Benvenuto Cellini

italienischer Bildhauer und Goldschmied, Vertreter des Manierismus (1500–1571)
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Benvenuto Cellini (* 3. November 1500 in Florenz; † 13. Februar 1571 in Florenz) war als italienischer Bildhauer und Goldschmied ein berühmter Vertreter des Manierismus.

Leben

Cellini kam 1523 zunächst in die Dienste des Papstes und war 1537 und von 1540 bis 1545 am Hof des französischen Königs Franz I. tätig. Danach arbeitete er in Florenz im Dienst von Cosimo I. von Medici.

Werke

Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Salzfass von Franz I., welches er von 1539 bis 1543 in Wien für den französischen König Franz I. anfertigte. Das Salzfass wurde 2003 in einem aufsehenerregenden Diebstahl aus dem Wiener Kunsthistorischen Museum gestohlen und ist seitdem nicht wieder aufgetaucht. Cellinis bedeutendstes Werk ist das Bronzestandbild "Perseus mit dem Haupt der Medusa" von 1554. [1] Das überlebensgroße Standbild wurde in der Florentiner Loggia dei Lanzi aufgestellt. Cellini gestaltete dafür zusätzlich den Sockel aus Marmor mit Bronzestatuetten griechischer Götter wie Juno und Apollo sowie allegorischen Figuren. Später wurde in den Sockelfuss zusätzlich ein Bronzerelief Cellinis eingelassen, das die Befreiung der Andromeda darstellt. Ein drittes bedeutendes Werk ist eine überlebensgroße Bronzebüste, die Cosimo I. darstellt. [2]Diese schuf Cellini im Wettbewerb mit dem Florentiner Bildhauer Baccio Bandinelli. Sie wurde 1548 fertig, stand bis 1557 im Palazzo Vecchio (bzw. Palazzo della Signoria) wurde dann nach Cosmopolis auf Elba "verbannt" und gelangte erst im 18. Jahrhundert in den Bestand der Florentiner Skulpturengalerie, den Bargello.

Das Salzfass, der Perseus und die Büste sind wichtige Beispiele für den Florentiner Manierisumus in der Skulptur. Dies manifestiert sich in ihrer üppigen Ausstattung, der komplexen Ikonographie und der Aufnahme neuester Strömungen in der Skulptur, wie der Forderung nach der Vielansichtigkeit und der "figura serpentinata".

Cellini verfasste außerdem ein Traktat über die Goldschmiedekunst und die Bronzebildhauerei.

Cellinis Autobiografie wurde von Johann Wolfgang von Goethe 1803 übersetzt. «Mein Leben» Übersetzung von Jacques Laager, Zürich 2001

Hector Berlioz komponierte eine Oper über das Leben Cellinis.