Christian Wilhelm Haken

deutscher evangelischer Pfarrer und Schriftsteller
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Christian Wilhelm Haken (* 12. Juli 1723 in Greifswald; † 20. Dezember 1791 in Stolp) war ein deutscher evangelischer Pfarrer. Er forschte und schrieb über die Geschichte Pommerns.

Leben und Leistungen

Christian Wilhelm Haken wurde am 12. Juli 1723 in Greifswald geboren. Sein Vater war ein Postmeister, seine Mutter war die Tochter eines Pfarrers an der Marienkirche in Belgard, Christian Tornow. Christian Wilhelm Haken wuchs zunächst bei seinem Großvater Christian Tornow in Belgard auf. Nach dessen Tod besuchte er von 1740 bis 1743 das Gröningsche Collegium in Stargard in Pommern. Danach studierte er bis 1747 Theologie an der Universität Königsberg.

1748 wurde er Pfarrer in Jamund bei Köslin. 1771 wurde er zum ersten Pfarrer an der Marienkirche in Stolp gewählt. 1772 wurde er zun Vorsteher der Synode und zum Leiter der Stolper Schulen ernannt. Christian Wilhelm Haken starb in Stolp am 20. Dezember 1791.

Haken arbeitete schriftstellerisch über die Geschichte Pommerns. Er war auch an der Herausgabe der Zeitschrift Pommersches Archiv der Wissenschaften und des Geschmackes beteiligt.[1] Neben seinen Veröffentlichungen hinterließ er bei seinem Tode eine Reihe unveröffentlichter Manuskripte. Hakens Interesse an Volkssitten und Volkssprache Hinterpommerns lässt ihn aus späterer Sicht als frühen Vertreter der Volkskunde in Pommern erscheinen.[2]

Sein Sohn Johann Christian Ludwig Haken (1767–1835) wurde ebenfalls evangelischer Pfarrer und als Schriftsteller tätig.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Veröffentlichte Schriften

  • Geschichte von Cöslin. 1765.
  • Drei Beiträge zur Erläuterung der Stadtgeschichte von Stolp. Neu herausgegeben von F. W. Feige. Stolp 1866, 176 Seiten, online.
    • Erster Beitrag: Jungfernkloster, Klosterkirche und Armenschule (1773), S. 1-32, online.
    • Zweiter Beitrag: Reformationsgeschichte und derselben Folgen (1775), S. 33-88, online.
    • Dritter Beitrag: Ehemaliges Mönchskloster, jetzige Schloßkirche und zugelegte Filiale Cublitz - Nebst einem zweifachen Anhange. (Ohne Angabe der Jahreszahl.) S. 89-167, online.

Unveröffentlichte Manuskripte

  • Vierter Beitrag zur Erläuterung der Stadtgeschichte von Stolp.
  • Diplomatarium Coeslinense.
  • Geschichte des von Bellingschen Husarenregiments.
  • ein hinterpommersches Wörterbuch (Idiotikon)

Literatur

Fußnoten

  1. Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. Band 2. 2. Auflage. Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1921, S. 256. Nachdruck: Weltbild Verlag, Augsburg 1992, ISBN 3-89350-112-6.
  2. Karl Kaiser: Die Deutsche Volkskunde in Pommern. Universitätsverlag Ratsbuchhandlung L. Bamberg, Greifswald 1934, S. 14.