Luisium bezeichnet ein Schloß und eine Parkanlage in der Nähe der anhaltinischen Stadt Dessau. Es ist Teil der Wörlitzer Anlagen, die auf der Liste des Welterbes der Menschheit der UNESCO stehen.
Schloß
Im Jahre 1774 wurde im Grün des Vogelherdes mit dem Bau eines kleinen Landhauses in englischen Stil begonnen, das Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau seiner Gemahlin Luise schenkte, deshalb auch der Name Luisium.
Das klassizistische Landhaus ist äußerlich besonders schlicht und edel in der Form. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich ein Festsaal mit sehenswerten Reliefs, Malereien und dunkelgrünen Stuckmarmorpilastern. Der Festsaal wirkt schwer und streng im Gegensatz zu den kleineren Räumen im Obergeschoss, diese sind durch Stuck und Malereien sehr stimmungsvoll, heiter und elegant gestaltet.
Gartenanlage
In dem besonders malerischen Garten wirken die Bilder vertrauter und intimer als in den anderen Wörlitzer Anlagen. Obwohl der Garten im Gegensatz zu den Englischen Gärten der Umgebung äußerst Strukturiert ist. Eingebettet in drei vor Hochwasser schützenden Erdwällen, wird der Garten durch kleinere Plastiken und Bauwerke wie den neugotischen Gartenpavillon (Schlangenhaus) belebt.
Besonders reizvoll sind die Ausblicke zum neugotischen Gestüt am westlichen Begrenzungswall. Hier schweift der Blick über ausgedehnte Weidenflächen mit Schafen, Kühen und Ziegen. Wegen der starken Strukturierung und der Auflockerung durch die Tiere wurde der Garten im Vergleich zu den englischen Gärten der weiteren Wörlitzer Anlagen in der damaligen Zeit auch als Deutscher Garten bezeichnet.
Geschichte
Im Luisium verstarb Fürst Leopold III. am 9. August 1817, zehn Tage nach einem Reitunfall. Der Garten wurde nach der Wiedervereinigung erneuert und gehört zu seither zu den Höhepunkten der Wörlitzer Anlagen. Der Garten kann besichtig werden.