Vineta, auch Jumme oder Iumme genannt, war eine sagenhafte alte Stadt an der südlichen Ostseeküste. Man vermutete sie früher an der Stelle der Stadt Wolin in Polen oder bei Zinnowitz auf Usedom in Deutschland. Heute geht man davon aus, dass sie sich in der Nähe der Stadt Barth in Mecklenburg-Vorpommern befand. Vineta wurde reich durch den Handel mit verschiedenen Gütern, vor allem dem in dieser Gegend vorkommenden Bernstein. Es galt im 11. Jahrhundert bei einer Beschreibung Adams von Bremen als eine der größten und reichsten Städte Europas. Adam von Bremen nannte die Stadt Jumme.
Der Sage nach ist Vineta bei einer Sturmflut untergegangen. Früher glaubte man, dass die Stadt durch die Lage an der Dievenow - einem flachen Meeresarm der Ostsee nahe Wolin - verkehrstechnisch zu ungünstig für größere Schiffe lag und daher in der Bedeutungslosigkeit versank. Nach neueren Erkenntnissen kann Vineta nicht bei Wolin gelegen haben, weil Wolin erst nach der Zerstörung Vinetas aufblühte. Vineta wurde 1159 bei der Christianisierung der Wenden von einer dänischen Flotte zerstört.
Neuere Hypothesen gehen von einer Existenz eines westlichen Mündungsarmes der Oder aus, an deren Mündung Vineta gelegen haben soll. Dieser Mündungsarm könnte von der unteren Oder über das Welsebruch, die Niederung der Uecker und Randow, die Große Friedländer Wiese, durch das Tal des Großen Landgrabens und der Tollense an Friedland und Demmin (Demmin war Hansestadt, könnte also neben der Peene an einem weiteren schiffbaren Fluss gelegen haben) vorüber, durch die Niederung des Trebelkanals und der Recknitz geflossen sein. Eine grobe Betrachtung der Höhenverhältnisse und die Annahme, dass der Wasserspiegel der Ostsee nicht konstant gewesen ist, stützen diese Hypothese.