Baureihe 70

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Die Deutsche Reichsbahn hat die von den Länderbahnen übernommenen Personenzug-Tenderlokomotiven mit einer führenden Laufachse und zwei Kuppelachsen in der Baureihe 70 zusammengefaßt.

Baureihe 70.0

Baureihe 70.0
Pt 2/3 (Bayern)
kein Bild vorhanden
Anzahl 97
Nummerierung 70 001 - 70 097
Hersteller Kraus
Indienststellung 1909 - 1915
Ausmusterung 1968
Achsformel 1B
Dienstmasse XXX,X t
Achslast 13,9 Mp
~136,3 kN
Länge über Puffer 9.165 mm
Ø Treibrad 1.250 mm
Ø vorderes Laufrad 850 mm
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h
Kesseldruck 12 kp/cm²
~117,7 kN/cm²
Kolbenhub 500 mm
Zylinderdurchmesser 375 mm
Rostfläche 1,22 m²
Verdampfungsheizfläche 57,94 m²
Überhitzerheizfläche 18,40 m²
Leistung 420 PSi
Lokreibungslast 27,8 Mp
272,6 kN
Lokdienstlast 39,6 Mp
388,3 kN
Bremsbauart k.A.

Die zweizylindrige Heißdampfmaschinen der Baureihe bayrische Pt 2/3 wurde durch die Firma Krauss für die Königlich Bayerische Staatsbahn zwischen 1909 und 1915 hergestellt.

Insgesamt wurden 97 Exemplare hergestellt, wobei sich die letzten Sechs durch eine 4 cm kürzere Länge von den vorherigen unterschieden. Bis 1937 wurden 50 Maschinen mit Bissel-Achsen ausgestattet.

Die Deutsche Bundesbahn übernahm 89 Lokomotiven. Die letzte wurde 1968 in Nürnberg ausgemustert und nach München überführt.

Baureihe 70.1

Baureihe 70.1
Ig (Baden)
kein Bild vorhanden
Anzahl 20
Nummerierung 70 101 - 70 105
70 111 - 70 125
Hersteller Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe
Indienststellung 1914 - 1916
Ausmusterung 1947 - 1955
Achsformel 1 B
Dienstmasse XXX,X t
Achslast 14,5 Mp
~142,2 kN
Länge über Puffer 9.225 mm
Ø Treibrad 1.250 mm
Ø vorderes Laufrad 850 mm
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h
Kesseldruck 12 kp/cm²
~117,7 kN/cm²
Kolbenhub 500 mm
Zylinderdurchmesser 375 mm
Rostfläche 1,22 m²
Verdampfungsheizfläche 58,06 m²
Überhitzerheizfläche 18,40 m²
Leistung 420 PSi
Lokreibungslast 28,6 Mp
280,5 kN
Lokdienstlast 42,0 Mp
411,9 kN
Bremsbauart k.A.

Die Baureihe Ig der Großherzogliche Badische Staatsbahn wurde nach dem Vorbild der bayrischen Pt 2/3 durch die Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe zwischen 1914 und 1916 hergestellt. Sie waren für den Einsatz auf den Nebenstrecken in Baden geplant.

Sie unterschied sich von der Lok aus Bayern nur durch einen etwas anderen Kohlekasten und eine anderen Führerstand.

Die Reichsbahn übernahm alle Exemplare. Im Zweiten Weltkrieg gingen drei Fahrzeuge verloren. Die Deutsche Bundesbahn erhielt 16 Fahrzeuge, eine ging an die Deutsche Reichsbahn der DDR. Die erste Lok wurde 1947 ausgemustert, sechs folgten 1952 und neun im Jahr darauf. Die letzte Maschine mit der Betriebsnummer 70 122 wurde von Trier nach Konstanz überführt, wo sie noch als Betriebslok fungierte.

Baureihe 70.1 Nachbau

Baureihe 70.1
Ig (Baden) Nachbau
kein Bild vorhanden
Anzahl 8
Nummerierung 70 126 - 70 133
Hersteller Krupp
Indienststellung 1926 - 1927
Ausmusterung 1954
Achsformel 1 B
Dienstmasse XXX,X t
Achslast 15,2 Mp
~149,1 kN
Länge über Puffer 9.640 mm
Ø Treibrad 1.250 mm
Ø vorderes Laufrad 850 mm
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h
Kesseldruck 14 kp/cm²
~137,3 kN/cm²
Kolbenhub 500 mm
Zylinderdurchmesser 375 mm
Rostfläche 1,22 m²
Verdampfungsheizfläche 58,46 m²
Überhitzerheizfläche 20,80 m²
Leistung 460 PSi
Lokreibungslast 30,4 Mp
298,1 kN
Lokdienstlast 45,1 Mp
442,3 kN
Bremsbauart k.A.

Zwischen 1926 und 1927 ließ die Reichsbahn acht Exemplare der Baureihe badische Ig durch die Firma Krupp nachbauen. Die Fahrzeuge waren geringfügig größer und etwas leistungssträrker als die ursprünglichen Modelle. Zudem glichen sie auch der bayrischen Pt 2/3, so dass man diese Exemplare als Mischung zwischen beiden Fahrzeugen ansehen kann.

Die Fahrzeuge gingen nach dem Zweiten Weltkrieg alle an die Deutsche Bundesbahn. Drei Exemplare wurden 1947 ausgemustert, 1951 und 1952 reaktiviert und in Trier eingesetzt. Die endgültige Ausmusterung erfolgte dann 1954.

Baureihe 70.70

Magdeburger Bauart

Baureihe 70.70
T4 (Preußen)
Bauart Magdeburg
kein Bild vorhanden
Anzahl 10
Nummerierung 70 7001 - 70 70010
Hersteller Borsig
Indienststellung ab 1884
Ausmusterung 1912-1916
Achsformel 1 B
Dienstmasse k.A.
Achslast k.A.
Länge über Puffer 9.980 mm
Ø Treibrad 1.570 mm
Ø vorderes Laufrad 1.048 mm
Höchstgeschwindigkeit 75 km/h
Kesseldruck 12 kp/cm²
~117,7 kN/cm²
Kolbenhub 610 mm
Zylinderdurchmesser 420 mm
Rostfläche 1,37 m²
Verdampfungsheizfläche 90,67 m²
Leistung k.A.
Lokreibungslast 28,79 Mp
282,3 kN
Lokdienstlast 42,97 Mp
421,4 kN
Bremsbauart k.A.

Die ab 1884 hergestellten Fahrzeuge hatten anstelle eines Domes einen Reglersatz. Sie verfügten zudem über eine Allansteuerung. Sie gingen aus der preussischen Baureihe T4 Bauart Magdeburg hervor. Sie wurden zwischen 1912 und 1916 ausgemustert.

Erfurter Bauart

Baureihe 70.70
T4 (Preußen)
Bauart Erfurt
kein Bild vorhanden
Anzahl k.A.
Nummerierung 70 70xx - 70 70xx
Hersteller Borsig
Indienststellung ab 1898
Ausmusterung k.A.
Achsformel 1' B
Dienstmasse k.A.
Achslast k.A.
Länge über Puffer 9.780 mm
Ø Treibrad 1.600 mm
Ø vorderes Laufrad 1.150 mm
Höchstgeschwindigkeit 75 km/h
Kesseldruck k.A.
Kolbenhub 600 mm
Zylinderdurchmesser 420 mm
Rostfläche 1,53 m²
Verdampfungsheizfläche 86,67 m²
Leistung k.A.
Lokreibungslast 30,00 Mp
294,2 kN
Lokdienstlast 45,00 Mp
441,3 kN
Bremsbauart k.A.

Die Fahrzeuge gingen aus der preussischen Baureihe T4 Bauart Erfurt hervor. Sie waren die größten Maschinen dieser Bauart der KPEV. Bei ihr wurde die erste Kuppelachse mit der Laufachse in einem Krauss-Helmholtz-Drehgestell zusammengefasst. Zudem hatte sie ein Heusingersteuerung. Sie lief alles in allen sehr ruhig. Eingesetzt wurde sie auf Strecken zwischen Erfurt, Gotha und Langensalza.

Baureihe 70.71

Baureihe 70.71
D IX (Bayern)
kein Bild vorhanden
Anzahl 55
Nummerierung 70 7101 - 70 7154
Hersteller Maffei
Indienststellung 1888 - 1899
Ausmusterung bis 1932
Achsformel 1 B
Dienstmasse XXX,X t
Achslast 12,4 Mp
~121,6 kN
Länge über Puffer 8.440 mm
Ø Treibrad 1.340 mm
Ø vorderes Laufrad 1.040 mm
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h
Kesseldruck 12 kp/cm²
~117,7 kN/cm²
Kolbenhub 500 mm
Zylinderdurchmesser 330 mm
Rostfläche 1,20 m²
Verdampfungsheizfläche 60,20 m²
Leistung k.A. PSi
Lokreibungslast 24,8 Mp
243,2 kN
Lokdienstlast 35,8 Mp
351,1 kN
Bremsbauart k.A.

Die Fahrzeuge der Baureihe bayrische D IX wurde von der Firma Maffei zwischen 1888 und 1899 für die Königlich Bayerische Staatsbahn hergestellt. Sie wurden auf der Strecke von Reichenhall über Freilassing nach Salzburg eingesetzt. Nachdem eine Maschine auf der Strecke nach Berchtesgaden erfolgreich eingesetzt wurde, kamen die Fahrzeuge auch auf den Vorortbahnen von Augsburg, München und Nürnberg zum Einsatz.

Bis auf ein Exemplar, welches durch Bayern schon zuvor ausgemustert wurde, übernahm die Reichsbahn aller Fahrzeuge. Einige Exemplare wurden schon vor 1925 ausgemustert, alle anderen folgten bis 1932.

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