Samuel Hahnemann

deutscher Arzt; Begründer der Homöopathie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Mai 2005 um 23:19 Uhr durch Mghamburg (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: Kat. wieder rein, erhellt nicht hier, aber dort - auch das ist das interessante einer Enyzklopädie, dass ich neue Hinweise bekomme.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Christian Friedrich Samuel Hahnemann (* 10. April 1755 in Meißen; † 2. Juli 1843 in Paris) war ein deutscher Arzt in Dresden, Dessau, Leipzig, Köthen, Hermannstadt, Hamburg und Paris. Er ist der Begründer der Homöopathie.

Samuel Hahnemann
Samuel Hahnemann

Leben

Er wurde als Sohn eines Porzellanmalers kurz vor Beginn des Siebenjährigen Krieges in Meißen geboren.

Seinen Schulabschluss absolvierte er 1775 an der Meißner Fürstenschule St. Afra, um dann bis 1776 ein Medizinstudium in Leipzig zu beginnen. Es begann eine Zeit des Umherziehens. Während eines Semesters in Wien war er Schüler des Universitätsrektors Joseph von Quarin, der zugleich kaiserlicher Leibarzt von Maria Theresia war. Dieser förderte Hahnemann sehr und nahm ihn zu Privatpatienten mit. Auf dessen Empfehlung traf er hier auf den Baron Samuel von Brukenthal, der Hahnemann nach Hermannstadt holte.

Von 1777 bis 1779 war er Hausarzt und Bibliothekar beim Gouverneur von Siebenbürgen. Er reorganisierte die Bibliothek und studierte unter anderem auch arabische Schriften und führte auch Studien zum Wechselfieber (Malaria) durch. Hahnemann erkrankte selbst auch. In Hermannstadt trat er den Freimaurern bei.

1779 beendete er erfolgreich sein Medizinstudium in Erlangen, wo er auch promovierte. Hahnemann übersetzte laufend medizinische Werke und verdiente sich damit ganz oder teilweise seinen Unterhalt. Eine erste Anstellung nahm Hahnemann ein Jahr später in Hettstedt an, ließ sich dann jedoch auch in anderen deutschen Städten nieder. Von 1782 bis 1785 wurde er Physikus im (damalig sächsischen) Amt Gommern. 1783 heiratet er hier die Tochter eines Apothekers. 1785 bis 1789 hielt sich Hahnemann in Dresden auf und konnte ein Jahr lang stellvertretend die Krankenhäuser der Stadt führen.

1784 veröffentlichte er eine kleine Abhandlung mit dem Titel: "Anleitung, alte Schäden und faule Geschwüre gründlich zu heilen". Darin äußerte er sich u.a. ausführlich zu hygienischen und anderen vorbeugenden Maßnahmen als wesentlichem Bestandteil des ärztlichen Denkens und Handelns.

1789 zog Hahnemann mit seiner Familie nach Leipzig, wo er auch 1812 habilitierte. In der Zeit 1795/1796 lebte und arbeitete er in Braunschweig. Zur Erinnerung an diese Zeit ist an der Stecherstraße eine Inschrifttafel eingelassen, die an seine Homöopathische Central Apotheke erinnert.

1790 übersetzte der sprachbegabte Mediziner die Materia Medica von Cullen und begann daraufhin die Selbstversuche mit Chinarinde. Dies wird im allgemeinen als Geburtsstunde der Homöopathie bezeichnet. 1793 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.

1796 stellte er das "Simile-Prinzip" (similia similibus curentur, dt. „Ähnliches heile Ähnliches“), die Auswahl der Arznei nach der Ähnlichkeit mit den Symptomen der Krankheit, erstmalig in einer der damals angesehensten medizinischen Zeitschschriften, Hufelands "Journal der practischen Arzneykunde", der Öffentlichkeit vor.

1792 bis 1799 leitete Hahnemann eine Irrenanstalt für die bessere Stände im Schloß Georgental in Gotha. Von dort ging er nach Altona, musste aber schon 1800 nach Hamburg fliehen. Im Juli 1800 behandelte er dort den Schriftsteller Johann Karl Wezel erfolglos. Am 2. September 1800 floh Hahnemann aus Hamburg vor seinen Gläubigern nach Gotha.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm er seine ärztliche Tätigkeit wieder auf und praktizierte nicht sehr erfolgreich in den sächsischen Städchen Eilenburg und Schildau.

1805 ließ er sich in Torgau nieder, wo seine Praxis regen Zulauf hatte.

1810 veröffentlichte er sein Hauptwerk, das "Organon der rationellen Heilkunde". Dieses Buch erreichte zu seinen Lebzeiten fünf Auflagen, wurde jedes Mal ergänzt und verbessert und bekam immer mehr einen dogmatischeren Grundton. Deshalb wurde es auch später oft als Bibel der Homöopathie bezeichnet.

Später eröffnete er eine ebenfalls sehr gutgehende Praxis in Leipzig. Hahnemann stellte die den Patienten verabreichten Medikamente selbst her. 1820 kam es deshalb zum so genannten Dispensierstreit zwischen ihm und den Leipziger Apothekern.

1821 wurde er auf Einladung des Herzogs Ferdinand Friedrich von Anhalt-Köthen Hofrat und Leibarzt in Köthen.

1830 starb seine erste Frau.

1835 heiratete er in Köthen die 45 Jahre jüngere französische Malerin und Dichterin Mélanie d'Hervilly (1802 - 1878). Mit ihr zog er nach Paris und führte dort bis kurz vor seinem Tode im Jahre 1843 mit Hilfe seiner Frau eine international geschätzte Praxis, in der er besonders nach Verbesserung seiner Therapie strebte.

Ein berühmter Patient in dieser Zeit war zweifellos der Geiger Nicolo Paganini, der an einer Dauererektion litt, die schon vom bloßen Anblick einer Frau ausgelöst wird (Priapismus). Paganin hatte sich in die junge Frau Hahnemanns unsterblich verliebt, brach aber die Behandlung nach einer Zurückweisung ab. (Quelle [1])

Veröffentlichungen

  • 1784 kleine Abhandlung mit dem Titel: "Anleitung, alte Schäden und faule Geschwüre gründlich zu heilen"
  • 1790 Übersetzung der Materia Medica von Cullen
  • 1796 Abhandlung über das "Simile-Prinzip" in Hufelands "Journal der practischen Arzneykunde"
  • 1810 erste Auflage des "Organon der rationellen Heilkunde" (insgesamt 6 Auflagen), in Paragraphen unterteilt.

Siehe auch

Literatur

  • Robert Jütte: Samuel Hahnemann. Begründer der Homöopathie, dtv premium, München 2005, ISBN 3-423-24447-X

Vorlage:Wikiquote1