Der Fischadler ist die einzige Art der Familie der Fischadler (Pandionidae). Diese gehört zu den Greifvögeln (Falconiformes).
Fischadler | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
|
Der Fischadler weicht in manchen Merkmalen von den Habichtartigen ab.
Aussehen
Der Fischadler ist etwa 56-60 cm groß. Das Männchen wiegt etwa 1,4 kg. Das Weibchen hingegen bringt um die 2 kg auf die Waage. Der Fischadler ist oberseits dunkelbraun und unterseits weiß gefärbt, die Armschwingen sind dabei dunkler als der Rest des Gefieders. Die Schwung- und Schwanzfedern zeigen Bänderungen. An der Unterseite und am Kopf ist er weiß. Den Kopf ziert zudem eine dunkle Gesichtsmaske. Am Flügelbug ist ein schwarzer Fleck zu erkennen. Die Geschlechter weisen keine Unterschiede im Federkleid auf. Die Flügelspannweite beträgt 1,60 m.
Spezialisiert ist der Fischadler auf den Fischfang (daher auch sein Name). Die scharfen Krallen sind besonders lang und fast halbkreisförmig gebogen. Der Fischadler kann seine Außenzehen nach hinten wenden, um so die Beute, den Fisch, sicherer ergreifen zu können.
Verbreitung
Der Fischadler ist fast weltweit verbreitet. Er fehlt als Brutvogel lediglich in Südamerika und Teilen Afrikas, wo er aber als Wintergast vorkommt.
In Europa brütet er hauptsächlich im Norden und Osten des Kontinents, beispielsweise in Brandenburg. Hier brüteten bei zunehmender Tendenz im Jahr 1999 234 Paare, etwa die Hälfte aller mitteleuropäischen Fischadler. Im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern wurde sogar eine Kamera installiert, die ein Fischadlernest auf einem Hochspannungsmast rund um die Uhr überwacht.
Zum Überwintern ziehen die Fischadler in breiter Front in den Mittelmeerraum und nach Afrika, um dort ihre Winterquartiere zu beziehen.
Lebensraum
Der Fischadler lebt bevorzugt an fischreichen Binnengewässern sowie an Seen und Flüssen, die von alten, großen Bäumen umgeben sind. Doch sogar an felsigen Meeresküsten ist er anzutreffen.
Beutefang
Der Fischadler hat sich, was seine Ernährung betrifft, ganz auf das Erbeuten von Fischen spezialisiert. Andere Wassertiere sind seltene Zufallsbeute, nachgewiesen sind beispielsweise Zwergtaucher, Amerikanischer Flusskrebs und in Florida ein junger Alligator. Beim Fischfang stößt er aus einer Höhe von bis zu 30 Metern senkrecht oder schräg herab, taucht mit den Fängen voran ins Wasser ein und ergreift seine Beute mit den Krallen. Das verschließbare Nasenloch ermöglicht ihm, Fische in einer Wassertiefe bis zu 1 m zu erbeuten. Der Fischadler frisst sowohl Süßwasser- als auch Meeresfische.
Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen
Fischadler bauen ihre Horste aus Ästen und Zweigen auf hohen Bäumen oder an Felswänden. In manchen Gebieten, im Osten Nordamerikas oder in Nordostafrika, brüten die Fischadler sogar in Kolonien auf dem Boden. Die Nester sind meist so gelegen, dass die Adler Aussicht auf ihre Fischgründe haben. Sie benutzen ein und denselben Horst meist viele Jahre nacheinander, ja oft sogar ein Leben lang. Das Weibchen legt 2-3 rötlich gefleckte Eier, die etwa 37 Tage lang ausgebrütet werden. Die Jungvögel werden von den Eltern so lange gefüttert, bis sie die Beute selbst erlegen können. In etwa 7-8 Wochen sind sie flügge.
Bedrohte Bestände
Der Fischadler hat zwar keine natürlichen Feinde, aber er wird durch verschiedene Einflüsse bedroht, insbesondere durch die Zerstörung seiner natürlichen Lebensräume, aber auch durch die Jagd auf die Vögel während ihrer Wanderungen in die Winterquartiere sowie durch die Vergiftung der Gewässer mit Pestiziden. Wo die Art geschützt wird, können die Bestände sogar wieder zunehmen, wobei sich neue Lebensräume bilden können.
Siehe auch: Falkner