Agent Provocateur ist eine britische Wäschemarke, die bekannt für ihre opulenten Designs und ihre provokativen Werbungen ist. Zu den Kunden gehören unter anderem Prominente wie Paris Hilton, Christina Aguilera, Kate Moss und Nicole Kidman. Das führt mitunter dazu, dass Paparazzi vor den Eingängen der Shops auf Prominente lauern.

Shops
Das Unternehmen wurde von Joseph Corre und seiner Frau Serena Rees gegründet. Der erste Shop wurde Dezember 1994 in Soho eröffnet. Von Anfang an wurde Wert auf einen gewissen Kultstatus gelegt, zum Beispiel durch extravagante Auslagengestaltung und die pinkfarbenen Blusen, die zum Arbeitsgewand der Verkäuferinnen gehören. Seit 1996 gibt es auch die Möglichkeit der Katalogbestellung. Der Katalog war ebenso außergewöhnlich gestaltet, als überdimensionale Spielkarten mit Motiven aus Alice im Wunderland, fotografiert von Tim Bret-Day.
Mittlerweile gibt es 17 Shops in Großbritannien, New York, Los Angeles, Las Vegas, San Francisco, aber auch Dubai, Hong Kong, Moskau, Zürich und Paris. Auch über das Internet sind seit 1999 Bestellungen möglich. Der erste Shop im deutschsprachigen Raum wurde im Sommer 2006 in der Wiener Innenstadt geöffnet. Initiator dieser Erweiterung ist der österreichische Designer Gregor Pirouzi, der früher auch für Westwood arbeitete. Im Oktober 2006 wurde der erste Shop in der Schweiz in Zürich eröffnet. In Stuttgart gibt es mittlerweile einen Shop bei Breuninger.
Werbung
Agent Provocateur hat einige Erfolge mit seinen Werbekampagnen vorzuweisen:
Ende 2001 entsteht ein Videoclip, in dem Kylie Minogue „beweist“, dass A.P. die erotischste Unterwäsche ist. Dazu reitet sie in Unterwäsche auf einem elektrischen Bullen. Dieser Spot ist ein bekanntes Beispiel für Virales Marketing. Der Spot gewann den Titel Best Cinema Commercial of the Year bei den British TV Awards.
August 2004 entsteht ein weiterer berühmter Videoclip, in dem Dita Von Teese (in A.P.-Uniform) einen George Dubya (der bemerkenswert an George W. Bush erinnert) aufsucht und mit ihm sadistische Spiele treibt. Der Song dazu She’s Lost Control wurde von Siobhan Fahey beigesteuert.
2006 sorgte eine Videoclip-Reihe mit Kate Moss unter der Regie von Mike Figgis für Aufregung.
PR oder Engagement?
2008 wurde bei der Modenschau von Vivienne Westwood für den nächsten Winter in London ein auffälliger orangefarbener Wollslips gezeigt, der von der Menschenrechtsorganisation Reprieve in Zusammenarbeit mit der Unterwäschemarke entworfen worden war und den Slogan "Fair Trial My Arse" trug (Überstzg. etwa: "Ein fairer Prozess? Vollkommen unglaubwürdig (Am A.)!"). Damit sollte im Umfeld dieser stark beachteten Modenschau für die Einhaltung der Menschenrechte auf dem US-Militärstützpunkt Guantánamo eingetreten werden.