Binnenmeer

Nebenmeer, das mit einem Meer oder Ozean durch eine Meerenge verbunden ist
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Binnenmeere und Binnenseen (von niederdeutsch "binnen" = innen), sind Nebenmeere bzw. "Nebenseen", die mit einem Meer oder Ozean nur durch eine sehr schmale Meerenge (Meeresstraße), bei der das gegenüberliegende Ufer mit bloßem Auge ("Sichtverbindung") zu erkennen ist, verbunden sind.

Gewässerunterscheidung

Definition

Im Unterschied zu völlig von einer Landfläche umschlossen Seen (fälschlicher Weise oft als Binnensee bezeichnet), die (abgesehen von Fließgewässern) also keine direkte Verbindung zum Weltmeer haben, werden Binnenmeere und Binnenseen nicht vollständig von einer Landfläche eingerahmt, weil sie eine Meerenge (auf der 0-Meter-Höhenlinie mit obig erwähnter "Sichtverbindung") mit ihrem benachbarten Hauptmeer verbindet; Binnenmeere wiederum können ein Randmeer eines anderen Hauptmeeres oder Nebenmeeres darstellen.

So ist zum Beispiel das Marmarameer gleichzeitig ein Binnenmeer des Schwarzen Meeres) und der Ägäis; letztere ist im übertragenen Sinn ein Randmeer des Europäischen Mittelmeers, das sowohl ein Binnenmeer als auch ein Interkontinentales Mittelmeer des Atlantiks darstellt. Die Ostsee stellt ein Binnenmeer der Nordsee dar, die wiederum ein Randmeer des Atlantiks ist.

Binnenmeer

Große Neben-Gewässer dieser Art heißen Binnenmeere (z.B. Ostsee in Nordeuropa; Marmarameer in Südosteuropa).

Binnensee

Kleine Neben-Gewässer dieser Art heißen Binnenseen (z.B.: Ijsselmeer in Mitteleuropa und Thale Luang auf der Malaiischen Halbinsel in Südostasien); Binnensee ist ein fälschlicher Weise oft als Synonym für See verwendeter Begriff.

Irrtümliche Verwendung des Begriffes

Nicht als Binnenmeer gelten neben den obig genannten Seen auch Meerbusen (z.B. Finnischer Meerbusen) und Golfe (z.B. Golf von Biscaya), weil diese durch einen breiten Meeresbereich mit dem jeweiligen Hauptmeer verbunden oder nur durch eine großmaschige Inselkette von diesem getrennt sind - diese gelten als Randmeere. Das Kaspische Meer oder der Aralsee, jeweils salzhaltige und abflusslose Seen, die also keine Verbindung zu den Meeren und Ozeanen haben, werden fälschlicher Weise als Binnenmeere bzw. Binnenseen bezeichnet.

Salinität

Der Salzgehalt eines Binnenmeeres bzw. eines Binnensees ist zumindest bezüglich des Binnenmeeres' meist mit dem des Weltmeeres vergleichbar; dies gilt zum Beispiel nur bedingt für den Maracaibosee.

Beispiele für Binnenmeere & Binnenseen

Binnenmeere

Teilweise wird das Weiße Meer als Binnenmeer der Barentssee bzw. Arktik bezeichnet. Hierbei wird allerdings nicht beachtet, dass dessen Öffnung zum eisigen Nordpolarmeer rund 150 km breit ist und die schmalste Stelle des Weißen Meeres rund 60 km aufweist. Bei einer solch breiten Öffnung kann man wohl kaum von einer "Sichtverbindung" sprechen und die doch noch recht breite Meerenge liegt schließlich erst innerhalb des Meeres. Daher ist das Weiße Meer ein Randmeer der Barentssee, die wiederum ein Randmeer der Arktik ist.

Binnenmeere des Atlantiks sind:

Binnenmeere des Indiks sind:

Teilsweise wird der Golf von Kalifornien als Binnenmeer des Pazifik bezeichnet. Hierbei wird allerdings nicht beachtet, dass dessen Öffnung zum Stillen Ozean rund 200 km breit ist. Auch hier kann man bezüglich der Definition eines Binnenmeeres wohl kaum von einer Meerenge oder einer "Sichtverbindung" sprechen. Daher ist er ein Randmeer des Pazifik.

Das Südpolarmeer hat keine Binnenmeere, nur Randmeere - siehe dort.

Binnenseen

Im weiteren Sinn könnten der Jenissei-Busen und der Obbusen als Binnenseen bezeichnet werden, wobei deren Öffnungen so breit sind, dass man bezüglich obiger Definition wohl kaum von einer Meerenge oder einer "Sichtverbindung" sprechen kann.

Binnenseen des Atlantiks sind:

Binnenseen des Indiks sind:

Teilweise werden die Fjorde des Pazifik wie der Seno Otway und der Seno Skyring, die jeweils an der Küste des südlichen Chile liegen, als Binnenseen bezeichnet, weil sie nach obiger Definition eng abgeschlossen sind.

Das Südpolarmeer hat keine Binnenseen.

Siehe auch