Gleichverteilung

Begriff aus der Wahrscheinlichkeitstheorie
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Der Begriff Gleichverteilung stammt aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung und beschreibt eine Wahrscheinlichkeitsverteilung mit bestimmten Eigenschaften. Im diskreten Fall tritt jeder mögliche Zustand mit der gleichen Wahrscheinlichkeit ein, im stetigen Fall ist die Dichte konstant. Der Grundgedanke einer Gleichverteilung ist, dass es keine Präferenz gibt.

Beispielsweise sind die Ergebnisse beim Würfeln die sechs möglichen Zustände nach einem Wurf: {1, 2, 3, 4, 5, 6}. Die Eintrittswahrscheinlichkeit jedes dieser Werte beträgt 1/6, da sie für jeden möglichen Wert gleich groß ist und die Summe der Einzelwahrscheinlichkeiten 1 ergeben muss.

Dadurch unterscheidet sie sich von der Normalverteilung, bei der "mittlere" Werte eine höhere Wahrscheinlichkeit als extreme Werte haben.

Diskreter Fall

Sei   eine endliche Menge. Dann ist die Wahrscheinlichkeit   eines Ereignisses   mit   definiert als

 

Für genauere Informationen siehe Diskrete Gleichverteilung.

Stetiger Fall

Sei   ein endliches reelles Intervall, also   für  . Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses   ist definiert als

 

wobei   das Lebesgue-Maß bezeichnet. Insbesondere gilt für ein Teilintervall  

 

Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion ist hier eine konstante Funktion   mit  .

In einer ähnlichen Weise kann man eine stetige Gleichverteilung auch auf Teilmenge des  -dimensionalen Raumes   erklären. In diesem Fall erhält man

 

wobei   das  -dimensionale Lebesgue-Maß bezeichnet.

Für genauere Informationen siehe Stetige Gleichverteilung.

Beispiele

  • Beim Würfeln eines idealen Würfels ist die Wahrscheinlichkeit einer Augenzahl zwischen eins und sechs, gewürfelt zu werden, 1/6.
  • Beim Münzwurf einer idealen Münze ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine der beiden Seiten oben zu liegen kommt, 1/2.
  • Im Weißen Rauschen sind die Frequenzen stetig gleichverteilt.

Laplace

Die Gleichverteilung war Forschungsgebiet für Pierre-Simon Laplace, der vorschlug, dass man, wenn man auf einem Wahrscheinlichkeitsraum das Wahrscheinlichkeitsmaß nicht kenne, erst einmal Gleichverteilung annehmen solle (Indifferenzprinzip). Nach ihm nennt man einen Wahrscheinlichkeitsraum   für endliches Ω auch Laplace-Raum.

Siehe auch