Ressourcen optimal nutzen ist das Ziel eines Unternehmens. Die ABC-Analyse unterstützt Unternehmen darin, sich über die IST-Situtation ein Bild zu machen, ein Verfahren, um wichtige Artikel zu identifizieren, um anschließend daraus Handlungsanleitungen entwickeln zu können.
Erläuterungen
Mit der ABC-Analyse ist es daher möglich,
- das "Wesentliche" vom "Unwesentlichen" trennen
- Rationalisierungschwerpunkte zu setzen
- unwirtschaftliche Anstrengungen zu vermeiden
- die Wirtschaftlichkeit zu steigern
Die ABC-Analyse ist ein Ordnungsverfahren zur Klassifizierung einer großen Anzahl von Daten (Erzeugnisse oder Prozesse).
Die gängige Aufteilung sieht die Bildung jeweils einer A-, B- und C-Klasse vor, woher das Verfahren seinen Namen hat.
Als idealtypisch gilt die sog. 80/20-Regel, d.h. mit lediglich 20% der Kunden werden bereits 80% des Umsatzes erzielt (A-Kunden = hohe Bedeutung)), mit 30% der Kunden 15% des Umsatzes (B-Kunden = durchschnittliche Bedeutung) und mit 50% der Kunden 5% des Umsatzes (C-Kunden = geringe Bedeutung). Stellt man das Ergebnis der Analyse grafisch dar, erhält man eine Lorenzkurve, anhand derer man jeden untersuchten Datensatz entsprechend der festgelegten Klassen einteilen kann.
Anwendungsbereich
Das Einsatzgebiet der ABC-Analyse ist vielfältig; so werden Kunden nach ihrem Umsatzanteil, Produkte nach ihren Verkaufszahlen bzw. ihrer Drehgeschwindigkeit oder Lieferanten nach ihrem Einkaufsvolumen klassifiziert. Aber auch in der Lagerhaltung werden mit Hilfe dieses Verfahrens A-, B- und C-Plätze identifiziert - je nach Zugriffshäufigkeit.
Beispiel
Eine ABC-Analyse kann mit jeder Tabellenkalkulation durchgeführt werden. Im Folgenden wird das grundlegende Vorgehen anhand von einigen zufällig generierten Daten demonstriert. Zunächst benötigt man folgende Daten:
- Artikelnummer (damit eine spätere Zuordnung erfolgen kann)
- Preis pro Einheit
- Jahresbedarf
Nr. | Preis/Tonne | Jahresbedarf in kg |
---|---|---|
1 | 305,04 | 185.609 |
2 | 176,24 | 28.281 |
3 | 335,71 | 101.614 |
Nun werden der Jahreswerte sowie die anteilige Menge und der anteilige Wert jedes Artikels berechnet bzw. und die Daten anschließend nach ihrem Wertanteil absteigend sortiert. Darauf aufbauend können die kumulierten Mengen und Anteile (jeweils in prozentualen Anteilen angegeben) bestimmt werden, die dann die Ausgangsdaten für die eigentliche Analyse darstellen.
Nr. | Preis/Tonne | Jahresbedarf in kg | EUR/p.a. | Menge in % | Wert in % | Menge kum. | Wert kum. | Klasse |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
781 | 693,68 | 197.225 | 136.811 | 0,10 | 0,34 | 0,10% | 0,34% | A |
980 | 661,03 | 192.194 | 127.046 | 0,10 | 0,31 | 0,20% | 0,65% | A |
Die Formel zur Berechnung der Klasse lautet in Microsoft Excel (Spalte I = Menge kum.):
=WENN(I5>80;"C";WENN(I5>50;"B";"A"))
Ziel
Die ABC-Analyse bietet allerdings nur ein Bild der IST-Situation. Daraus müssen erst Handlungsanleitungen entwickelt werden. Sind die wesentlichen von den weniger bedeutenden Artikeln getrennt, können Maßnahmen zielgerichteter und strategischer eingesetzt werden.
Die Vorteile der ABC-Analyse liegen besonders in folgenden Punkten:
- Analyse komplexer Probleme mit einem vertretbaren Aufwand durch die Einschränkung auf die wesentlichen Faktoren.
- Einfache Anwendbarkeit.
- Methodeneinsatz ist vom Untersuchungsgegenstand unabhängig.
- Sehr übersichtliche und graphische Darstellung der Ergebnisse möglich.
Als nachteilig könnten sich beim Einsatz der ABC-Analyse folgende Punkte erweisen:
- Sehr grobe Klasseneinteilung durch die ABC-Analyse.
- Bereitstellung konsistenter Daten als Voraussetzung.