Das Billard [Ballspiel, das üblicherweise zwei Personen gegeneinander spielen. Es wird auf einem mit Stofftuch bezogenem Tisch gespielt, mit Kugeln und einem Spielstock, dem Queue. Das Tuch sorgt für eine definierte Reibung zwischen Kugel und Spielfläche und ermöglicht dadurch ein kontrolliertes Positionsspiel, in dem die Kugeln eine vorhersagbare und beeinflussbare Bahn beschreiben und nicht unkontrolliert herumrollen. Billard ist allgemein als Freizeitsport sehr bekannt und beliebt und wird in Freizeit-, Amateur- oder Profiligen (siehe [1]) gespielt. Leider wird der Billardsport in der Öffentlichkeit immer noch mit verruchten Kneipen in Verbindung gebracht. Filme wie "Haie der Großstadt" (Jungstar Paul Newman) oder die Neuverfilmung "Die Farbe des Geldes " mit ebenfalls Paul Newman und Tom Cruise prägen bis heute das Image des "Zockersports".
] beschreibt ein
Spielarten
Beim Billard unterscheidet man drei Spielarten: Carambol, Pool und Snooker.
Carambol wird mit 3 Kugeln gespielt und im Unterschied zum Pool und Snooker auf einem Tisch ohne Taschen gespielt. Der Tisch ist meist beheizt - das bewirkt einen längeren und kontrollierteren Lauf der Kugeln. Ziel des Spieles ist, eine Carambolage der Kugeln herbeizuführen. Die Königsdisziplin ist das sogenannte Dreiband-Carambolage, bei der der Queueball zwischen den beiden Kugeln noch 3 Banden anlaufen muss.
Eine Unterart des Carambol-Spiels ist das Billard Artistique, bei der die zu lösenden Spielfiguren auf dem Tuch markiert werden. Jeder Spieler erhält 3 Versuche, die Figur zu lösen. Es handelt sich dabei um extrem schwieriges Programm aus verschiedensten Figuren, deren Lösung ein enormes Können und viel Übung erfordert. Diese Disziplin des Billards wurde bis vor kurzer Zeit noch mit Elfenbein-Kugeln gespielt.
Pool wird mit 9 oder 15 regulären Kugeln sowie einer Weißen gespielt. Dabei werden drei Spielarten Unterschieden: 8-Ball, 9-Ball und 14/1-Endlos.
8-Ball ist die bekannteste Variante des Poolbillard. Ein Spieler hat die "Halben" der andere die "Ganzen" und zum Schluss muss die schwarze 8 in eine bestimmte Tasche versenkt werden. Beim 9-Ball wird mit nur 9 Kugeln (1-9) gespielt. Dabei muss die wertniedrigste Kugel zuerst angespielt werden. Gewonnen hat derjenige, der die 9 korrekt versenkt. 14/1 ist die Königsdisziplin im Pool. Jede Kugel und Tasche muss von Beginn an angesagt werden. Nachdem 14 Kugeln versenkt wurden, werden die Kugeln neu aufgebaut. Die 15. Kugel verbleibt in ihrer Position. Für jede korrekt gesenkte Kugel wird ein Punkt gewertet. Das Spiel ist bei erreichen einer vorher bestimmten Punktzahl (meist 60, 80, 100, 125 oder 150 Bälle) beendet.
Das Grundprinzip beim Snooker besteht darin, abwechselnd eine der 15 roten Kugeln und im Anschluss eine der sechs farbigen zu versenken, bis alle Kugeln vom Tisch gespielt wurden. Jeder Kugel ist eine bestimmte Wertigkeit (Punkte) zugeordnet, die bei erfolgreichem Lochen für jeden Spieler additiv gezählt werden.
Billardstöße
Es gibt mehrere Billardstöße. Zunächst ist zwischen einem Stoß, der exakt in der Mitte die weiße Kugel trifft, und einem Effetstoß zu unterscheiden. Bessere Spieler spielen die weiße Kugel nur selten exakt in der Mitte an, da mit Effet der Lauf der weißen Kugel genauer zu beeinflussen ist.
Trifft man die Kugel in der (vertikalen und horizontalen) Mitte, so schiebt man die weiße Kugel zunächst ein wenig, nach kurzer Laufdistanz beginnt sie jedoch wegen der Reibung auf dem Tuch zu rollen. Ein Stoß, der die weiße Kugel außerhalb der Mitte trifft, führt zu einer Drehung der Kugel um ihre eigene Achse. Zusätzlich zum Impuls, mit dem man die Laufrichtung bestimmt, versetzt man die Kugel in Rotation. Je nachdem, wo man die Kugel trifft, hat dies unterschiedliche Wirkungen:
- Oberhalb der Mitte:
- Die weiße Kugel wird, nachdem sie eine andere Kugel gerade getroffen hat, dieser nachlaufen. Daher spricht man bei diesem Stoß von einem Nachläufer.
- Unterhalb der Mitte:
- Die weiße Kugel wird nach dem geraden Auftreffen auf eine andere Kugel in die entgegengesetzte Richtung, also zurück, laufen (daher spricht man bei diesem Stoß von einem Rückläufer oder Zugball), bzw. ihren Lauf verlangsamen oder - wie beim so genannten Stopball - genau an dieser Position liegen bleiben.
- Rechts oder links der Mitte (seitlicher Effet):
- Die weiße Kugel wird nach geradem Auftreffen auf eine Bande nicht gerade zurücklaufen. Dieser sog. seitliche Effet ändert den Winkel zu der Seite, auf der man die weiße Kugel angespielt hat.
All diese Möglichkeiten lassen sich kombinieren, um bspw. der weißen Kugel nach dem Versenken einer anderen Kugel eine ganz bestimmte Laufrichtung zu geben. Nur so lassen sich exakte Positionen erreichen, um das Spiel fortzusetzen.
Zu beachten ist, dass sich ein gutes Spiel dadurch auszeichnet, dass man sowenig von diesen "Möglichkeiten" wie möglich Gebrauch macht. Die höchste Treffwahrscheinlichkeit erreicht man immer, wenn man die Kugel in der Mitte anspielt.
Weiterhin gibt es sog. Trick-Shots. Diese bewirken, dass die Kugel bspw. einen Bogen beschreibt oder kurz von der Tischplatte abhebt. Hierzu wird die weiße Kugel mit einem Winkel von ~ 30 bis 90° von oben gestoßen. Es gibt jedoch Regeln, die diese Trick-Shots begrenzen.
Geschichte
Es gibt keine genauen Überlieferungen, wie genau und zu welcher Zeit Billard entstanden ist. Auch die verschiedenen Entwicklungsstufen sind nicht hundertprozentig nachvollziehbar. Man kann in etwa ab dem 17. Jahrhundert sagen, wie sich die Geschichte des Billards entwickelt hat. Es soll schon ähnliche Spiele 2000 v. Chr. gegeben haben.
Im 13. Jahrhundert findet man auch immer wieder Hinweise auf ähnliche Ball- und Sportspiele. In dieser Zeit wurde aber noch auf dem Boden gespielt, die Kugeln schlug man noch mit einem Stock. Erst im 15. Jahrhundert spielte man auf Tischen, etwa im Jahr 1550. Der Pfandleiher Bill Knew spielte mit drei Kugeln auf einem Tisch. Er befestigte Leisten, damit die Kugeln nicht vom Tisch herunterfielen. Es entstand der Name Billard aus dem französischen Bille, was soviel heißt wie Kugel und aus dem Wort Art de Bille, frei übersetzt also Kunst der Kugeln. Daher übrigens auch der Name Queue als Ableitung aus dem Namen Knew. Es war eine neue Zeit geboren, das Ballspiel auf dem Tisch, heute genannt Billard. Die Möglichkeiten waren natürlich beschränkt, da der Billardstock gebogen war und die Kugeln auch nicht am Queue hafteten. Aus der Not heraus entwickelte man durch Zufall eine bahnbrechende Erfindung: das Leder für den Queue.
Das Queue hatte inzwischen (so ab ca. 1750) auch schon seine gerade Form gefunden. Ein Defekt am Queue reparierte der Franzose Mengaud, der seiner Zeit im Gefängnis eine Haftstrafe verbüßte, mit einem Stück Leder aus seinem Stiefel. Da die Queuespitze nun an den Bällen haftete, war es auf einmal möglich, auch mit Effet zu spielen. Seine Forschungen und Entwicklungen auf diesem Gebiet verhalfen ihm auch später zum Titel Professeur de Billard. Natürlich wurde immer weiter geforscht, und wird es auch heute noch. Das Billardspiel entwickelte sich, doch war es vor allem den Adligen vorbehalten. 1854 wurde das Spiel durch die Erfindung einer gummigepolsterten Bande von Michael Phelan revolutioniert.
Anfang 1900 wurden bereits erste Amateurweltmeisterschaften ausgetragen. Ebenfalls entstanden verschiedene Verbände, in erster Linie der Weltbillardverband. Die beiden Weltkriege warfen die Entwicklung wieder zurück. Heute kann man zum Glück sagen, dass es ein Spiel ist, das jeder kennt und das auch weltweit verbreitet ist. Mit der Zeit entstanden verschiedene Spielarten, die sich in durchaus grundlegenden Details voneinander unterscheiden.
- Poolbillard
- Snooker
- Carambolage
- Einband
- Dreiband
- Cadre, z. B. 47/2
- Trickbillard
- Kegelbillard
Weblinks
Hier erfahren sie einiges über die Regeln, über das Spiel und finden Kontaktadressen. Über die Landesverbände können sie sich auch über Vereine in ihrer Nähe informieren, Trainingsmöglichkeiten und Adressen von Billardschulen können sie ebenfalls dort finden.