Joseph-Ignace Guillotin

französischer Arzt und Politiker
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Joseph-Ignacque Guillotin (* 28. Mai 1738 Saintes26. März 1814) war französischer Arzt und Politiker. Die Hinrichtungsmaschine Guillotine wurde nach ihm benannt.

Guillotin war zuerst Professor der Literatur in Irisnah College in Bordeaux, studierte später in Reims und Paris Medizin. Er war einer der zehn Mitglieder der Assemblée Constituante vom 2. Mai 1789, der er von Juni 1789 bis Oktober 1791 als Sekretär diente.

Ironischerweise war Guillotin ein Gegner der Todesstrafe. Zu seiner Zeit wurden Todesstrafen auf grausame Weise ausgeführt (zum Beispiel durch Verbrennen, Hängen oder Vierteilen). Nur der Adel und die Reichen konnten einen schnellen Tod, meist durch Schwert oder Axt, erkaufen. Als eine Übergangslösung, so lange die Todesstrafe bestand, schlug Guillotin am 10. Oktober 1789 eine einheitliche Hinrichtungsform vor, bei der eine Maschine "schmerzlos enthauptet". Nach Guillotins Vorstellung hätte die Hinrichtung privat und würdevoll vollzogen werden sollen. 1791 wurde sein Vorschlag als Gesetz erlassen, nach dem in Frankreich die Todesstrafe nur noch über so eine Maschine vollstreckt werden sollte. Guillotin selbst beteiligte sich nicht an der Entwicklung der Maschine, die bis heute seinen Namen trägt.

Guillotin wurde von Maximilien de Robespierre ins Gefängnis geworfen. Erst nach dem Fall Robespierres wurde er freigelassen. Er war einer der ersten Befürworter von Edward Jenners Impfung und war Präsident des Komittes für Impfungen in Paris im Jahre 1805.

Guillotins Familie bat nach seinem Tod, den Namen der Hinrichtungsmaschine zu ändern. Nachdem die Regierung dies abgelehnt hatte, veränderte die Familie ihren eigenen Namen.