkmalschutz gestellt.
Während von der Burgruine Mitterberg nahe der Siedlung Mitterberg nicht mehr viel zu sehen ist, wird das Schloss Auhof in der Ortschaft Auhof heute noch bewohnt.
Denkmäler und Skulpturen sind im ganzen Stadtgebiet verstreut. Auf dem Perger Hauptplatz befinden sich der Pranger mit der Jahreszahl 1583, die Pestsäule aus dem Jahr 1681 und der Karbrunnen ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert. Weitere Brunnen sind der Steinbrenner-Brunnen bei der Hauptschule 1 und der Granitbrunnen im Seyrpark von Radler-Wöß zur Erinnerung an die Naarnregulierungen im 18. und 20. Jahrhundert. Während die Skulptur des Perger Einhorns aus jüngster Zeit stammt, steht die Nepomuk-Statue bereits seit 200 Jahren auf dem Hauptplatz und das Christophorus-Standbild seit 1951 an der Naarnbrücke bei der Dirneder-Mühle. Mehrere Burgfriedsteine und ein Hauptburgfriedstein markieren die Grenzen des Burgfriedens, wo die Gewalt der Marktrichter einst endete.
Geburtshäuser und Häuser mit besonderer Bedeutung tragen Gedenktafeln an Bundeskanzler Johann Schober, Diözesanbischof Josephus Calasanz Fließer, Martin Neugschwandtner (Retter von Schrobenhausen) und Anton Bruckner für das Perger Präludium.
Die denkmalgeschützen Perger Kirchen, die Stadtpfarrkirche Perg (Jakobskapelle seit 1416) und die Pfarrkirche Pergkirchen (Martinskirche seit 1088) zählen zu den ältesten Gebäuden von Perg. Als Wahrzeichen von Perg gilt die Perger Kalvarienbergkirche aus dem 18. Jahrhundert.
Sport
Das Waldbad ist eine Erholungsanlage an der Naarn im ehemaligen Untervormarkt, die aus der 1881 errichteten Badeanstalt (Schwimmschule) der Gemeinde Perg hervorgegangen ist und 1954 sowie 2008/2009 saniert wurde. Das Gelände wird vom Waldbad 69ers Dome Club[31] für Beachvolleyball und vom Kneipp-Aktiv Club genutzt. Eigentümer der Liegenschaft ist der 1879 gegründete Perger Verschönerungsverein, der das Areal an die Stadtgemeinde langjährig verpachtet hat.
In Perg befindet sich die Machland-Badewelt. Diese besteht aus einem fast ganzjährig geöffneten Hallenbad sowie einem zeitgemäßen Freibad mit einer Gesamtwasserfläche von 1.140 Quadratmeter. Angeschlossen sind Betriebsstätten eines Fitness- und Wellnessclubs, eines Massageinstituts sowie eines Heilmasseurs.[32] In der Machlandbadewelt ist der 1. Perger Schwimmverein beheimatet. Großer Wert wird auf die Schwimmausbildung der Kinder gelegt.
Die 1983 eröffnete Bezirkssporthalle im Perger Schul- und Freizeitzentrum besteht aus drei Turnhallen im Ausmaß von 35 x 45 m und ist für Sport- und Kulturveranstaltungen geeignet. Der Großteil der Nutzung entfällt wochentags auf den Turnbetrieb der angrenzenden Schulen. In der Bezirkssporthalle ist das von einem eigenen Erhalterverein mit Unterstützung der Stadtgemeinde Perg geführte Perger Jugendzentrum untergebracht. Weitere Sporthallen stehen im Eigentum des Turnvereins Perg 1897, der den Turnbetrieb in der eigenen Turnhalle mit zwei Turnsälen abwickelt und zusätzlich die angrenzende Tennishalle gepachtet hat.
Die Perger Sportvereine verfügen über mehrere Sportanlagen (DSG Union Perg: Machlandstadion; ASKÖ Perg Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Perg: Sportanlage; Diözesansportgemeinschaft Union Pergkirchen: Sportplatz; ÖTB Turnverein Perg 1897: Faustballplatz und mehrere Tennisplätze; Golfclub Perg Karlingberg: 6-Loch-Golfplatz und Trainingscenter).
Diese und weitere Sportvereine (Motorradclub Jacobus Perg, Schützenverein Perg, Perger Schützenverein für praktisches Pistolenschießen, Jagd- und Wurfscheibenclub Perg, Reitverein Pferdefreunde Perg-Umgebung und andere) bieten in zahlreichen Sektionen ein großes Angebot an verschiedenen Sportarten an. Skatepark sowie mehrere Rad- und Wanderwege stellen weitere Angebote für sportliche Betätigung dar.
Eine Reihe von Pergern waren oder sind in Perger Sportvereinen tätig und können nationale und internationale Erfolge vorweisen:
Besonders erfolgreich sind und waren in diesem Zusammenhang die Schwimmer des 1. Perger Schwimmvereines, die Turner und Faustballer des ÖTB-Turnvereines Perg 1897 und die Schützen des Schützenvereines Perg.
Die Fußballmannschaft des Sportvereins DSG Union Perg spielte 1993 bis 1998 zunächst in der zweiten, von 1998 bis 2002 in der ersten Landesliga und 2002 bis 2007 in der Regionalliga Mitte.
Namentlich hervorzuheben sind der mehrfache Österreich-Meister in diversen Schwimm-Disziplinen und Olympia-Teilnehmer in Peking 2008, David Brandl sowie der Rudersport-Weltmeister und Olympiateilnehmer in Sidney 2000 und in Athen, Bernd Wakolbinger.
Weitere Namen finden sich auf der Liste Perger Persönlichkeiten mit sportlichen oder künstlerischen Erfolgen.
Regelmäßige Großveranstaltungen
Eine Reihe von Veranstaltungen, die weitgehend unter freiem Himmel durchgeführt werden, erfreuen sich jährlich eines großen Besucherandranges.
- Das Pergfest verwandelt jährlich am Samstag des 4. Augustwochenendes das Perger Stadtzentrum in einen großen Freiluftkonzertsaal und zieht Besucher aus der ganzen Umgebung an.
- Mehr als 100 Winzer aus allen nationalen Weingegenden laden jährlich am 1. Augustwochenende beim Vinum auf dem Perger Hauptplatz und in der Schoberstraße zu einem Weinfest ein.
- Seit mehr als drei Jahrzehnten bieten die Mükis, die Mühlviertler Kinderspiele der Pfarre Perg, mit ihrem Kinderkulturfest an den beiden ersten Sommerferienwochenende im Park des Hauptschulnebengebäudes in der Linzer Straße den Familien mit Kindern ein vielfältiges Programm.
- Der Musiksommer ist eine musikalische Veranstaltungsreihe von Juni bis August auf dem Hauptplatz und weiteren Veranstaltungsorten und bietet Platzkonzerte in verschiedene Musikrichtungen unter anderem Blasmusik, Perg jammed und andere.
- Der Perger Sparkassen Halbmarathon mit Start und Ziel auf dem Perger Hauptplatz findet jedes Jahr am letzten Samstag im September statt.
- Der Musikalischer Christkindlmarkt wird schon seit Jahrzehnten immer am 2. Adventwochenende abgehalten, bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm und ist teilweise als Standlmarkt und teilweise als Verkaufsausstellung im Pfarrsaal organisiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Beschäftigung und Einkommen
Die Stadtgemeinde Perg zählt gemeinsam mit der benachbarten Marktgemeinde Schwertberg zum wirtschaftlichen Zentrum des Bezirks.
Die Anzahl der Arbeitsstätten stieg zwischen den beiden letzten Volkszählungen (1991 und 2001) in Perg um 37,7 % auf 449. Die Anzahl der Arbeitsplätze erhöhte sich im selben Zeitraum um 18 % auf 5.126. Die Einnahmen der Gemeinde aus der Kommunalsteuer wuchs im Zeitraum von 2001 bis 2007 40,6 % auf 3.031 T€. Die Steigerung im gesamten Bezirk belief sich auf 29 %.[33]
Perg bot 2001 3.496 Personen von außerhalb der Gemeinde einen Arbeitsplatz, während gleichzeitig 1.660 Personen aus Perg ihren Arbeitsplatz nicht in Perg fanden. Der größere Anteil der Ein- und Auspendler kommt aus dem Bezirk Perg.[34]
2001 waren noch 2,3 % (1991 2,9 % und 1981 4,0 %) der in Perg beschäftigten erwerbstätigen Personen in der Land- und Forstwirtschaft tätig. In Industrie, Gewerbe und Bauwesen waren 2001 in Perg 43,7 % beschäftigt. Der Anteil ist gegenüber 1991 beziehungsweise 1981 deutlich zurückgegangen während der Anteil der im Dienstleistungsbereich tätigen Personen im Vergleich zu 1991 beziehungsweise 1981 deutlich gestiegen ist und 2001 in Perg 54,5 % betrug. [35]
Das mittlere Bruttoeinkommen der in Perg arbeitenden Erwerbstätigen betrug im Jahr 2006 € 1.716,00 pro Monat und lag damit leicht unter dem oberösterreichischen Durchschnitt. Im Bezirksvergleich lag Perg damit auf dem 11. Rang. Während die männlichen Angestellten € 2.836,00 verdienten, kamen die Arbeiterinnen lediglich auf weniger als € 1000,00. Durch Pendeln in Orte außerhalb des Bezirkes erzielten die in Perg wohnenden Erwerbstätigen ein in etwa dem oberösterreichischen Durchschnitt entsprechendes Einkommen von € 1.761,00. Im Bezirksvergleich rangieren die Männer dabei auf Platz 5, während sich die Frauen mit Platz 13 begnügen müssen.[36]
Verkehr
Verkehrspolitisch bildet Perg eine wichtige Drehscheibe: Donauuferbahn und Donau Straße B3 (bis ins 20. Jahrhundert Hauderer Bezirksstraße genannt) erschließen den Bezirk Perg in westöstlicher Richtung. Weiters führen Landesstraßen in die umliegenden Orte und anschließend in die benachbarten Bezirke und Regionen.Referenzfehler: Ungültige <ref>
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Mobitipp[37] ist eine Nahverkehrsinformationsstelle in Perg, bei der sämtliche Fahrkarten für den Regionalverkehr erhältlich sind, und wo eine Tarifberatung über die Möglichkeiten des OÖ. Verkehrsverbundes erfolgt. Damit soll die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erleichtert und attraktiver gemacht werden.
Straßenverbindungen
Perg ist nicht direkt mit dem hochrangigen Straßennetz Österreichs verbunden. Die nächsten Anschlussstellen an die Westautobahn befinden sich im Westen bei St. Valentin, Enns und Asten, im Süden in Oed und Amstetten West, sowie im Osten in Ybbs an der Donau, wobei die Anfahrtszeit zu den Auffahrten im Westen und Süden durchschnittlich 20 Minuten beträgt, während die Anfahrtszeit Richtung Osten ungefähr 40 Minuten in Anspruch nimmt.
Am 28. August 1999 wurde das Teilstück der Donau Straße (B3) zwischen der Ortschaft Furth in der Gemeinde Schwertberg entlang der Gemeindegrenzen zwischen Perg und Naarn und weiter am Nordrand der Perger Au bis zur Ortschaft Auhof in der Katastralgemeinde Pergkirchen eröffnet. Dieses Straßenstück entlastet Perg von den bis dahin aus dem Osten des Gemeindegebietes und des Bezirkes Richtung Westen durch das Stadtzentrum von Perg rollenden Fahrzeugen und bedeutet für die an der bisherigen Ortsdurchfahrung von Perg wohnende Bevölkerung eine deutliche Verbesserung der Wohnqualität.
Die ehemalige B3 fungiert auf dem Gemeindegebiet von Perg weiterhin als Ortsdurchfahrt von Perg mit der Bezeichnung B3c. Sie führt von der Anschlussstelle Perg West (gleichzeitig Anschluss Schwertberg und Aisttal Landesstraße L1415) durch die Katastralgemeinde Weinzierl mit der Ortschaft Zeitling in das Zentrum von Perg und weiter bis zu der als Kreisverkehr ausgeführten Kreuzung mit dem Münzbacher Zubringer (L1434). Die Fortsetzung der ehemaligen B3 weiter nach Osten durch die Ortschaften Thurnhof und Auhof in der Katastralgemeinde Pergkirchen zur Anschlussstelle Perg Ost in der Ortschaft Auhof ist nur noch Gemeindestraße und nicht mehr Teil der B3c.
Gleichzeitig mit der Eröffnung der neuen B3 wurde die Perger Ostumfahrung (gleichzeitig Münzbacher Zubringer Teil 1) für den Verkehr zugelassen. Sie diente zunächst nur als Verbindung zwischen alter und neuer B3 und nahm vor allem den Verkehr aus dem Naarntal (L572) auf. Die Verkehrsfreigabe des Münzbacher Zubringers Teil 2 erfolgte am 30. November 2008 nach 17-jähriger Planungs- und zweieinhalbjähriger Ausführungsphase.
Bahnverbindungen
Perg liegt an der im Bereich von Mauthausen bis Grein im Jahr 1898 eröffneten Donauuferbahn und verfügt über eine Haltestelle in der Ortschaft Aisthofen in der Katastralgemeinde Weinzierl, einen Bahnhof in der Nähe des über die Bahnhofstraße erreichbaren Perger Stadtzentrums, sowie eine weitere Haltestelle namens Perg Schulzentrum an der Machlandstraße mit angeschlossener Park&Ride Anlage und Imbissstube.
Züge verkehren Richtung Osten bis Grein Stadt, St. Nikola-Struden und Sarmingstein, Richtung Westen bis St. Valentin oder Linz Hauptbahnhof. Die Streckenlänge der Bahn im Bezirk Perg beträgt etwa 43 Kilometer. Der Anschluss an das Fernzügenetz der Österreichischen Bundesbahn erfolgt über die Bahnhöfe St. Valentin und Linz Hauptbahnhof.
Auf Grund von Einsparungsmaßnahmen wird die Strecke zwischen Sarmingstein und Emmersdorf an der Donau seit vielen Jahren nur noch im Sommer von den zwischen Linz und Krems an der Donau über die Ennsdorfer Schleife geführten touristischen Erlebniszügen Strudengau und Wachau befahren.
Seit 11. Dezember 2005 ist die neu errichtete Ennsdorfer Schleife in Betrieb. Sie wird täglich von mehreren Zügen auf der Strecke Linz Hauptbahnhof bis Sarmingstein (teilweise nur bis zu den Bahnhöfen/Haltestellen Grein Stadt oder St. Nikola-Struden) befahren, die nur auf ausgewählten Bahnhöfen und Haltestellen halten (im Bereich der Westbahn nur in der Haltestelle Ennsdorf und in den Bahnhöfen Enns und Linz). Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit der Züge deutlich und das Umsteigen in St. Valentin ist nicht mehr notwendig. Ergänzend dazu fahren weiterhin Züge nach St. Valentin.
Busverbindungen
Von verschiedenen Haltestellen im Gemeindegebiet von Perg, gibt es auswärts führende Busverbindungen. Erreichbar sind die Städte Enns und Linz sowie die in der Klammer angeführte Orte im Bezirk Perg (Bad Kreuzen, Dimbach, Gassolding, Klam, Luftenberg, Mauthausen, Niederzirking, Mitterkirchen, Münzbach, Pabneukirchen, Rechberg, Schwertberg, St. Georgen am Walde) und im Bezirk Freistadt (Bad Zell, Pregarten Tragwein, Unterweißenbach) mit zahlreichen dazwischen liegenden Haltestellen.
In Perg gibt es seit 9. Dezember 2007 den Perger Ringverkehr als innerstädtische Verkehrsverbindung. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des bestehenden Regionalbusverkehrs durch ein Ringbussystem. Vorerst ist die Benützung mit Gutscheinen gratis. Wegen der unregelmäßigen Fahrzeiten wird das Angebot noch kaum genutzt. [38]
Radwege
Perg hat einen Radverkehrsanteil von 13,3 % aller Wege. Möglich wurde dies durch die Einsetzung von Mehrweckstreifen auf den Fahrbahnen. Dadurch gelang eine gute Erschließung der wichtigsten Quell- und Zielpunkte wie Schulzentrum, Freizeitzentrum, Ortszentrum, Bahnhof und periphere Siedlungen. 60 % der Einbahnen im Stadtgebiet sind für den Radverkehr in beiden Richtungen befahrbar. Am Bahnhof stehen Fahrradboxen zur Verfügung. Ein Ortsplan mit eingezeichneten Radwegen ergänzt die diesbezügliche Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde.[39]
Medien
In Perg wird keine lokale Tageszeitung herausgegeben; dafür erfolgt zunehmend eine Erweiterung der regionalen Berichterstattung durch die in Oberösterreich erscheinenden Tageszeitungen. Mit den Perger TIPS erscheint wöchentlich eine kostenlose Regionalzeitung. Dieses Medium gehört zur Tips Zeitungs GmbH & Co KG und zu 100 % der J. Wimmer GmbH, die mehrheitlich an der Tageszeitung Oberösterreichische Nachrichten beteiligt ist. Die aktuelle Ausgabe ist im Internet abrufbar.[40]
Seit Jahresbeginn 2009 erscheinen als Nachfolger der im Abonnement und im lokalen Zeitschriftenhandel vertriebenen großformatigen Wochenzeitung Perger Rundschau die kleinformatigen Gratiszeitungen Bezirksrundschau und Sonntagsrundschau als Mutationen der im Besitz der Moser Holding Ag stehenden oberösterreichweit erscheinenden Druckschriften.
Das Amtsblatt der Stadt Perg wird unter dem Titel Perger Gemeindezeitung viermal jährlich zu Quartalsbeginn herausgegeben, das Pfarrblatt der Pfarre Perg sowie die Informationsblätter der politischen Parteien erscheinen ebenfalls ungefähr vierteljährlich.
In Perg sind sämtliche Fernsehprogramme des Österreichischen Rundfunks digital (DVB-T), über das Satellitensystem Astra und über Kabel (Liwest) zu empfangen, ebenso die Hörfunkprogramme des ORF und privater Radiosender, die darüber hinaus analog ausgestrahlt werden.
Die privaten Fernsehsender MF1plus beziehungsweise LiveTV senden aus dem Mühlviertel (Sitz in Freistadt beziehungsweise in Gallneukirchen) für das Mühlviertel in verschiedenen örtlichen Kabel-TV-Netzen sowie teilweise im Internet. Es handelt sich um Wochenprogramme, die mehrfach ausgestrahlt und wöchentlich erneuert wird.
LT1 ist ein Privat-TV-Sender, der digital-terrestisch (DVB-T) über Antenne empfangen werden kann und mit LT1 Mühlviertel ein Regionalprogramm für das Mühlviertel anbietet. Das halbstündige Programm wird mehrmals wiederholt und täglich erneuert.
Behörden, Gericht und sonstige Einrichtungen
Perg ist als Hauptort des gleichnamigen Bezirkes Sitz der Bezirkshauptmannschaft und des Bezirksgerichts sowie weiterer Einrichtungen auf Bezirksebene zum Beispiel Finanzamt (Perg-Kirchdorf-Steyr), die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse, Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Landwirtschaftskammer.
Die Bezirkssekretariate der politischen Parteien (ÖVP, SPÖ, FPÖ) befinden sich in einem der Stadtgemeinde Perg gehörenden Amtsgebäude. Weiters besteht eine regionale Straßenmeisterei, die für die ehemaligen Bundesstraßen sowie die Landes- und Bezirkstraßen zuständig ist.
Ein Postamt besteht in Perg seit 1849, sukzessive wurden die weiteren Bereiche wie Telegrafendienst, Postscheckverkehr, Telefon und Telefax eingerichtet. Das Postamt war seit der Eröffnung in verschiedenen Gebäuden in der Herrenstraße und ist seit 1967 in einem eigenen Gebäude in der Dirnbergerstraße untergebracht.
Das Bezirkspolizeikommando und eine Polizeiinspektion sind im selben Gebäude in der Linzer Straße untergebracht. Der Gendarmerieposten Perg wurde 1869 eingerichtet und hatte zusätzlich die Agenden eines Bezirksgendarmeriekommandos wahrzunehmen.
Energie und Infrastruktur
Perg wird überwiegend von der gemeindeeigenen Elektrizitätswerk Perg GmbH mit Strom versorgt, das dabei eng mit der Linz AG zusammenarbeitet. Die Beschickung mit Ferngas erfolgt durch die OÖ. Ferngas AG, Linz. Fernwärme wird seit 2008 vom örtlichen Betreiber eines Biomasse-Fernheizkraftwerkes, der Bioenergie Perg GmbH, geliefert. Die Trink- und Nutzwasserversorgung obliegt dem öffentlich-rechtlichen Wasserverband Gruppenwasserversorgung Perg und Umgebung mit Speicherbehältern im Gemeindegebiet, die örtliche Kanalisation ist ebenfalls Gemeindeangelegenheit. Die Kläranlage befindet sich außerhalb des Siedlungsgebietes im Süden der Stadt. Neben der Müllabfuhr durch die Gemeinde verfügt Perg über einen Kompostierplatz der örtlichen Bauernschaft, ein Altstoffsammelzentrum sowie verteilt in der Stadt Altpapier- und Altglas-Sammelplätze.
Kabelfernsehen (einschließlich Telefon und Internet) wird über die LIWEST angeboten, ein Großteil der Bewohner ist jedoch mit Satelliten-Empfangsanlagen ausgestattet und verfügt entweder über einen Festnetz- oder Mobiltelefonanschluss der Telekom oder alternativer Anbieter.
Die Freiwillige Feuerwehr Perg wurde 1873 auf Initiative von Karl Terpinitz gegründet. Zuvor bestanden im Markt bereits Löscheinrichtungen und jeder Hausbesitzer musste Feuerbekämpfungsgeräte besitzen und instandhalten. 1874 wurden die ersten Mannschaftswagen mit den dazugehörigen Schläuchen und Leitern angekauft, 1933 das langjährig geplante Zeughaus am Töpferweg eingeweiht. Nach dem Krieg wurden nach und nach der Fahrzeug- und Gerätepark auf einen modernen Stand gebracht. 1994 konnte das neue Feuerwehrhaus im Einsatzzentrum seiner Bestimmung übergeben werden.
Der überregionalen Zusammenarbeit zur Bereitstellung von Infrastruktur dienen unter anderem Euregio Bayerischer Wald, Böhmerwald, Regionalverkehr Donauraum Perg, der Bezirksabfallverband Perg mit einem Altstoffsammelzentrum in Perg, die Reinhalteverbände und der Fernwasserverband.
Bildung
- Hauptartikel Perger Schulen
Die Stadt Perg hat sich, wie eine Reihe anderer Bezirksstädte in Oberösterreich, erst im 20. Jahrhundert zu einer Schulstadt, einem Schul- und Ausbildungszentrum, mit überregionaler Bedeutung entwickelt:
Perg verfügt im Pflichtschulbereich über je eine Volksschule in Perg und Pergkirchen, zwei Hauptschulen und eine Polytechnische Schule. Das Angebot an mittleren und höhere Schulen reicht von einem (Bundesoberstufen-Realgymnasium über eine Bundes-Handelsakademie und -Handelsschule, eine Höhere Lehranstalt und Fachschule für wirtschaftliche Berufe bis hin zu einer Höhere Technische Bundeslehranstalt (HTBLA).
Einrichtungen für Erwachsenenbildung (Volkshochschule und Katholisches Bildungswerk sowie WIFI und BFI) und eine Landesmusikschule ergänzen das Bildungsangebot.
Für die vorschulische Kinderbetreuung sind in Perg durchwegs private Kinderbetreuungseinrichtungen zuständig. Es bestehen eine Krabbelstube des Kindergartenvereines Perg, ein Eltern-Kind-Zentrum des Vereines Kinderhaus, Tagesmütter, ein Omadienst, drei Kindergärten des Kindergartenvereines Perg, ein Kindergarten des Vereines Spielwerkstatt Unteres Mühlviertel sowie ein Tagesmütterverein, alle mit finanzieller Unterstützung der Stadtgemeinde Perg. Durch die geplante Abschaffung der Elternbeiträge ab Herbst 2009 für die vorschulische Kinderbetreuung in den oberösterreichischen Kindergärten wird eine wesentlich stärkere Nutzung dieser Einrichtungen vor allem durch 2 1/2 bis 4-jährige Kinder erwartet.
Gesundheit und Soziales
In Perg ist (einschließlich der vier praktische Ärzte und den Apotheken im Stadt- und im Einkaufszentrum) die ärztliche Versorgung des Bezirkes konzentriert. Das Einzugsgebiet zahlreicher Perger Fachärzte erstreckt sich teilweise auf den ganzen Bezirk. Die nächsten Krankenhäuser befinden sich in Enns, Steyr, Amstetten und Linz.
Das Rote Kreuz Perg wurde 1914 vom Feuerwehrkommando Perg als Sanitätsabteilung gegründet und ein Rettungswagen angeschafft. Dienststellen befanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst im Reichmann-Haus, später im Rathaus. 1960 wurde der Neubau in der Gartenstraße eröffnet und 1963 der Katastrophenhilfszug gegründet. 1975 trat der erste Zivildiener den Dienst beim Roten Kreuz in Perg an. Die erste Hauskrankenschwester nahm am 1. Mai 1976 ihren Dienst auf. 1994 konnte die neue Dienststelle im Einsatzzentrum mit Erste-Hilfe-zentrum und Notarztstation sowie Bezirksdienststelle des Roten Kreuz bezogen werden.
Das Seniorenheim des Sozialhilfeverbandes des Bezirkes Perg in der Severinstraße wurde 1984 eröffnet und verfügte über Dusche und WC in jedem Zimmer, jedoch nur wenige pflegegerechte Einheiten. Ab 1989 wurden daher sukzessive Doppel- in Einzelzimmer umgebaut und Einzelzimmer im Erdgeschoss als Pflegezimmer gewidmet. Das Heim verfügte 1997 über 94 Senioren- und 27 Pflegeplätze, entspricht jedoch nicht mehr den aktuellen Standards, sodass ab 2012 keine Betriebsbewilligung mehr dafür erteilt wird. 2010 wird daher mit der Errichtung eines Pflegeheimes in Perg am Standort des bisherigen Seniorenheimes begonnen werden. Dieses wird 100 Pflegeplätze, 6 Kurzzeit-Pflegeplätze und ein Tageszentrum mit 16 Plätzen umfassen. Parallel dazu wird das Angebot für Betreutes Wohnen in Perg ausgeweitet.
In Perg werden von Essen-auf-Rädern seit 1. September 1989 hilfsbedürftige Menschen vom Roten Kreuz Perg täglich mit warmem Essen versorgt. 1990 wurde der Mobile Altenhilfsdienst ins Leben gerufen. Seit 1992 existiert die Notstandshilfe für Bedürftige und eine Flüchtlingsbetreuung und seit 1994 besteht eine Sozialberatungsstelle mit Sozialmedizinischem Stützpunkt des Roten Kreuzes. Das Familien- und Sozialzentrum sowie eine Jugendkoordinationsstelle und Jugendservicestelle der OÖ. Landesregierung bestehen seit 2001.
Unternehmen
In Perg besteht ein Technologiezentrum mit Schwerpunkt Bautechnologie und Baumanagement. Es werden Gründungsunternehmen sowie junge Technologieunternehmen aus Produktions- und Dienstleistungsbereichen betreut. Die Starthilfe umfasst neben der betrieblichen Beratung die Bereitstellung von günstigen Büroflächen und die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur. Das Gebäude umfasst eine Bruttogeschossfläche von 3400 Quadratmetern.[41]
Zur Sicherung und Weiterentwicklung von bereits in der Region bestehenden Betrieben und somit die Erhaltung von Arbeitsplätzen ist Perg gemeinsam mit Arbing, Klam, Mitterkirchen und Saxen Mitglied im Regionalen Wirtschaftsverband Machland, der gemeinsam mit 14 weiteren derartigen Verbänden unter der Bezeichnung Interkommunale Betriebsansiedlung (INKOBA) die gemeinsame Entwicklung, Erschließung und Vermarktung von Betriebsstandorten betreibt. In Perg stehen 27,3 Hektar Gewerbeflächen für die Schaffung von Technologieparks (ÖBB, B3, B3/Abfahrt Perg Mitte, Straßenmeisterei/Habau und Aisthofen/B3c) bereit (Stand März 2009).[42]
Perg ist Sitz der nach eigenen Angaben zu den fünf größten Baukonzernen Österreichs zählenden Habau-Gruppe mit insgesamt rund 2800 Beschäftigten[43], des zur Chemischen Industrie zählenden Marktführers für Baufarben, die Synthesa-Gruppe, mit österreichweit rund 650 Mitarbeitern [44], des zur Baustoffindustrie zählenden Marktführers für Vollwärmeschutz, Wärmedämm-Verbundsysteme, Sanierputzsysteme und Edelputze, Capatect[45], und des zum Transportgewerbe zählenden Petschl-Konzerns[46]. Die durch ihre Mannerschnitten weltbekannte, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie angehörende Markenfirma Manner beschäftigt in Perg rund 80 Mitarbeiter und erzeugt mit dem größten Waffelofen der Welt in Perg ihre Produkte[47].
Das sowohl für die örtliche Wirtschaft als auch für die Nahversorger im Unteren Mühlviertel, Waldviertel und Mostviertel jahrzehntelang bedeutende und mit einem eigenen Fuhrpark ausgestattete Groß- und Einzelhandelsunternehmen Tobias Altzinger hat durch die allgemein in Österreich zu beobachtenden Umstrukturierungen im Handelsbereich an Bedeutung verloren. Die Eigentümer haben einen Teil der Liegenschaften in Perg für die Schaffung von Einkaufszentren im Stadtzentrum und im Süden der Stadt verpachtet[48].
Neben den ortsansässigen Klein- und Mittelbetrieben sind zahlreiche Handelsbetriebe in Perg vertreten, wobei sich die Betriebe im Stadtzentrum mit dem Hauptplatz und in den angrenzenden Geschäftsstraßen sowie entlang der Naarner Straße und insbesondere im Einkaufszentrum im Süden der Stadt konzentriert haben.
Bergbau
Das 1922 gegründete und in Schwertberg ansässige Bergbauunternehmen Kamig - Österreichische Kaolin- und Montanindustrie Aktiengesellschaft - hat die Verwaltung, einen Teil der Kaolinaufbereitung und das Kaolinlager auf Grund des dort vorhandenen Bahnanschlusses in Aisthofen angesiedelt. Nach Anpassung des Geschäftsbetriebes und Reduzierung der Mitarbeiteranzahl von mehr als 500 in den 1960iger-Jahren auf rund 60 Mitarbeiter (Stand 2009) wurde die AG in eine KG eingebracht. In Weinzierl befindet sich eine kleinere Kaolinlagerstätte, die seit 1952 im Tagbau abgebaut wird. Das Kaolin wird über bis zu 8 Kilometer lange Rohrförderleitungen von den Abbaustätten nach Aisthofen transportiert.[49] [50]
In Perg befinden sich mehrere Granitsteinbrüche des 1839 gegründeten Granitwerkes Anton Poschacher, der heutigen Poschacher Natursteinwerke Gesellschaft m.b.H. & Co KG, Mauthausen, wobei davon nur noch einer in der Naarntalstraße am rechten Naarnufer in Betrieb ist (Abholung von Wurfsteinen, Bankettmaterial und Schotter).[51] Abgebaut wird der sogenannte Mauthausener Granit.[52]
Jahrhunderte lang wurden in Perg Mühlsteine aus dem Sandstein geschlagen. Ende des 19. Jahrhunderts ging der Absatz an Natur-Mühlsteinen stark zurück, weshalb von einigen Mühlsteinerzeugern 1872 die Erste österreichische Fabriksgesellschaft für Erzeugung deutscher Mühlsteine zu Perg Fries, Burgholzer und Comp. zur Herstellung von Kunststeinen gegründet wurde. Später wurde aus dem Sandstein Edelputz erzeugt. Das Unternehmen wurde in den 1990iger-Jahren an die Deutschen Amphibolin-Werke verkauft, nennt sich jetzt Capatect Baustoffindustrie GmbH und und ist ein Schwesterbetrieb der ebenfalls in Perg ansässigen Synthesa-Gruppe.
Land- und Forstwirtschaft
In Perg bestanden 1999 118 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die eine Fläche von 2.658 Hektar bewirtschafteten, davon 48 Haupterwerbsbetriebe 1,468 Hektar, 65 Nebenerwerbsbetriebe mit 1.073 Hektar und 4 Betriebe juristischer Personen mit 117 Hektar. Ein durchschnittlicher land- und forstwirtschaftlicher Betrieb in Perg bewirtschaftet 22,7 Hektar, wobei die Haupterwerbsbetriebe 30,6 Hektar und die Nebenerwerbsbetriebe 16,5 Hektar zu bearbeiten hat.[53]
Wie überall auf Bezirks- und Bundeslandebene haben sich sowohl die Anzahl der Betriebe als auch die bewirtschafteten land- und forstwirtschaftlichen Flächen gegenüber dem vorhergegangenen Erhebungszeitpunkt (1995) verringert. Die Anzahl der Haupterwerbsbetriebe und die von diesen bewirtschafteten Flächen sind in diesem Zeitraum zu Lasten der Nebenerwerbsbetriebe gestiegen. In Perg waren 1999 356 Personen in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben beschäftigt, davon 311 familieneigene Arbeitskräfte. Nur 52 familieneigene Arbeitskräfte sind davon vollbeschäftigt, 153 arbeiten weniger als 25 % in der Landwirtschaft mit, die übrigen 106 zwischen 25 und 99 %.[54]
Tourismus
Historisch ist Perg bereits seit dem 19. Jahrhundert als Sommerfrische-Ort bekannt und es gab in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem in der Zwischenkriegszeit Bemühungen, den Zustrom von Sommergästen zu fördern. Als Attraktionen wurden das Baden in der Naarn, in der Schwimmschule (vom Verschönerungsverein errichtete Freibadanlage) und in der Kuchlmühle oder unterhalb des Holzschwemmplatzes sowie das Wandern im Stephaniehain sowie Autofahrten ins Hinterland durch das romantische Naarntal bis Königswiesen und weiter bis ins Waldviertel angepriesen.[55]
Perg ist heute in der Region touristisch in die Plattform Museumsland Donauland Strudengau[56] und unter der Dachmarke Mühlviertel[57] sowie auf Bundeslandebene unter den Marken Urlaub in Oberösterreich[58] und Radfahren in Oberösterreich [59] überregional eingebunden.
Zahlreiche Gaststätten sind weiters Gastronomiepartner, die ihre Leistungen entlang von fünf im Machland (Museumsweg, Keltenweg, 5-Flüsse-Weg, Donau-Auen-Weg und Machlandweg) und dem ins Hügelland nach Rechberg (Naturparkweg) mit der Bezeichnung RadKulTOUR[60] ausgeschilderten Routen anbieten.
Im Tourismusjahr 2008 (November 2007 bis Oktober 2008) wurden in der Stadt insgesamt 18.242 Nächtigungen mit durchschnittlich 1,6 Aufenthaltstagen verzeichnet. 5.921 Nächtigungen (32 %) entfielen auf inländische Gäste. Mit 29 % hatten Besucher aus Oberösterreich den höchsten Anteil, gefolgt von Besuchern aus Niederösterreich mit 15 % und aus Wien mit 14 %. Bei den ausländischen Gästen waren die Gäste aus Deutschland mit rund 55 % weit vor jenen aus den Niederlanden mit rund 7 % und aus Italien mit rund 6 % der insgesamt 12.321 Ausländer-Nächtigungen.
Die Nächtigungen entfallen schwerpunktmäßig auf den Radtourismus (Donauradweg) sowie Geschäftsreisende und Seminarteilnehmer. In der Statistik sind nur die Angaben der gewerblichen Beherbungsbetriebe enthalten. Im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren ergab sich 2008 ein Nächtigungsplus von rund 45 %, wobei der Anteil der Inländer-Nächtigungen deutlich stärker als der Anteil der Ausländer-Nächtigungen gestiegen ist.[61] Die Bettenkapazität umfasst 40 Betten in einem Vierstern-Hotel und 8 Betten in einem Vierstern-Privatquartier, 129 Betten in drei Dreistern-Gasthöfen und 45 Betten in drei nicht kategorisierten Landgasthöfen.
Persönlichkeiten
- Hauptartikel Liste Perger Persönlichkeiten
Zu den Perger Persönlichkeiten zählen zunächst die Marktrichter von Perg, die Perger Bürgermeister und die Perger Pfarrer.
Der Gemeinderat von Perg hat eine Reihe von Persönlichkeiten zu Ehrenbürgern der Stadt Perg ernannt beziehungsweise Ehrenringe oder andere Ehrenzeichen der Stadt Perg an sie verliehen.
Zu diesen Persönlichkeiten zählen insbesondere die zuletzt in der Pfarre Pergkirchen und in der Pfarre Perg tätigen Pfarrer, Politiker und Beamte, die maßgeblich zur Weiterentwicklung der Stadt Perg beitragen oder beigetragen haben. Weiters Unternehmer, deren Betriebe für Perg Arbeitsplätze geschaffen haben, Perger, die hochrangige politische Funktionen bekleiden oder bekleidet haben, Sportler aus Perg, die national oder international erfolgreich waren, Vereinsfunktionäre die sich für das Gemeinwohl einsetzen oder eingesetzt haben usw.
Als herausragende Persönlichkeiten gelten Personen, die in Perg geboren wurden (Söhne und Töchter der Stadt) und entweder in ihrem regionalen Umfeld oder in der Ferne erfolgreich sind oder waren, darüber hinaus Personen, die zwar nicht in Perg geboren wurden und in Perg gelebt und erfolgreich gewirkt haben.
Beispielhaft seien hier der Wiener Polizeipräsident, erster Präsident der 1923 gegründeten Interpol, Außenminister und dreimalige Bundeskanzler Dr. Johannes Schober, Justizministerin im Kabinett Gusenbauer und Mitglied des Europäischen Parlaments Dr. Maria Berger, der Linzer Diözesanbischof Josephus Calasanz Fließer, der Landeshauptmann von Oberösterreich Dr. Josef Schlegel, die Landeshauptmann-Stellvertreter Karl Grienberger und Franz Hiesl, die Landtagsabgeordneten Josef Dirnberger und Josef Waidhofer sowie der durch seine Mitgliedschaft beim österreichischen P.E.N.-Klub ausgezeichnete Literat Günther Maria Garzaner angeführt. Die Schauspielerin Isa Haller hat in mehreren bekannten Filmproduktionen Nebenrollen besetzt.
Literatur
- Eduard Straßmayr: Das Archiv der Marktkommune Perg in Oberösterreich, Linz 1909
- Florian Eibensteiner und Konrad Eibensteiner: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich, Selbstverlag, Linz 1933
- Gustav Brachmann: Zur Brandgeschichte des Marktes Perg, in: Mühlviertler Heimatblätter, Zeitschrift für Kunst, Kultur, Wirtschaft und Heimatpflege, Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Mühlviertler Künstlergilde im OÖ. Volksbildungswerk, Jahrgang II, Ausgabe 7/8, S 16 - 18, Linz 1962
- Rudolf Zach: Perg heute, Die Wirtschaft, Perg im Spiegel der Geschichte, in: Stadtgemeinde Perg (Herausgeber): Perg, Festschrift anlässlich der Stadterhebung 1969, Linz 1969
- Stadtamt Perg (Herausgeber): 25 Jahre Stadt Perg, Chronik von 1969 bis 1994, Perg 1994
- Franz Moser: Museumspädagogische Unterlagen Stadtmuseum Perg für die Arbeit mit SchülerInnen im Museum, Perg im Eigenverlag Heimathaus-Stadtmuseum Perg, Perg 1993
- Bundesdenkmalamt Österreich (Hrsg.): Dehio - Oberösterreich Mühlviertel. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 978-3-85028-362-5.
Einzelnachweise
- ↑ a b Othmar Hageneder: Das Untere Mühlviertel im Rahmen der Landeswerdung Oberösterreichs, in: Land Oberösterreich (Herausgeber): Das Mühlviertel, Natur-Kultur-Leben, Beiträge zur Landesausstellung 1988 im Schloss Weinberg bei Kefermarkt, Linz 1988, S 265
- ↑ Hermann Kohl: Die leblose Natur. Beitrag zur Landesausstellung 1988 im Schloss Weinberg (Kefermarkt), S 41ff (PDF)
- ↑ Austrian Map Online: Austrian Map Startseite
- ↑ a b Statistik Austria: Fläche nach Nutzungsart, in: Österreichs Städte in Zahlen, Ausgabe 12/2008, Wien 2008 S 11 PDF
- ↑ DORIS: Karte Machland
- ↑ DORIS: Karte Südliche Mühlviertler Randlagen
- ↑ DORIS: Karte Aist-Naarn-Kuppenland
- ↑ Florian und Konrad Eibensteiner: Perg, Oberösterreich, Illustriertes Heimatbuch, Selbstverlag 1933, Perg 1935, S 64ff
- ↑ Statistik Austria: Einwohner nach Ortschaften
- ↑ OpenStreetMap: Karte von Perg
- ↑ ZAMG: Klimadaten von Österreich 1971 - 2000
- ↑ Amt der OÖ. Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.):Band 37: Raumeinheit Südliche Mühlviertler Randlagen, Wien, 2007 Raumeinheit Südliche Mühlviertler Randlagen (PDF)
- ↑ Florian und Konrad Eibensteiner, Klimatische Verhältnisse, in: Illustriertes Heimatbuch Perg, Oberösterreich, Perg, Selbstverlag 1935, S 80ff
- ↑ Homepage der Klimabündnisgemeinde Perg
- ↑ Statistik Austria: Einwohnerentwicklung von Perg PDF
- ↑ Historisches Ortslexikon Oberösterreich Teil 2: Perg und Pergkirchen PDF
- ↑ Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Perg Bevölkerungsentwicklung PDF)
- ↑ Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Perg Bevölkerungsstand und -struktur PDF
- ↑ Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Perg Bildung PDF
- ↑ a b c Statistik Austria Tabelle: Ein Blick auf die Gemeinde Demographische Daten PDF
- ↑ Georg Grüll: Pergkirchen, Beiträge zur Geschichte eines Dorfes, in: Heimatgaue, Zeitschrift für oberösterreichische Geschichte, Landes- und Volkskunde, 11. Jahrgang, 3. und 4. Heft, Herausgeber Adalbert Depiny, Linz 1930, S 122 PDF
- ↑ Dekanat Perg Pfarren des Dekanates Perg
- ↑ Eduard Straßmayr: Das Archiv der Marktkommune Perg in Oberösterreich (1909) Marktarchiv im digitalen OÖ. Landesarchiv
- ↑ Land Oberösterreich > Wahlen in Perg PDF
- ↑ DORIS: Gesamthaushalt 2007 Perg
- ↑ Richard Kutschera, Geschichte des Kino- und Filmwesens in Linz und Oberösterreich, in: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1961, Hrsg. Stadt Linz, Stadtarchiv, Linz 1962, S 252
- ↑ Florian und Konrad Eibensteiner, Perg als Sommerfrische, in: Perg, Oberösterreich, Illustriertes Heimatbuch, im Selbstverlag 1933, Perg 1935, S 142
- ↑ Homepage des Future Cinema Perg
- ↑ Homepage des Stadtmarketing Perg Veranstaltungszentren in Perg
- ↑ Homepage des Medienkatalogs der Stadtbibliothek Perg
- ↑ Homepage der Waldbad Community
- ↑ Perg, Bürgerinformation, Stadtgemeinde Perg (Hrsg.), Perg 2008
- ↑ Regionaldatenbank des Landes Oberösterreich - Statistische Basisdaten und Kennzahlen Gemeindefinanzen
- ↑ Statistik Austria: Blick auf die Gemeinde Perg Erwerbspendler nach Pendelziel
- ↑ Regionaldatenbank des Landes Oberösterreich - Statistische Basisdaten und Kennzahlen Erwerbstätige Personen nach Wirtschaftssektoren
- ↑ Arbeiterkammer Oberösterreich Lage der Arbeitnehmer in Perg PDF
- ↑ Homepage des Mobitipp - Nahverkehrsinformationsstelle in Perg
- ↑ Homepage der Stadt Perg: Perger Ringbus pdf und Homepage von Mobitip Perg
- ↑ Land Oberösterreich: Auszeichnung 2004 für die Vorbildaktion Einsatz von Mehrzweckstreifen
- ↑ Perger TIPS: Aktuelle Ausgabe (Stand 13. Februar 2009)
- ↑ Homepage des Technologiezentrum Perg
- ↑ Homepage von INKOBA - Standort Machland
- ↑ Homepage der HABAU-Gruppe
- ↑ Homepage der Firma Synthesa
- ↑ Homepage der Firma Capatect
- ↑ Homepage der Petschl Transporte
- ↑ Standort Perg der Firma Manner
- ↑ Homepage der Firma Tobias Altzinger
- ↑ Kamig: Glück auf! Die Kamig im Wandel der Zeit, Festschrift anlässlich des 80-jährigen Unternehmensbestandes, Schwertberg 2005, S 4ff PDF
- ↑ Homepage des Bergbaubetriebes Kamig
- ↑ Homepage der Poschacher Natursteinwerke
- ↑ Werner Fuchs und Otto Thiele, Mauthausener Granit, in: Erläuterungen zu Blatt 34 Perg zur Geologischen Karte der Republik Österreich, S 11f
- ↑ Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Perg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach Erwerbsart PDF
- ↑ Regionaldatenbank des Landes Oberösterreich Agrarstatistik - Bodennutzung
- ↑ Florian und Konrad Eibensteiner: Perg als Sommerfrische, in: Perg, Oberösterreich, Illustriertes Heimatbuch, im Selbstverlag 1933, Perg 1935, S 141ff
- ↑ Homepage der Tourismusregion Museumsland Donauland Strudengau
- ↑ Homepage der Dachmarke Mühlviertel
- ↑ Homepage der Marke Urlaub in Oberösterreich
- ↑ Homepage der Marke Radfahren in Oberösterreich
- ↑ Homepage der Marke RadKulTOUR
- ↑ DORIS: Tourismusstatistik
Weblinks
- Commons: Perg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Vorlage:Aeiou
- 41116 – Perg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Offizielle Webseite der Stadtgemeinde Perg
- Das digitale oberösterreichische Rauminformationssystem (DORIS)