Als primäre Materialkosten bezeichnet man allein die durch betriebszweckbezogenen Verbrauch von Stoffen und Energien entstandenen Kosten. Sie werden im Einzelnen aufgeteilt in:
- Werkstoffkosten oder Fertigungsmaterialkosten: Rohstoffe, Halbfabrikate, Teile etc.
- Hilfsstoffkosten: Verpackungsmaterial, Reinigungsmittel etc.
- Betriebsmittelkosten: Strom, Gas, Öl etc.
Die mengenmäßige Erfassung erfolgt direkt, durch Materialentnahmeschein, oder indirekt durch Inventur oder Rückrechnung von erstellten Fabrikaten. Die Bewertung der Kosten kann dann zum Problem werden, wenn Lagerbestände verbraucht werden, die aus mehreren Lieferungen bestehen, die jeweils verschiedene Preise pro Mengeneinheit hatten. Bespiel: Ein Öltank, der befüllt wird bevor er komplett entleer ist.
Um den Verbrauch trotzdem kostenmäßig bewerten zu können, sind verschiedene Ansätze denkbar:
- Durchschnittsmethode: Der Wert des Verbrauchs ergibt sich aus dem durchschnittlichen Anschaffungswert
- Lifo-Methode: Last-in-first-out-Methode, bei der der Wert anhand des Anschaffungswerts der zuletzt gekauften Menge errechnet wird
- Fifo-Methode: First-in-first-out-Methode, bei der der Wert anhand des Anschaffungswerts der zuerst gekauften Menge errechnet wird
- Hifo-Methode: Highest-in-first-out-Methode: Der Verbrauch der wird mit dem höchsten realisierten Einkaufspreis bewertet