Deutschland

Staat in Mitteleuropa
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland. Zu Bedeutungen des Wortes „Deutschland“ im jeweiligen historischen Kontext, siehe Deutschland (Begriffsklärung).


Bundesrepublik Deutschland

Flagge von Deutschland

Wappen von Deutschland

(Details) (Details)

Einigkeit und Recht und Freiheit

Amtssprache Deutsch1
Hauptstadt Berlin u. Bundesstadt Bonn2
Regierungssitz Berlin2
Bundespräsident Horst Köhler
Bundeskanzler Gerhard Schröder
Gliederung 16 Bundesländer
Staatsform Parlamentarische Demokratie
Fläche 357.026,55 km²
Einwohnerzahl 82.500.000 (2005)
Nationalitäten Deutsche: 92%, Türken: 2,3%, Italiener: 0,7%, Griechen: 0,4 %, Polen: 0,4 %, Andere: 4,2% (Ex-Jugoslawen, Slowenen, ..)
Lebenserwartung 78,5 Jahre
Religionen Protestanten: 35,0%, Katholiken: 33,0%
Bevölkerungsdichte 230,86 Einwohner pro km²
Gründung des deutschen Nationalstaats 18. Januar 1871
Gründung der Bundesrepublik 23. Mai 1949
Wiedervereinigung mit dem Territorium der DDR 3. Oktober 1990
Währung Euro
Zeitzone MEZ (UTC+1)
Nationalhymne 3. Strophe vom
Lied der Deutschen
Nationalfeiertag 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit)
Kfz-Kennzeichen D
Internet-TLD .de
Vorwahl +49

(1) (Deutsch = Hochdeutsch), Dänisch, Sorbisch, Friesisch, Romani und Niederdeutsch (Niedersächsisch und Niederfränkisch) sind offiziell anerkannte Minderheiten- bzw. Regionalsprachen.
(2) Einige wichtige Regierungsbehörden und Ministerien (z. B. Verteidigungsministerium) befinden sich in Bonn.

Die 16 Bundesländer und ihre Hauptstädte
Land Hauptstadt
(1) Baden-Württemberg Stuttgart
(2) Bayern München
(3) Berlin - 2
(4) Brandenburg Potsdam
(5) Bremen Bremen 2
(6) Hamburg - 2
(7) Hessen Wiesbaden
(8) Mecklenburg-Vorpommern Schwerin
(9) Niedersachsen Hannover
(10) Nordrhein-Westfalen Düsseldorf
(11) Rheinland-Pfalz Mainz
(12) Saarland Saarbrücken
(13) Sachsen Dresden
(14) Sachsen-Anhalt Magdeburg
(15) Schleswig-Holstein Kiel
(16) Thüringen Erfurt

(2) Auch Bremen gilt als Stadtstaat. Im Gegensatz zu Hamburg und Berlin, die jeweils nur aus einer Stadt bestehen, gehört zum Bundesland Bremen noch die Stadt Bremerhaven

Karte Deutschlands mit eingezeichneten Grenzen der Länder
Karte Deutschlands mit eingezeichneten Grenzen der Länder
Topografische Karte Deutschlands mit den größten Städten
Lage Deutschlands in Europa
Lage Deutschlands in Europa

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Staat in Mitteleuropa und hat gemeinsame Grenzen mit Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden. Im Norden bilden die Nordsee und die Ostsee die natürlichen Staatsgrenzen.

Bundeshauptstadt und Regierungssitz ist Berlin; einige Bundesministerien sind in Bonn angesiedelt. Das Politische System ist föderal und überwiegend als parlamentarische Demokratie organisiert. Der Staat ist in 16 teilsouveräne Bundesländer gegliedert. Die Bundesrepublik Deutschland ist Mitglied der Europäischen Union, der NATO und der G8.

Geographie

Landschaftsbild

Der nördliche Teil, die Norddeutsche Tiefebene, ist ein von den Eiszeiten geformtes Tiefland, an das sich nach Süden die bewaldeten Mittelgebirge im Zentrum und in südlicheren Teilen des Landes anschließen. Insbesondere in Bayern, aber auch in Baden-Württemberg, gehen diese Landschaften in das recht hoch liegende Nördliche Alpenvorland und dies in das Hochgebirge der Alpen über.

Landschaften in Deutschland sind: Alpenvorland, Altmark, Bayerischer Wald, Bergisches Land, Dithmarschen, Eifel, Emsland, Erzgebirge, Fläming, Fränkische Alb, Fränkische Schweiz, Harz, Holsteinische Schweiz, Lüneburger Heide, Magdeburger Börde, Mecklenburgische Seenplatte, Niederlausitz, Niederrhein, Nordfriesland, Oberlausitz, Odenwald, Ostfriesland, Pfälzerwald, Prignitz, Rheingraben, Rheinland, Rhön, Sächsische Schweiz, Sauerland, Schwäbische Alb, Schwarzwald, Steigerwald, Stormarn, Teutoburger Wald, Thüringer Becken, Uckermark, Vogtland, Weserbergland

Gewässer

Flüsse

Die nachfolgenden Flüsse und/oder Ströme durchfließen das Land ganz oder nur teilweise. Die 10 längsten Fließgewässer sind:

  1. Donau (2.852 km)
  2. Rhein (1.320 km)
  3. Elbe (1.165 km)
  4. Oder (866 km)
  5. Mosel (545 km)
  6. Main (524 km)
  7. Inn (510 km)
  8. Weser (433 km)
  9. Saale (413 km)
  10. Spree (382 km)

Für weitere Flüsse siehe: Liste der Flüsse in Deutschland.

Seen

Meere

Deutschland grenzt an die Nordsee, ein Randmeer des Atlantiks, und die Ostsee, ein Binnenmeer.

Gebirge und Berge

Das einzige Hochgebirge, an dem Deutschland Anteil hat, sind die (Nord-)Alpen. Es gibt zahlreiche Mittelgebirge; das ausgedehnteste ist der Schwarzwald.
Für weitere Gebirge siehe: Liste der Gebirge

Höchster Berg ist die Zugspitze (2.962 m; Alpen, Bayern); für weitere Berge siehe: Liste der höchsten Berge

Niedrigste Landesstellen

Die niedrigste Landesstelle, die betretbar ist, liegt bei Neuendorf-Sachsenbande in der Wilstermarsch mit 3,54 m u. NN. Die tiefste Kryptodepression, die unter Wasser liegt, befindet sich mit 39,10 m u. NN auf dem Grund des Hemmelsdorfer Sees.

Inseln

Die größte deutsche Insel ist Rügen. Für weitere Inseln siehe: Inselliste

Städte

Die größten Städte sind:

  1. Berlin (3,50 Millionen Einwohner)
  2. Hamburg (1,73 Millionen)
  3. München (1,30 Millionen)
  4. Köln (973.000)
  5. Frankfurt am Main (655.000)
  6. Dortmund (594.000)
  7. Stuttgart (591.000)
  8. Essen (586.000)
  9. Düsseldorf (574.000)
  10. Bremen (545.000)
  11. Hannover (520.000)
  12. Duisburg (505.000)
  13. Leipzig (500.000)
  14. Dresden (500.000)
  15. Nürnberg (500.000)

Die größten Ballungsgebiete sind die Rhein-Main-Region (5,4 Millionen Einwohner), das Ruhrgebiet (5,3 Millionen) sowie die Region Stuttgart (2,7 Millionen).
Für weitere Städte siehe: Städteliste

Klima

Extreme Wetterbedingungen wie strenge Dürren, Tornados, Stürme, strenger Frost oder Hitze usw. sind relativ selten, weil das Land in Mitteleuropa zur gemäßigten Zone gehört und das Klima u.a. vom warmen Golfstrom beeinflusst wird.

Seismologie

Erdbeben mit schweren Folgen gab es bisher nicht. Dies ist damit zu erklären, dass der Staat auf der Eurasischen Platte liegt. Weil sich keine Grenzen zweier großer Platten innerhalb des Lanes befinden, gibt es relativ wenige und wenn, dann auch nur relativ schwache Erdbeben.

Bevölkerung

Die Bundesrepublik Deutschland ist flächenmäßig etwas größer als das östliche Nachbarland Polen, hat aber mit rund 84 Mio. Einwohner mehr als doppelt so viele Bewohner. In dem Staat leben neben den etwa 69 Mio. Bundesdeutschen auch noch etwa rd. 15 Mio. Menschen anderer Nationalitäten, teilweise mit der Staatsangehörigkeit ihres Gastlandes. Am 31.Dezember 2004 besaßen rund 6,7 Millionen Einwohner einen ausländischen Pass.

Hauptartikel: Wohnbevölkerung

Sprachen

Offizielle Sprache

Offizielle Schrift- und Amtssprache ist Hochdeutsch (Standarddeutsch). Deutsch als namensgebende Muttersprache der Deutschen wird vielfach auch noch in Form eines der vielen nieder-, mittel- und oberdeutschen Mundarten gesprochen, deren Sprachgebiete in die Nachbarstaaten hineinreichen bzw. sie teilweise einschließen.

Minderheitensprachen

Daneben werden anerkannte Minderheitensprachen gesprochen, wie Dänisch, Friesisch, Sorbisch und als Regionalsprache Niedersächsisch. Andere Minderheitensprachen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sind durch die Vertreibung am Aussterben und werden nur noch von sehr wenigen Menschen gesprochen: Kurisch und Masurisch.

In Bundesdeutschland leben viele Menschen aus anderen Kulturen, die vorwiegend aus wirtschaftlichen, manchmal auch aus politischen Gründen ins Land gekommen sind. Viele dieser Menschen ausländischer bzw. nichtdeutscher Herkunft bzw. Muttersprache und deren Nachkommen stammen aus dem euro-asiatischen Raum (etwa 2,5 Mio. Türken, etwa 1 Mio. Kurden, Iraner, usw.), aber auch aus anderen islamischen Ländern (Nordafrika und weitere Staaten Vorderasiens), aus den ehemaligen Ostblockstaaten (etwa 5 Mio. Russen, etwa 2,5 Mio. Polen, Ukrainer, usw.), dem ehemaligen Jugoslawien (Serben, Kroaten und andere), Spanier, Italiener.

Frühere deutsche Dialekte wie das Jiddische werden in der BRD heute kaum noch gesprochen.

Ausgestorbene Sprachen

Religionen und Weltanschauungen

Es gilt die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Das Land ist christlich-abendländisch geprägt. Der Islam gelangte durch Gastarbeiter ab den 1960er Jahren ins Land. Der Anteil der Nichtchristen bzw. konfessionslosen Menschen ist mittlerweile auf fast ein Drittel angestiegen.

Die Mehrheit der bundesdeutschen Staatsbürger gehört offiziell einer christlichen Konfession an: Evangelische Kirche 35,0 % (tendenziell eher in Nord- und Ostdeutschland), Römisch-Katholische Kirche 33,0 % (tendenziell eher in West- und Süddeutschland), Orthodoxe Kirche 1,14 % und ein geringer Anteil von Angehörigen christlicher Freikirchen, wie z. B. der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten), der Bund Freier evangelischer Gemeinden, die Methodisten und verschiedene charismatischer Gemeinden. Die Anzahl praktizierender Christen dürfte jedoch weit geringer sein, da viele Bundesdeutsche nur aus traditionellen Gründen einer der beiden Amtskirchen angehören. Das Land wurde seit der fränkischen Zeit christianisiert. Die christliche Reformation begann Anfang des 16. Jahrhundert im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, angeführt durch die Lehren Johannes Calvins, Martin Luthers und Ulrich Zwinglis. Sie prägt die religiöse Landschaft im deutschen Sprachraum bis heute.

Etwa 27 % der Bevölkerung gehört keiner Religionsgemeinschaft an und denken atheistisch. Dies gilt insbesondere für das Gebiet der ehemaligen DDR, da hier eine atheistische Weltanschauung vermittelt wurde (siehe auch Jugendweihe). Die Zahl von Kirchenaustritten hat in den letzten Jahren, insbesondere aus den evangelischen Kirchen, zugenommen.

Die Angehörigen der Islamischen Gemeinden zählen ca. 3,0 Mio. Menschen oder 3,6 %; die Zeugen Jehovas zählen ca. 164.000 oder 0,2 %.

Etwa 100.000 oder 0,12 % gehören jüdischen Gemeinden an. Seit den 1990er Jahren verzeichnen die jüdischen Gemeinden einen Zuwachs durch die Zuwanderung von Menschen jüdischen Glaubens aus Osteuropa, v. a. Ukraine und Russland.

Neben fast allen Religionen finden sich auch die Anhänger der verschiedensten Weltanschauungen.

Von den Mitgliedern der christlichen Kirchen erhebt der Staat traditionell eine Kirchensteuer und leitet diese an die Kirchen weiter, die davon u. a. wichtige öffentliche Aufgaben mit übernehemen.

Siehe auch: Religionen

Feiertage

Die Feiertage haben überwiegend einen christlich-religiösen Hintergrund. Die wichtigsten christlichen Feiertage sind Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Der so genannte Tag der Deutschen Einheit und der Erste Mai (Tag der Arbeit) sind ebenfalls Feiertage. Dazu kommen noch Feiertage speziell in den einzelnen Bundesländern. Die Sonntage und neun Feiertage gelten im gesamten Bundesgebiet als "Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung".

Geschichte

Der folgende Abschnitt beschreibt die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die Geschichte seiner Vorgängerstaaten wird im Artikel Geschichte Deutschlands beschrieben. Zum mittelalterlichen Deutschland, siehe Deutschland im Mittelalter. Mit der Entwicklung der beiden deutschen Staaten nach dem 2. Weltkrieg befassen sich die Artikel Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Geschichte der DDR.

In früheren Zeiten bzw. vom Namensursprung her war mit „Deutschland“ das Land der deutschsprachigen Menschen (deutscher Muttersprache) gemeint (siehe dazu auch Deutschland (Begriffsklärung)).'

Die Vorgeschichte der Bundesrepublik Deutschland

Die ältesten Nachweise von Menschen auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland sind etwa 700.000 Jahre alt. Seit rund 500.000 Jahren geht man von dauerhaften Besiedlungen aus.

Erste Erwähnung finden einige keltische und germanische Stämme bei den Griechen und Römern in der vorchristlichen Zeit. Der Rhein bildet dann 58 v. Chr. die Grenze zum römischen Reich. Eine erste Geschichte Gesamtgermaniens liefert im Jahr 98 der römische Schreiber Tacitus. Zwischen dem 1. und 6. Jahrhundert verteilen sich die germanischen Stämme über Europa (siehe Völkerwanderung) und vermischen sich mit den nicht ausgewanderten Kelten. Weite Teile der Bevölkerung der heutigen ostdeutschen Bundesländer waren bis ins hohe Mittelalter slawisch geprägt (Germania Slavica). Im Zuge der hochmittelalterlichen Ostsiedlung wurden sie assimiliert und akkulturiert.

Vom Frankenreich zum Heiligen Römischen Reich deutscher Nation (800-1806)

Das Frankenreich stellte mit Karl dem Großen als erstem westlichen Kaiser nach den Römern (800) den Anspruch auf die Führungsmacht in Europa. Doch sein Reich währt nicht lange. Streitigkeiten unter seinen Nachfolgern ließen es in das romanischsprachige Westfrankenreich und das deutschsprachige Ostfrankenreich zerfallen (siehe Straßburger Eide).

Als traditionelles (jedoch etwas willkürliches) Gründungsdatum Deutschlands als Staat wird der 2. Februar 962 angesehen, an dem Otto I. als erster Ostfränkischer König in Rom zum Kaiser gekrönt wurde.

Das Westfränkische Reich entwickelte sich zu einem Nationalstaat (dem heutigen Frankreich), während im Ostfränkischen Reich die Territorialfürsten nach und nach ihre Partikularinteressen durchsetzen konnten. Obwohl die Kaiser des Ostfränkischen Reiches wiederholt versuchten das Reich zu einen zersplittert sich das entstehende Heilige römische Reich deutscher Nation immer weiter in eine Reihe weitgehend unabhängiger Staaten und Reichsstädte. Nach Reformation und Dreißigjährigem Krieg, der nach Opferzahl hinsichtlich der Gesamtbevölkerung Deutschlands fatalster Krieg darstellte, hatte der Kaiser nur noch eine überwiegend formale Machtstellung.

Der Weg zum deutschen Nationalstaat

Dieser Zustand währte bis 1806, als der deutsche Kaiser Franz II., der bereits zuvor 1804 auch Kaiser des österreichischen Vielvölkerstaates wurde, die Reichskrone auf Druck des französischen Kaisers Napoleon ablegte. Unter Napoleon Bonaparte wurden die Anzahl der deutschen Staaten durch Zusammenlegung erheblich verringert, und auch viele Reichsstädte verloren ihre Unabhängigkeit (deren Zahl betrug zur Blütezeit über 80). Der Wiener Kongress führte die Vereinigung fort und schließlich gründeten 38 deutsche Staaten einen losen deutschen Bund unter Führung Österreichs.

Schon bald nach der gescheiterten nationalen und liberalen Märzrevolution von 1848/1849 kam es zur Kollision der erstarkenden Preußen mit der deutschen Großmacht Österreich um die Vormachtstellung im Deutschen Bund wie auch in Europa, die zum Deutschen Krieg von 1866 führte. Nachdem Preußen diesen Krieg für sich entschieden hatte, kam es zur Teilung und damit zur Auflösung des Deutschen Bundes, zur Annexion seiner norddeutschen Kriegsgegner durch Preußen und dadurch zu einer weiteren Schrumpfung der Zahl deutscher Staaten.

Deutsches Kaiserreich (1871-1918)

Die anschließende Gründung des Norddeutschen Bundes unter preußischer Führung ging fast nahtlos über in das Deutsche Reich (so genannte kleindeutsche Lösung), das nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 und der Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser (er sah sich nicht als „Kaiser von Deutschland“, da der deutsche Teil Österreichs fehlte) seinen Anfang nahm. Mit der Reichsgründung kamen verschiedene Gebiete hinzu, die gar nicht oder nicht mehr zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehört hatten, aber Teile Preußens außerhalb des Reiches waren. Dazu gehörten Ost- und Westpreußen, Danzig und weitere Teile des heutigen Polen, ferner Schleswig, Lothringen und das Elsass. In den 1880er Jahren erwarb das Deutsche Reich Kolonien in Afrika und Asien.

 
Reichsgründung, Versailles, 1871

Zum Ende des ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918 endete mit der Novemberrevolution 1918 auch die Monarchie im Deutschen Reich (wie auch in Österreich-Ungarn). Der Kaiser dankte ab, und das Deutsche Reich wurde zu einer parlamentarisch-demokratischen Republik. Im Versailler Vertrag wurde es von den Siegermächten zu größeren Gebietsabtretungen (Elsass-Lothringen an Frankreich, Eupen-Malmedy an Belgien, Teile von Schleswig an Dänemark, die Provinzen Posen und Westpreußen sowie der Osten Oberschlesiens und der Süden des ostpreußischen Kreises Neidenburg an Polen, das Memelgebiet an Litauen und das Hultschiner Ländchen an die Tschechoslowakei, Verlust der Kolonien) gezwungen. Ferner wurden jährliche Reparationszahlungen festgelegt, die über einen Zeitraum von 80 Jahren gelten sollten.

Weimarer Republik (1919-1933)

Die Weimarer Republik war von ständigen Auseinandersetzungen zwischen demokratischen und autoritären Kräften geprägt. Sie litt unter verbreiteter Ablehnung des Versailler Vertrags und wirtschaftlichen Schwierigkeiten. 1933 endete sie durch die Machtübernahme des gebürtigen Österreichers Adolf Hitler und seiner Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).

Nationalsozialitische Herrschaft (1933-1945)

Die NSDAP errichtete im Deutschen Reich sehr schnell einen totalitären Einparteienstaat. Von Beginn an wurden politische Gegner verfolgt, während Juden einer Ausgrenzungspolitik unterworfen waren. Während des Krieges schließlich wurden zwischen fünf und sechs Millionen Juden in Europa ermordet (Holocaust). Auch Tausende Mitglieder anderer Bevölkerungsgruppen, Sinti und Roma, Homosexuelle, behinderte Menschen fielen dem Massenmord zum Opfer.

Das nationalsozialistische Deutsche Reich war zudem auf Expansion ausgerichtet: Zunächst gliederte Hitler 1938 seine Heimat Österreich (unter dem Jubel großer Teile der Bevölkerung) an und es entstand das „Großdeutsche Reich“ und noch im selben Jahr durch das Münchner Abkommen das von Deutschen besiedelte Sudetenland. Erst durch die Annexion des restlichen Tschechiens einige Monate später erkannten die anderen Staaten die Expansionspolitik Hitlers. Schließlich löste er am 1. September 1939 den Angriff auf Polen aus und damit den Zweiten Weltkrieg, der weltweit schätzungsweise 55 Millionen Menschen das Leben kostete. Für das (Groß-)Deutsche Reich endete dieser Krieg am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation. Hitler nahm sich zuvor am 30. April selbst das Leben; die überlebenden politischen und militärischen Hauptverantwortlichen wurden in den Nürnberger Prozessen verurteilt.

Die Siegermächte USA, Sowjetunion, Großbritannien und die spätere Besatzungsmacht Frankreich errichteten in ihren Besatzungszonen eine Demokratie, während die stalinistisch-kommunistische Sowjetunion in ihrer Zone eine diktatorischen Diktatur der Demokratie vorzog. Allein Frankreich und die Sowjetunion hatten umfangreiche Annektionspläne.

Stalin annektierte zugunsten Polens große Teile des deutschen Ostens und für die Sowjetunion die nördliche Hälfte Ostpreußens, was von den Westmächten auf der Konferenz von Potsdam widerstrebend gebilligt wurde. Die meisten deutschen Bewohner im neuen Einflussbereich der UdSSR wurden aus Polen, der ČSSR, usw. vertrieben. Das Deutsche Reich war aufgelöst und in seinem Kern entstanden neue Staaten - die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Die Republik Österreich wurde in den früheren Grnezen wiederhergestellt. Die Grenzziehung in der Bundesrepublik Deutschland, später Bundesländer, wurden teilweise durch die Grenzen der Besatzungszonen bestimmt, z.B. zwischen Niedersachsen und Mecklenburg bzw. Sachsen-Anhalt sowie zwischen Thüringen und Hessen.

Bundesrepublik Deutschland und Wiedervereinigung (ab 1949)

Die Bundesrepublik Deutschland wurde am 23. Mai 1949 in den drei westlichen Besatzungszonen gegründet. An diesem Tag wurde die Verfassung (Grundgesetz) als Provisorium in Kraft gesetzt. Das Grundgesetz enthielt in der Präambel "...Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden" ein "Wiedervereinigungsgebot", an dem bis zur tatsächlichen Wiedervereinigung 1990 festgehalten wurde. Die Gründung der DDR erfolgte am 7. Oktober 1949 in der Sowjetischen Besatzungszone. Große Gebiete des ehemaligen Deutschen Reiches waren den Nachbarstaaten zugeschlagen worden. (Das Bundesverfassungsgericht der BRD stellte 1973 fest, dass die BRD nicht ‚Rechtsnachfolger‘ des Deutschen Reiches, sondern als Staat - auf seinem Bundesgebeit - identisch mit dem Staat ‚Deutsches Reich‘“ ist, was aber aus historischer Sichtweise völlig belanglos ist. Der anschließende Kalte Krieg zwischen West und Ost trennte Mitteleuropa, die Bundesrepublik und die DDR durch einen Eisernen Vorhang. Ein Machtwechsel in der Sowjetunion führte schließlich zu einer Öffnungspolitik, zu (friedlichen) Revolutionen und letztendlich zum Zusammenbruch der kommunistischen Regimes der DDR und den anderen Staaten des Warschauer Vertrages. Mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ in Mitteleuropa öffnete sich auch die Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Am 3. Oktober 1990 erfolgt der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland, die als deutsche Wiedervereinigung bezeichnet wird. Die Truppen der Bestatzungsmächte verließen weitgehends das Land und die neue bzw. „vergrößerte“ Bundesrepublik Deutschland erlangte damit ihre volle Souveränität.

Politik

Hauptartikel: Politisches System Deutschlands

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Vertikale Verwaltungsstruktur Deutschlands
 
Bundespräsident
Prof. Dr. Horst Köhler

Hauptstadt und Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland ist Berlin. Nach Artikel 20 GG ist die Bundesrepublik Deutschland eine demokratische, soziale und rechtsstaatliche Bundesrepublik. Es gibt 16 teilsouveräne Bundesländer, von denen einige wiederum in Regierungsbezirke untergliedert sind. Die staatliche Ordnung regelt das Grundgesetz. Staatsoberhaupt ist der Bundespräsident mit repräsentativen Aufgaben. Der Regierungschef Deutschlands ist der Bundeskanzler. Er besitzt die Richtlinienkompetenz für die Politik der Bundesregierung (Kanzlerdemokratie).

Als Bundesstaat ist Deutschland föderal organisiert, d. h. es gibt zwei Ebenen im Politischen System: die Bundesebene, die den Gesamtstaat Deutschland nach außen vertritt, und die Länderebene, die in jedem Bundesland einzeln existiert. Jede Ebene besitzt eigene Staatsorgane der Exekutive, Legislative und Judikative.

Bundestag und Bundesrat entscheiden gemeinsam über die Gesetze des Bundes und haben die Befugnis mit 2/3-Mehrheit in beiden Organen die Verfassung zu ändern. In den Bundesländern entscheiden die Länderparlamente (Landtag bzw. Bürgerschaft) über die Gesetze ihres Landes. Obwohl die Abgeordneten der Parlamente nach der Verfassung nicht weisungsgebunden sind, dominieren Vorentscheidungen in den Parteien die Gesetzgebung.

Die Exekutive bildet auf Bundesebene die Bundesregierung, die durch den Bundeskanzler geleitet wird. Auf der Ebene der Bundesländer leitet der Ministerpräsident (bzw. der Bürgermeister der Stadtstaaten) die Exekutive. Die Verwaltungen des Bundes und der Länder werden jeweils durch die Fachminister geleitet, sie stehen an der Spitze der Behörden.

 
Bundeskanzler
Gerhard Schröder

Wie in anderen Ländern auch spielen Verbände im politischen System eine wichtige Rolle. Mit ihrer Lobbyarbeit versuchen sie, die Politik in die Richtung ihrer Interessen zu bewegen. Die Zulässigkeit dieser Tätigkeiten ist nicht unumstritten und unterliegt häufiger Kritik insbesondere der durch die Lobbyarbeit jeweils negativ betroffenen anderen Verbände.

Das Bundesverfassungsgericht wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes. Die Obersten Gerichtshöfe des Bundes sind Bundesgerichtshof in Karlsruhe, das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, das Bundesarbeitsgericht, das Bundessozialgericht und der Bundesfinanzhof in München. Der Großteil der Rechtsprechung liegt in der Verantwortung der Bundesländer. Die Bundesgerichte sind fast immer nur Revisionsinstanz und prüfen die Entscheidungen der Landesgerichte auf formelle und materielle Rechtmäßigkeit.

Siehe auch: Politische Parteien in Deutschland, Grundgesetz

Außenpolitik

 
Vizekanzler und Außenminister
Joschka Fischer

Ein wichtiger Grundsatz deutscher Außenpolitik ist die Westbindung. Deutschland hat am Aufbau europäischer organisatorischer Strukturen einen entscheidenden Anteil; Ziel war dabei auch, den Nachbarn Angst vor Deutschland zu nehmen und die Beschränkungen durch die Besatzungsmächte überflüssig zu machen. Die Bundesrepublik ist seit 1950 Mitglied des Europarates und unterschrieb 1957 die Römischen Verträge, den eigentlichen Grundstein für die Europäische Union.

Während des Kalten Kriegs war der Spielraum deutscher Außenpolitik begrenzt. Als eines der wichtigsten Ziele galt die Wiedervereinigung. Militäreinsätze im Ausland kamen nicht in Frage.

Seit einigen Jahren nimmt auch die Bundeswehr - sie darf sich laut Grundgesetz nicht an Angriffskriegen beteiligen und dient lediglich der Landes- und Bündnisverteidigung - mit Zustimmung des Bundestages an verschiedenen friedenserhaltenden und friedenserzwingenden Einsätzen teil. Im Einzelnen handelt es sich um die folgenden Missionen:

Heute spielt Deutschland zusammen mit Frankreich eine führende Rolle in der Europäischen Union. Deutschland treibt die Bemühungen voran, über die Wirtschafts- und Währungsunion hinaus ein einheitliches und mächtiges System der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik zu schaffen. Die Bundesregierung strebt außerdem einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen an.

Infrastruktur

Der Straßenverkehr hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Eisenbahn als wichtigsten Verkehrsträger abgelöst. Deutschland hat eines der dichtesten Straßennetze der Welt. Es umfasst 11.980 km Autobahnen und 41.386 km Bundesstraßen.

Das Eisenbahnnetz der Deutschen Bahn AG ist in den vergangenen Jahren geschrumpft. Dem Rückgang des Eisenbahnverkehrs, besonders nach seiner Umstellung vom gemeinnützigen öffentlichen auf einen gewinnorientierten privaten Bahnbetrieb im Rahmen der Bahnreform ab 1993, steht aber ein starkes Wachstum des Luftverkehrs gegenüber.

Es gibt in Deutschland ein gut ausgebautes Netz von Wasserstraßen für die Binnenschiffahrt. Die wichtigsten schiffbaren Flüsse sind Rhein, Main, Weser und Elbe. Bedeutende Kanäle sind der Mittellandkanal, der Main-Donau-Kanal, der Dortmund-Ems-Kanal, der Nord-Ostsee-Kanal und der Elbeseitenkanal. Der Binnenhafen Duisburg-Ruhrort ist der wichtigste und umschlagsstärkste Hafen Deutschlands und der größte Binnenhafen Europas. Der Mannheimer Hafen ist der zweitgrößte Binnenhafen Europas.

Der Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt am Main ist das Drehkreuz der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa. Trotz der durch den weiter wachsenden Straßen- und Luftverkehr verursachten Umweltschäden und der wesentlich von diesen beiden Verkehrsträgern mitverursachten globalen Erwärmung ist die deutsche Verkehrspolitik auf deren weiterer Förderung statt auf die Verlagerung dieser Transporte auf die Schiene im Rahmen des Möglichen ausgerichtet.

Auf Grund des überproportional hohen Außenhandelsanteils ist Deutschland in erheblicher Weise auf den Seehandel angewiesen. Es verfügt über eine Anzahl moderner Seehäfen, wickelt aber auch große Anteile seines Handels nach Übersee über die Häfen von Nachbarländern, vor allem der Niederlande, ab. Um künftig wieder größere Anteile in eigenen Häfen umzuschlagen, gibt es derzeit mehrere große Bauprojekte. Dazu gehört der Bau eines 4. Containerterminals in Bremerhaven, die geplante - und sehr umstrittene - Vertiefung von Weser und Elbe und der neue Tiefwasserhafen JadeWeserPort in Wilhelmshaven. Er wird als einziger echter Tiefwasserhafen in Deutschland ab 2010 die größten dann in Fahrt befindlichen Containerschiffe abfertigen können. Die drei umschlagstärksten Seehäfen in Deutschland sind Hamburg, Wilhelmshaven und Bremen mit Bremerhaven.

Siehe auch: Liste deutscher Eisenbahngesellschaften, Liste der Autobahnen in Deutschland, Liste von Eisenbahnstrecken in Deutschland

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft Deutschlands

Da Deutschland relativ rohstoffarm ist, ist seine Wirtschaft vorwiegend auf den industriellen und Dienstleistungssektor konzentriert. Große Flächen des Landes werden allerdings landwirtschaftlich genutzt (jedoch sind nur 2 %–3 % der Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig). Deutschland ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von über 2,06 Billionen Euro die drittgrößte Volkswirtschaft und Industrienation der Welt. Außerdem exportiert Deutschland mehr materielle Güter als jedes andere Land der Welt. Beim Lebensstandard, der durch den Human Development Index repräsentiert wird, liegt Deutschland nur auf Platz 19 in der Welt.

Derzeit ist Deutschlands Wirtschaft durch eine für Deutschland ungewohnt hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere in Ostdeutschland, und relativ niedrige wirtschaftliche Zuwachsraten gekennzeichnet. Die Arbeitslosigkeit steigt seit den 1970er Jahren kontinuierlich an. Die Suche nach der Ursache dieser Wirtschaftsmisere spaltet derzeit die Gesellschaft: Unternehmerverbände und neoliberale Ökonomen sehen den in Deutschland traditionell stark ausgebauten Sozialstaat als Verursacher der Wirtschaftskrise, da die geringen Lohnkosten in osteuropäischen Nachbarstaaten zur Verlagerung der Produktion verleiten. Gewerkschaften und Globalisierungskritiker argumentieren hingegen mit keynesianistischen Modellen und behaupten, dass die Binnennachfrage durch Kürzungen im Sozialbereich geschwächt werde.

Zudem fehlte nach der Wiedervereinigung eine ausreichende ökonomische Basis für die politisch motivierte Angleichung ostdeutscher Löhne an das Westniveau.

Als weltweit konkurrenzfähigste Branchen der deutschen Industrie gelten die Automobil-, elektrotechnische, Maschinenbau- und Chemieindustrie.

Bildung

Das Bildungswesen liegt in der Verantwortung der Bundesländer, wird jedoch durch bundesweite Konferenzen der Kultusminister koordiniert. In allen Bundesländern besteht eine neunjährige Schulpflicht, die Hochschulreife wird je nach Bundesland nach zwölf oder dreizehn Schuljahren erworben.

Praktisch alle jungen Erwachsenen besuchen nach der Schule eine weiterführende Bildungseinrichtung. Auszubildende in Betrieben besuchen an ein oder zwei Tagen in der Woche die Berufsschule. Studierende können zwischen universitäteren und anwendungsorientierten Hochschulen (Fachhochschulen) wählen.

Auch die berufliche Weiterbildung spielt eine große Rolle. Für Arbeitslose stellt die Bundesagentur für Arbeit Weiterbildungsgutscheine bereit.

Beinahe regelmäßig erntet das Land in den letzten Jahren Kritik von der OECD für seine Bildungspolitik, da insbesondere die ausländische Bevölkerung schulische Mängel aufweist (Pisa Studie). Die Ausgaben für Bildung liegen im OECD-Vergleich unter dem Durchschnitt. Ein besonderer Schwachpunkt sind ausbleibende Ausgaben in den ersten Schuljahren, andererseits wird viel Geld in Hochschulen investiert. Experten befürchten ein Zurückfallen des Landes in der Bildungspolitk und fordern einen massiven Umbau des Bildungssystems.

Kultur

Auf Grund der föderativen, also dezentralen Struktur des Landes gibt es eine Vielzahl von kulturellen Institutionen und Ereignissen, vor allem in den großen Städten des Landes.

Beispiele: Bayreuther Festspiele, Berliner Festwochen, Berliner Philharmoniker, Internationale Filmfestspiele Berlin (Berlinale), Lange Nacht der Museen, Frankfurter Buchmesse, Leipziger Buchmesse, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

Die Deutschen wurden früher, im Rückblick auf besonders viele Erfinder (Carl Benz, Wernher von Braun, Werner von Siemens, etc.), bedeutende Wissenschaftler (Otto Hahn, Max Planck, Wilhelm Conrad Röntgen, Albert Einstein, Carl Friedrich Gauß, etc.), ihre klassische Literatur (Goethe, Schiller, etc.), ihre berühmten klassischen Komponisten (Beethoven, Mozart, Wagner, Bach, etc.) und Philosophie (Kant, Marx, Nietzsche, etc.), auch als „Volk der Dichter und Denker“ bezeichnet.

Küche

Hauptartikel: „Deutsche Küche

Die Deutsche Küche ist äußerst vielfältig und variiert stark von Region zu Region. Bekannt ist Deutschland vor allem für seine deftigen und schweren Gerichte wie Eisbein mit Sauerkraut oder verschiedenen Eintöpfen. Dies ist mit Deutschlands relativ weit nördlicher Lage zu begründen, weshalb man, vor allem im Winter, auf ausreichende Kalorienversorgung achten musste. Aber auch sehr alte und einfache Speisen wie z.B. Armer Ritter sind Tradition. Die regionale Küche variiert jedoch stark und ist außerdem von den umliegenden Ländern beeinflusst. Vor allem in Norddeutschland werden sehr viele Kartoffeln gegessen.

Im Süden kommen jedoch die traditionellen Knödel, Spätzle und Nudeln hinzu. Ziemlich neu ist Reis als Beilage. Regionale Besonderheiten sind z. B. die Weißwurst in Bayern, oder der Saumagen in der Pfalz. Heute machen sich in Deutschland starke ausländische Einflüsse bemerkbar. Beliebt sind so auch Pizza, Spaghetti und Döner. Ferner gibt es auch viele griechische, indische und chinesische Restaurants. Außerdem sind inzwischen Fast-Food-Restaurants von den bekannten Fast Food-Ketten in nahezu jeder Stadt vertreten. Getrunken wird in Deutschland viel Kaffee, im Norden auch Tee. Die Deutschen lieben außerdem ihr (regional ebenfalls verschiedenartiges) Bier sowie die verschiedenen Weinsorten (aus klimatischen Gründen ist der Weinanbau und -konsum im Westen und Süden verbreiteter als im Norden und Osten).

Ähnlich wie in anderen europäischen Staaten gibt es auch in Deutschland einen Trend weg von den traditionellen „schweren“" Speisen zu „leichterer“, fettärmerer Kost.

Sport

Die beliebteste Sportart in Deutschland ist Fußball; alleine 6 Mio. Aktive aus 170.000 Mannschaften sind im Deutschen Fußball-Bund organisiert, der im Jahre 2006 die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten wird. Regelmäßige TV-Zuschauerzahlen betreffend kann hiermit nur die Formel 1 konkurrieren. Mittlerweile ist auch Basketball unter der jungen Bevölkerung sehr beliebt, jedoch hinsichtlich von TV-Zuschauerzahlen nicht mit der Formel 1 beziehungsweise dem Fußball zu vergleichen. Auch Handball und Eishockey sind beliebte Mannschaftssportarten in Deutschland. Tennis hat nach dem Ende des Becker/Graf-Booms wieder an Popularität verloren.

Höchstes Bauwerk

Fernsehturm Berlin, 368 Meter. Danach folgen die LW-Sendemasten des Senders Donebach mit 363 Metern Höhe und der Richtfunkmast Berlin-Frohnau mit 358,7 Metern Höhe.

Siehe auch

Hörbeispiel

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