Frauenlob (Schiff, 1903)

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Die SMS Frauenlob (II) war ein Kleiner Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine, der im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Datei:SMS Frauenlob II.jpg
SMS Frauenlob

Der zur Gazelle-Klasse gehörende Kleine Kreuzer SMS Frauenlob lief am 22. März 1902 auf der Weser-Werft in Bremen vom Stapel und wurde am 17. Februar 1903 fertig gestellt. Benannt war das Schiff nach dem Minnesänger Heinrich von Meißen, dessen Beiname "Frauenlob" lautete. Zuvor hatte es bereits den 1853 gebauten Schoner Frauenlob der preußischen Marine gegeben. Der Kreuzer war 104 m lang, 12,3 m breit und hatte einen Tiefgang von 5 m. Die Wasserverdrängung lag bei 2.700 Tonnen, die maximale Geschwindigkeit bei 21,5 Knoten. Die Bewaffnung bestand aus zehn Schnellfeuerkanonen des Kaliber 10,5 cm, vierzehn Maschinenkanonen des Kalibers 3,7 cm sowie zwei Torpedorohren des Kalibers 45 cm.

Zu seinem ersten Kampfeinsatz kam der Kreuzer, als er kurz nach Beginn des Kriegs zur Sicherung der deutschen Patrouillen vor Helgoland gehörte. Als am 28. August 1914 überlegene britische Verbände die deutschen Schiffe angriffen (Seegefecht bei Helgoland), attackierte SMS Frauenlob zusammen mit SMS Stettin gegen 8:00 Uhr morgens das aus zwei Kreuzern und 33 Zerstörern bestehende britische Harwich-Geschwader unter Kommodore Reginald Tyrwhitt und beschädigte das gegnerische Flaggschiff HMS Arethusa so schwer, dass es kampfunfähig war. Der britische Kreuzer war der veralteten SMS Frauenlob zwar in allen Belangen überlegen, aber erst einige Tagen zuvor in Dienst gestellt worden. Die Briten drehten ab, und der Kreuzer gab gegen 8:30 Uhr die Verfolgung des angeschlagenen Gegners auf. Glücklicherweise traf SMS Frauenlob nicht auf die zur Unterstützung Tyrwhitts anmarschierenden weit überlegenen britischen Verbände, die die Kreuzer SMS Cöln, SMS Mainz und SMS Ariadne sowie das Torpedoboot V 187 versenkten.

In der Skagerrakschlacht am 31. Juli 1916 gehörte SMS Frauenlob zur IV. Aufklärungsgruppe unter Kapitän z.S. Ludwig von Reuter. Während der chaotischen Nachgefechte beim Durchbruch der deutschen Flotte durch die britische Grand Fleeet trafen diese Schiffe gegen 22.00 Uhr auf das 2. Leichte Kreuzergeschwader unter Kommodore William Goodenough. In einem kurzen, aber heftigen Gefecht wurden die beiden britischen Kreuzer HMS Southampton und HMS Dublin schwer beschädigt, doch SMS Frauenlob erhielt einen Torpedotreffer von HMS Southampton sowie einen Artillerietreffer im Heck, der die Bereitschaftsmunition in Brand setzte. Das Schiff bekam Schlagseite nach Backbord und begann zu sinken. Teile der Besatzung kämpften weiter, bis das Wasser sie überspülte. Nur fünf Mann der 329 Seeleute umfassenden Besatzung überlebten den Untergang des Kreuzers.

Das Wrack von SMS Frauenlob wurde im Jahr 2000 von dänischen Tauchern lokalisiert. Der Schiffsrumpf ist weitgehend intakt. 2001 wurde die Schiffsglocke entdeckt, geborgen und an das deutsche Marineehrenmal in Laboe übergeben.