Georg von Küchler

deutscher Offizier und Generalfeldmarschall im Zweiten Weltkrieg
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Georg von Küchler (* 30. Mai 1881 auf Schloß Philipsruh bei Hanau; † 25. Mai 1968 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher General und während des Zweiten Weltkrieges Armee- und Heeresgruppenkommandeur.

Anfänge

Der Sohn eines hessischen Offiziers trat im Jahr 1900 in das 1. Großherzoglich-hessische Feld-Artillerie-Regiment 25 ein. 1901 wurde er zum Leutnant befördert und nach einem mehrjährigen Dienst an der Militär-Reitschule in Hannover wurde Küchler 1910 zum Oberleutnant ernannt.

Anfang 1914, nach dem Besuch der Kriegsakademie, wurde Küchler in den Großen Generalstab nach Berlin versetzt.

1. Weltkrieg

Im 1. Weltkrieg wurde Küchler als Batteriechef eingesetzt, mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet und zum Hauptmann befördert. Später wurde er in den Generalstab versetzt und zum Kriegsende hin als Ia der 206. Infanterie-Division sowie der 9. Reserve-Infanterie-Division eingesetzt.

zwischen den Kriegen

Nachdem der Krieg im Westen zu Ende gegangen war, wurde Küchler Generalstabsoffizier der Brigade-Kurland und nahm in dieser Funktion an den aufkommenden Kämpfen im Baltikum teil.

In der neuen Reichswehr wurde Küchler zum I. Armeekorps versetzt. Nach einer anschließenden kurzen Tätigkeit in der Heeresausbildungsabteilung des Reichswehrministeriums im Jahr 1920 folgten für Küchler verschiedene Verwendungen im Bereich der Ausbildung bis in die 1930er Jahre hinein. In dieser Zeit wurde er 1923 zum Major, 1929 zum Oberstleutnant und schließlich 1931 zum Oberst befördert.

Am 1. Oktober 1932 wurde Küchler zum Artillerieführer I in Ostpreussen ernannt. Nach der Beförderung zum Generalmajor am 1. April 1934 wurde er im Jahr darauf zum Inspekteur der Kriegsschulen ernannt. Die nächste Beförderung erfolgte am 1. Dezember 1935 zum Generalleutnant. Bevor er am 1. April 1937 als General der Artillerie zum Kommandierenden General des I. Armeekorps in Ostpreussen ernannt wurde, war Küchler ein halbes Jahr lang stellvertretender Präsident des Reichskriegsgerichts.

Im März 1939 rückten Küchlers Truppen in das Memelland ein.

2. Weltkrieg

Mit dem Beginn des 2. Weltkrieges wurde Küchler Oberbefehlshaber der 3. Armee. Die erfolgreiche Führung seiner Truppen brachten Küchler das Ritterkreuz ein.

Nachdem Küchler für den am 22. September 1939 vor Warschau gefallenen ehemaligen Oberbefehlshaber des Heeres, Werner Freiherr von Fritsch, eine Trauerfeier angeordnet hatte, und bei dieser Gelegenheit kritische Worte zu den Umständen unter denen Fritsch seinen damaligen Posten verloren hatte, äußerte, wurde er umgehend seines Amtes enthoben. Auf Intervention Walther von Brauchitschs wurde er jedoch bald darauf mit dem Kommando über die 18. Armee betraut.

Im Zuge es Westfeldzuges besetzten Küchlers Truppen die Niederlande und am 19. Juli 1940 erfolgte die Ernennung zum Generaloberst.

Auch im Russlandfeldzug befehligte Küchler die 18. Armee, die im Verband der Heeresgruppe Nord eingesetzt war. Nach dem Rücktritt Wilhelm Ritter von Leebs als Oberbefehlshaber bekam Küchler am 17. Januar 1942 das Kommando über die Heeresgruppe Nord.

Am 30. Juni 1942 erfolgte Küchlers Ernennung zum Generalfeldmarschall. Nach etwas mehr als zwei Jahren auf dem Posten des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe wurde er am 29. Januar 1944 von Hitler seines Kommandos enthoben. Bis Kriegsende erfolgte keine weitere Verwendung Küchlers.

Nachkriegszeit

Als Angeklagter im Prozess gegen das Oberkommando der Wehrmacht wurde Küchler 20 Jahren Haft verurteilt. Nachdem die Haftzeit auf 12 Jahre herabgesetzt worden war, wurde Küchler bereits 1953 entlassen.

Siehe auch:


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