Das unsichtbare Visier

deutsche Fernsehserie (1973–1979)
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Vorlage:Infobox Fernsehserie Das unsichtbare Visier ist eine sechzehnteilige deutsche Fernsehserie von Peter Hagen. Sie wurde durch das Fernsehen der DDR in den Jahren 1973 bis 1979 produziert und entstand in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Vorlage der 1. Staffel (Folgen 1–9) war die gleichnamige Roman-Buchreihe von Herbert Schauer und Otto Bonhoff, die auch die Drehbücher für diese Folgen schrieben. Die 2. Staffel (Folgen 10–16) sowie die nachfolgende Miniserie Feuerdrachen schrieb Michel Mansfeld. Für die 2. Staffel und die Serie Feuerdrachen gibt es keine Romanvorlagen. Die auch außerhalb der Serie z. B. für Auftritte des Fernsehballetts verwendete Filmmusik stammt von Walter Kubiczeck.

Handlung

1. Staffel

(1. Episode, Folge 1–3)

Im Mittelpunkt der 1. Staffel stehen die Abenteuer des Kundschafters Werner Bredebusch, der im Auftrag der Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in der Bundesrepublik ein zweites Leben als Achim Detjen führt. Seine Erlebnisse werden in mehreren Episoden, die sich meist über zwei oder drei Folgen erstrecken, dargestellt.

Zunächst gelangt Bredebusch, unter falschem Namen und mit der Legende eines im zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion in Kriegsgefangenschaft geratenen Jagdfliegers, Mitte der fünfziger Jahre als Heimkehrer in die Bundesrepublik. Während der Kriegsgefangenschaft hatte er das Vertrauen des ehemaligen SS-Offiziers Born gewonnen. Dieser hilft ihm, sich über den „Römischen Weg“ (in Entsprechung zu den real existierenden Rattenlinien) nach Argentinien abzusetzen und sich so der Verfolgung als Kriegsverbrecher durch die französische Besatzungsmacht zu entziehen (Folge 1, Der Römische Weg).

In Argentinien findet er Anschluss an die Kreise ehemaliger Offiziere, die im Exil zum Planungsstab der sich im Neuaufbau befindlichen Bundeswehr gehören. Dabei gelingt es Bredebusch sogar, seinen ehemaligen Geschwaderchef, Oberst Krösing, perfekt zu täuschen und dessen Vertrauen zu gewinnen. Das gelingt auch aufgrund hervorragender Fliegerkünste, die ein einfacher Transportflieger wie Bredebusch eigentlich nicht beherrscht; wobei aber nicht verraten wird, wie er diese Fähigkeiten erworben hat. Auf der Spur der „Wölfe“ (deutsche Kriegsverbrecher aus dem 2. Weltkrieg) befindet sich auch der französische Journalist Charles André. „Detjen“, der mit dessen Verfolgung beauftragt ist, gewinnt sein Vertrauen, indem er ihn vor dem Schlägertrupp der Nazis warnt. Danach spielt er ihm weiteres enthüllendes Material zu, bittet ihn aber, seinen Namen in seinem Bericht nicht zu erwähnen. Durch geschickte Bemerkungen reist Bredebusch dann als Überbringer wichtiger Materialien für drei Tage in die Bundesrepublik, wo er sich für die Versetzung von Oberst Krösing nach Deutschland einsetzt, um als sein Adjutant mit in die Heimat zu kommen. Nachdem er wiederkommt, ist André schon tot und er kann nur noch für die Veröffentlichung seiner Recherchen sorgen. Indes geht Bredebuschs Plan auf und er zieht als Adjutant Krösings ins Bonner Verteidigungsministerium ein.

Nach Deutschland zurückgekehrt, ist Bredebusch an der Durchführung einer Tagung zur Erarbeitung eines grundlegenden Konzeptionspapiers für die Gründung der neuen Streitkräfte beteiligt. Hierbei erhält er über vorher festgelegte Erkennungssysteme ersten Kontakt zu seinen beiden Unterstützern, der Frankfurter Fotografin Winni Winkelmann und dem Korvettenkapitän Wendland. Diese helfen ihm bei seiner Arbeit und ermöglichen schließlich den Abfluss der durch ihn gewonnen Erkenntnisse. Ebenso bekommt er bei dieser Gelegenheit Kontakt zu Brigadegeneral von Wieseneck. (Folge 3, Das Wasserschloß). Schließlich ist es Bredebusch möglich, einen Dienstposten im neu gegründeten Bundesministerium der Verteidigung zu besetzen. Von hier aus betreibt er fortan Spionage für das MfS der DDR und startet vor diesem Hintergrund zahlreiche Unternehmungen, die in den weiteren Episoden der Fernsehserie dargestellt werden.

Historische Hintergründe

Bei der Produktion wurde – ohne dabei eine Dokumentation entstehen zu lassen – besonderer Wert auf die Umsetzung historisch exakt recherchierter Hintergründe gelegt. So stellte beispielsweise der „Römische Weg“ die Rattenlinie dar; die „Tagung im Wasserschloß“ bezog sich auf die Himmeroder Denkschrift. In der Romanfigur „Detjen“ verschmolzen somit die Erlebnisse diverser realer Kundschafter, natürlich mit der einen oder anderen künstlerischen Freiheit eines Romanes und dem Einfluss des kalten Krieges.

Episodenübersicht

Staffel 1

Episode Folge Titel Erstsendung
1 1. Der Römische Weg 23. Dezember 1973
2. Das Nest im Urwald 25. Dezember 1973
3. Das Wasserschloß 26. Dezember 1973
2 4. Ein Merkwürdiger Anschlag 2. Februar 1975
5. Das Geheimnis der Masken 4. Februar 1975
3 6. Das Rätsel des Fjords 25. Dezember 1975
7. Depot Im Skagerrak 25. Dezember 1975
4 8. Mörder machen keine Pause 26. Dezember 1975
9. Sieben Augen hat der Pfau 26. Dezember 1975

Staffel 2

Episode Folge Titel Erstsendung
5 10. Der Afrikaanse Broederbond I Dezember 1977
11. Der Afrikaanse Broederbond II Dezember 1977
12. Der Afrikaanse Broederbond III Dezember 1977
6 13. King Kong Grippe I Dezember 1978
14. King Kong Grippe II Dezember 1978
7 15. Insel des Todes I Dezember 1979
16. Insel des Todes II Dezember 1979

Nachfolger

Der zweiteilige DDR-Fernsehfilm Feuerdrachen (1981) war ursprünglich als Fortsetzung der Serie geplant. Sowohl Drehbuch als auch Werbung verwendeten den Titel Das unsichtbare Visier. Feuerdrachen sollte nahtlos an die Handlung von Teil 16 der Serie anknüpfen und somit auch die gleichen Charaktere aufzeigen.

Auf Grund des politischen Tauwetters Anfang der 1980er Jahre, wurde jedoch das Projekt Unsichtbares Visier fallen gelassen und der Feuerdrachen als eigenständiges Werk umgesetzt. Die Handlung wurde umgeschrieben und auf eine eigenständige Plattform gestellt, und die Schauspieler und Handelnden bis auf wenige Ausnahmen komplett ausgetauscht.

Filmmusik

Die einprägsame Filmmusik von Walter Kubiczeck wurde so erfolgreich, dass diese als erste Filmmusik in der DDR auf diversen LPs (Heiße Spur, Das unsichtbare Visier) und Singles beim Plattenlabel AMIGA veröffentlicht wurde.

Eine Vielzahl der auch auf den beiden Platten veröffentlichten Titeln ist auch durch das Orchester Lothar Stuckart eingespielt worden, u. a. die neuen Versionen von Tentakel und Maskentanz.

Sie findet sich auch auf der 2006 erschienenen CD zum 60-jährigen Geburtstag von AMIGA, AMIGA a Go Go, Vol. 3.

Titel

Auszug:

  • Maskentanz
  • Tentakel
  • Savanne
  • Hirtenlied
  • Aktion
  • King-Kong
  • Feuer21
  • Windrose
  • Feuer und Flamme
  • Eldorado
  • Kalahari
  • Rotidor
  • Abbisinia

Bücher

Romanvorlagen (Bonhoff/Schauer), erschienen im Militärverlag der DDR:

  1. Das unsichtbare Visier – Kennwort „Vergißmeinnicht“
  2. Das Geheimnis der Masken
  3. Depot im Skagerrak
  4. Sieben Augen hat der Pfau

Der „DuV-Fanclub“ gibt eine Broschüre „… dem unsichtbaren Visier auf der Spur …“ heraus (7. Auflage 2008).