Basisdaten | |
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Gründungsdatum: | 20. Januar 1990 |
Gründungsort: | Leipzig |
Mitglieder: | 5.000 (Stand: Oktober 2001) |
Vorsitzender: | Roberto Rink |
Adresse: | DSU Postfach 530134 01291 Dresden |
Parteigliederung: | Landesverbände |
Website: | www.deutsche sozialeunion.de |
Die Deutsche Soziale Union (Kurzbezeichnung: DSU) ist eine Splitterpartei in Deutschland.
Inhaltliches Profil
Die DSU ist vorrangig im Osten Deutschlands aktiv. Sie ist dem rechtskonservativen Spektrum zuzuordnen. Politisch vollzog die Partei mit der Zeit einen deutlichen Rechtsruck und ging teilweise Bündnisse mit rechtsextremen Parteien ein.
Geschichte
Gründung und erste Jahre
Sie wurde in der DDR am 20. Januar 1990 in Leipzig gegründet. Zu den Gründungsgruppierungen zählten zwölf christliche, liberale und konservative Oppositionsgruppen. Diese waren die CSPD (Christlich-soziale Partei Deutschlands), der der erste DSU-Vorsitzende Hans-Wilhelm Ebeling angehörte, Forumpartei, Fortschrittliche Volkspartei, CSU/DSU, Freie Demokratische Union, Sozialbürgerliche Union, Deutsche Freiheitsunion, Vereinigte Union Sachsen, CDSU, Deutsche Friedensunion, Thüringische Friedensunion und Thüringische Forumspartei. Mit der Namenswahl zeigte man bereits die gewünschte politische Nähe zur bayrischen CSU an. Zu den Volkskammerwahlen am 18. März 1990 ging sie zusammen mit der CDU und dem Demokratischen Aufbruch die Allianz für Deutschland ein und als solche als Sieger aus den Wahlen hervor. Mit Peter-Michael Diestel stellte sie dann auch den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister der letzten DDR-Regierung. Ein prominenter Berater im Hintergrund war der ehemalige Journalist Gerhard Löwenthal. Unter anderem schrieb er große Teile der Programmatik für den anstehenden Wahlkampf für den ersten gesamtdeutschen Bundestag. Nebenher beriet er den DSU-Vorstand bei den Vertragsverhandlungen mit der CDU im Vorfeld der Begründung der später siegreichen Allianz für Deutschland. Er vertrat damals den Standpunkt, in Deutschlands Mitte und Osten müsse eine konservative Regionalpartei nach dem Bilde der CSU geschaffen werden. Nach dem überragenden Sieg der Allianz wischte Helmut Kohl alle Überlegungen beiseite und zwang die CSU zum Abbruch des Engagements für die DSU. Im Laufe des Jahres 1990 löste die Partei sich wieder aus der Allianz. Einher ging dies aber auch mit einem Bedeutungsverlust. Bei der Bundestagswahl am 2. Dezember 1990, erhielt sie dann selbst in Ostdeutschland nur noch 1,4 % der Stimmen. In den nachfolgenden Jahren gelang es der DSU nur noch gelegentlich, in Kreistage oder Gemeindeparlamente einzuziehen.
Entwicklung
Parteichef ist seit 2002 Roberto Rink, ein Fuhrunternehmer aus dem vogtländischen Treuen, der dort auch im Stadtrat sitzt. Derzeit gibt es Versuche der NPD, Teile der DSU in eine „nationale Volksfront“ einzubinden. So nahm der Bundesvorsitzende Rink Anfang Januar 2005 an einem Neujahrsempfang der sächsischen NPD-Landtagsfraktion teil. Dies stieß in seiner eigenen Partei überwiegend auf Kritik. Es wurde auch immer wieder spekuliert, dass der ehemalige DP-Vorsitzende Heiner Kappel eine Fusion aus seiner Partei und der DSU anstrebe.
Heute
In Dresden bildete sie bis 2004 lange Zeit eine Fraktion gemeinsam mit der FDP und nahm zunehmend inhaltlich deren Programm an, da sie für sich gar nicht mehr wahrgenommen wurde und zudem viele Wähler an die Freien Wähler, FDP und CDU verlor. Da der ehemalige Partner den verbliebenen einen Stadtrat der DSU nun nicht mehr benötigt, drohen weiterer Identitätsverfall und die Nahezu-Bedeutungslosigkeit als politisch bindende und bündelnde Organisation. Jedoch wurde die Partei schon oft "totgesagt" und konnte dennoch zeitweise regional immer wieder überraschen. Wirkliche Hochburgen haben sich aber nie etabliert. In ihrem einstigen Stammland Sachsen ist die DSU auch heute noch vor NPD und Republikanern die stärkste kommunale Kraft rechts von der CDU. Bei den Kommunalwahlen Juni 2004 konnte die DSU dort insgesamt 31 Mandate erringen. Landesvorsitzender der DSU ist seit 2004 der Leipziger Stadtrat Karl-Heinz Obser. In Sachsen hat die DSU nach eigenen Angaben derzeit noch 400 Mitglieder.
Anfang April 2005 vereinbarte die Partei eine Kooperation mit der Partei Rechtsstaatlicher Offensive (Offensive D).
Literatur
- Wolfgang Jäger und Michael Walter: Die Allianz für Deutschland: CDU, Demokratischer Aufbruch und Deutsche Soziale Union 1989/1990. Köln: Böhlau 1998, ISBN 3-412-13197-0
- Die Rolle der 1990 in Leipzig gegründeten Deutschen Sozialen Union (DSU) bei der Einigung Deutschlands. In: Hartmut Zwahr, Uwe Schirmer und Henning Steinführer (Hrsg.): Leipzig, Mitteldeutschland und Europa. Festgabe für Manfred Straube und Manfred Unger zum 70. Geburtstag. Beucha: Sax 2000, S. 245-253.
Weblinks
Politische Inhalte fehlen nahezu gänzlich.