Baumfarne

Ordnung der Klasse Echte Farne (Polypodiopsida)
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Baumfarne
Farn

Der Baumfarn Dicksonia antarctica

Vorlage:Taxonomy
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eukaryoten (Eucaryota)
Vorlage:Regnum: Pflanzen (Plantae)
Vorlage:Subregnum: Gefäßpflanzen (Tracheobionta)
Vorlage:Superdivisio: Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta)
Vorlage:Divisio: Farne (Filicinophyta)
Vorlage:Ordo: Baumfarne (Cyatheales)
Familien und Gattungen

Cyatheaceae
    Alsophila
    Cnemidaria
    Cyathea
    Sphaeropteris
    Trichipteris
Dicksoniaceae
    Calochleana
    Cibotium
    Culcita
    Cystodium
    Dicksonia
    Thyrsopteris
Losophoriaceae
    Lophosoria (1 Art)
Loxomaceae
    Loxoma
    Loxsomopsis
Metaxyaceae
    Metaxya (1 Art)

Die Ordnung der Baumfarne (Cyatheales) bildet eine taxonomische Einheit innerhalb der Farne.

Nicht alle Arten innerhalb dieser Ordnung bilden ausgeprägte Stämme. Neben den Farnen in den Cyatheales finden sich in der Familie Osmundaceae einige Farnarten mit einem Stamm von bis zu einem Meter Höhe; auch einige Arten der Gattungen Blechnum, Leptopteris, Sadleria und Todea besitzen kleine Stämme.

Baumfarne im ursprünglichen Sinne finden sich in den Familien Dicksoniaceae und Cyatheaceae. Aufgrund gemeinsamer morphologischer Characteristika und Fortpflanzungsmechanismen bilden alle Mitglieder der Cyatheales eine allgemein akzeptierte Einheit, die dann umgangssprachlich auch als Ordnung der Baumfarne bezeichnet wird.

Geschichte

Die Baumfarne besiedeln die Erde seit dem Devon, also seit ca. 400 Millionen Jahren. Zu jener Zeit entstanden auch Bärlappe (Lycopodiophyta) und Schachtelhalme (Sphenophyta). Im Karbon zählen sie zu den dominierenden Pflanzenarten und erreichten Stammhöhen bis zu gut 30 Meter. Aufgrund ihres hohen geologischen Alters werden diese Pflanzen zu den Lebenden Fossilien gezählt.

Mit dem Aufkommen der Samenpflanzen wurden die Baumfarne verdrängt und kommt heute nur noch in den Tropen und Subtropen vor.

Vorkommen

Baumfarne wachsen in tropischen und subtropischen Gebieten der Erde. Einige Arten tolerieren auch das gemäßigte Klima von Regenwäldern in Australien, Tasmanien und Neuseeland und benachbarter Gebiete (Malaysia, Lord Howe Island). Generell tolerieren Baumfarne keine andauernde Trockenheit, und nur wenige Arten (z.B. Dicksonia antarctica) überleben milde Frostperioden.

Die Anzahl der Arten in der Ordnung Cyatheales ist ungewiss. Beschrieben sind gut 200 Arten. Bei Studien in bislang nicht untersuchten Gebieten Neuguineas werden regelmäßig neue Arten entdeckt. Gleichzeitig sind einige Arten aufgrund der Sammlung für den Zierpflanzenhandel, intensivem Holzeinschlag und Habitatverlust stark bedroht oder ausgestorben.

Beschreibung

Die Farnwedel von Baumfarnen sind in ausgewachsenen Exemplaren oft über einen Meter lang, und fast immer ein- oder mehrfach gefiedert. Eine Art besitzt allerdings einfache ungefiederte Wedel.

Die Fortpflanzung erfolgt wie bei allen Farnen mittels Sporen, die bei den Baumfarnen an der Wedelunterseite in Sporangien gebildet werden.

Anders als Samenpflanzen zeigen Baumfarne kein Dickenwachstum des Stammes. Der Stamm wird von den Wurzelbündeln gestützt, die sich beim dem Wachstum ausbilden.

Pflanzen mit einem ähnlichen Erscheinungsbild sind die Palmfarne und die Palmen. Keine dieser Gruppen von Samenpflanzen ist mit den Baumfarnen verwandt.

Ökonomische Bedeutung

 
Baumfarne

Baumfarne wurden seit dem 19. Jahrhundert als Zierpflanzen nach England importiert und dort zu beliebten Pflanzen in Tropenhäusern. Das maritime Klima Südenglands ermöglicht mancherorts das Anpflanzen in Landschaftsparks.

Zierpflanzen mit kommerzieller Bedeutung finden sich in den Gattungen Cyathea und Dicksonia.

Taxonomie

Die Familien in den Cyatheales stellen nach DNA Untersuchungen sowie aufgrund morphologischer Characteristika eine monophyletische Gruppe dar. Die Ordung Plagiogyriales, mit der einzigen Familie Plagiogyriaceae, steht den Cyatheales am nächsten; in der Vergangenheit wurde jene Familie in die Nähe der Osmundales gestellt.

Literatur (englischsprachig)

  • Pryer, K.M., A.R. Smith, and J.E. Skog. 1995. Phylogenetic relationships of extant ferns based on evidence from morphology and rbcL sequences. American Fern Journal 85: 205-282.
  • Braggins, John E. and Large, Mark F. Tree Ferns. Timber Press (2004).