Zürich

bevölkerungsreichste Stadt der Schweiz und Hauptort des Kantons Zürich
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Vorlage:Ort Schweiz Zürich (frz./engl. Zurich, it. Zurigo, schweizerdeutsch Züri oder kurz ZH, rät. Turitg, lat. Turicum) ist mit knapp 370'000 Einwohner (als Agglomeration 1.08 Mio.) die grösste Stadt der Schweiz. Sie liegt an der Limmat am Ausfluss des Zürichsees und ist die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons (Kanton Zürich). Die Einwohner nennen sich Zürcher.

Geografie

 
Blick vom Uetliberg auf Zürich

Zürich ist am nördlichen Ende des Zürichsees gelegen, wo die Limmat den See verlässt. Beim Platzspitz mündet die Sihl in die Limmat.

Bei klarem Wetter hat man von der Quaibrücke eine gute Sicht auf die 60 km entfernten Glarner Alpen. Die Stadt ist von bewaldeten Bergen umgeben, im Westen der Hausberg Uetliberg (873 m), auf den die Uetlibergbahn führt, im Osten Zürichberg (670 m) und Adlisberg (700 m) und im Norden Waidberg (650 m). Die Hänge sind zwar hoch hinauf bebaut, aber ein Viertel der Stadtfläche ist Waldgebiet, was zusammen mit den vielen Gärten und den Parkanlagen am See ein sehr grünes Stadtbild ergibt. Nach Nordwesten dehnt sich die Stadt ins Limmattal aus, im Norden schwappt sie zwischen Zürichberg und Waidberg über ins Glattal.

 
Blick über Zürich und den Zürichsee auf die Alpen
 
Klimadiagramm Zürich

Einzelne Quartiere haben eine ausgeprägte Eigenart, z.B. die Altstadt beidseits der Limmat, der Hang des Zürichbergs, der das traditionelle Wohngebiet der oberen Schicht ist, das traditionelle Arbeiterquartier Schwamendingen im Glattal, das multikulturelle Aussersihl, wo sich auch die Drogenszene und Prostitution konzentrieren und die ehemalige Industriezone im Limmattal, wo sich Yuppies niedergelassen haben und sich die ausgehfreudige Szene trifft.

Stadtteile (Kreise und Quartiere)

Zürich ist in 12 Kreise aufgeteilt, die je zwei bis vier Quartiere umfassen: siehe Stadtteile der Stadt Zürich

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Zürich (nach dem Uhrzeigersinn, beginnend im Norden):

Regensdorf, Rümlang, Opfikon, Wallisellen, Dübendorf, Fällanden, Zollikon, Kilchberg, Adliswil,Stallikon, Uitikon, Schlieren, Oberengstringen

Bevölkerung

Rund jeder dritte in Zürich registrierte Einwohner besitzt keinen Schweizer Pass. Zudem leben auch viele zugezogene Leute aus anderen Kantonen in Zürich. Offiziell leben in der grössten Schweizer Stadt rund 370'000 Personen (Stand 2005), jedoch wird die tatsächliche Zahl Einwohner wohl höher liegen, da auch viele nicht registrierte Menschen in Zürich leben (z.B. Sans-Papiers).

Regierung

Legislative

Die Legislative ist der Gemeinderat mit 125 Mitgliedern, die nach dem Proporzverfahren gewählt werden. Stärkste Partei ist (Stand: 10. Juni 2002) die SP mit 49 Sitzen, zweitstärkste die SVP mit 31 Sitzen, die FDP hat 20 Sitze, die Grünen 10 und die CVP 9. Der Gemeinderat trifft sich jeden Mittwochabend im Rathaus.

Exekutive

Die Exekutive ist der neunköpfige Stadtrat. Parteiverteilung: SP 4, FDP 3, Grüne 1, Parteilos 1. Stadtpräsident ist Elmar Ledergerber (SP). Weitere Mitglieder:

Wirtschaft und Infrastruktur

Banken

Zürich ist das Zentrum der Schweizer Bankenwirtschaft. Neben den beiden Grossbanken (Credit Suisse und UBS) haben auch etliche kleinere Bankinstitute ihren Sitz in der Stadt.

Verkehr

Verkehr in Zürich
Zürcher Verkehrsverbund (ZVV)
Tram, Trolley- und Autobus
S-Bahn
Hauptbahnhof
Flughafen
Schifffahrt

Der Flughafen Zürich ist ein wichtiges Drehkreuz im europäischen Luftverkehr. Der Flughafen ist problemlos per Bahn erreichbar.

 
Hauptbahnhof

Die Stadt ist ein grosser Eisenbahnknotenpunkt, wozu auch der zwischen den Nachbarorten Dietikon und Spreitenbach gelegene Rangierbahnhof Zürich-Limmattal gehört. Innerhalb der Gemeindegrenzen betreiben die Schweizerischen Bundesbahnen 13 Bahnhöfe, darunter den Hauptbahnhof, den grössten Bahnhof der Schweiz, und den für seine Architektur preisgekrönten Bahnhof Stadelhofen.

Der öffentliche Verkehr im Gebiet der Stadt wird in erster Linie durch Trams, Auto- und Trolleybusse sichergestellt. Betreiberin sind die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ). Die VBZ sind Partnerin im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV), zu der auch die Zürcher S-Bahn gehört. Es verkehren aber auch Schiffe auf der Limmat und dem See, welche durch die Zürichsee Schiffahrtsgesellschaft Webseite der Zürichsee Schiffahrtsgesellschaft Zürich betrieben werden. Durch die drei Standseilbahnen ("Polybähnli", Dolderbahn und Seilbahn Rigiblick), können die Steigungen am Zürichberg schnell überwunden werden

Die nächsten Erweiterungen sind im Norden geplant. Die Glattalbahn wird Oerlikon mit Schwamendingen und Dübendorf sowie mit dem Flughafen verbinden. Die Eröffnung der ersten Etappe ist für 2006 vorgesehen.

Schulen, Hochschulen

Nur Stadt Zürich. Weitere siehe Kanton Zürich.

Spezielle Einrichtungen und Forschung

Nur Stadt Zürich. Weitere siehe Kanton Zürich.

Medien

Das Regionalfernsehen TeleZüri und Radio 24 berichten vorwiegend aus der Stadt Zürich und deren Umgebung. Weitere Zürcher Radiosender sind Radio Energy, Radio Lora, Radio Tropic.

In Zürich erscheinen die auch landesweit gelesenen Tageszeitungen Neue Zürcher Zeitung (NZZ) und Tages-Anzeiger (TA). Von der kostenlosen Pendlerzeitung 20 Minuten existiert eine Ausgabe für Zürich. Eine weitere kostenlose Tageszeitung ist das Tagblatt der Stadt Zürich. Es wird kostenlos an alle Haushalte geliefert. Hinzu kommen einige kostenlos verteilte Wochenzeitungen. Das Stadtgebiet wird beispielsweise von den Quartierzeitungen Zürich 2, Zürich West, Züriberg und Affoltemer/Käferberg abgedeckt.

 
Das Limmatquai auf einem alten Stich

Geschichte

siehe Geschichte der Stadt Zürich

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

Gebäude, Plätze und Stadtviertel

Die Bahnhofstrasse führt vom Hauptbahnhof zum Zürichsee und ist eine teure und exklusive Geschäftsstrasse. Neben viele noblen Boutiquen und Bijouterien findet man an der eleganten Flaniermeile auch grosse Warenhäuser.

Auf halber Höhe der Bahnhofstrasse liegt der Paradeplatz, Zürichs teuerstes Pflaster. Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse haben hier ihren Hauptsitz. Am Paradeplatz befindet sich auch die berühmte Confiserie Sprüngli.

Auf der anderen Limmatseite befinden sich das Niederdörfli und das neu autofreie Limmatquai mit trendigen Boutiquen, Secondhand-Shops, Restaurants, Cafés, Bars etc.

Der Lindenhof ist ein spätrömisches Kastell mit grossartiger Aussicht auf die Limmat und die Altstadt.

Weitere sehenswerte Plätze und Gebäude:

Kirchen

 
Grossmünster

Das Grossmünster gehört zusammen mit dem Fraumünster und der St. Peter-Kirche zu den bekanntesten Kirchen der Zürcher Innenstadt. Der Bau begann um 1100 auf Anweisung von Kaiser Karl dem Dicken und war im Jahre 1220 vollendet. Die Kirche war Ausgangspunkt und Zentrum der deutschschweizerischen Reformation unter Huldrych Zwingli.

Das Fraumünster ist vor allem berühmt für seine prächtigen Glasfenster von Marc Chagall. Die erste Kirche wurde gestiftet durch König Ludwig den Deutschen, Baubeginn war im Jahre 874.

Die St. Peter-Kirche ist die älteste Pfarreikirche Zürichs. Erstmals erwähnt wurde die Kirche 850, erbaut wurde sie aber vermutlich schon zweihundert Jahre früher. Seit 1360 befindet sich in ihr das Grab von Rudolf Brun, dem ersten Bürgermeister von Zürich. An der Kirchenmauer befindet sich der Grabstein von Johann Caspar Lavater, bekanntester Vertreter der Physiognomie und Pfarrer von St. Peter. St. Peter verfügt über das grösste Turmzifferblatt Europas (Durchmesser: 8,7 Meter).

Weitere sehenswerte Kirchen: Augustinerkirche (erbaut 1270)

Parks

Der Zoologische Garten bietet mit der neu eröffneten Masoala-Regenwald-Halle eine für Europa einmalige Attraktion.

Von den diversen Stadtparks ist insbesondere der (neue) Botanische Garten sehenswert.

Ein Geschenk der Partnerstadt Kunming ist der Chinagarten in den Parkanlagen am See.

Weitere lohnenswerte Parks sind der Irchelpark mit einigen modernen Skulpturen sowie der Oerliker Park und der MFO-Park im neu entstehenden Stadtteil Zürich Nord.

Denkmäler

In Zürich gibt es einige beachtenswerte Denkmäler berühmter mit Zürich verbundener Personen, zum Beispiel das Alfred Escher-Denkmal auf dem Bahnhofplatz oder das Johann Heinrich Pestalozzi-Denkmal an der Bahnhofstrasse.

Weitere Zürcher Denkmäler sind das Hans Waldmann-Denkmal und das Ganymed-Denkmal.

Kunst, Kultur

Die Stadt Zürich ist ein wichtiges Zentrum des Schweizer Kulturschaffens. Einen Teil ihres kulturellen Aufschwungs verdankt Zürich den zahlreichen Malern, Komponisten und Schriftstellern, die sich in der Stadt aufgehalten und ihre Prägung hinterlassen haben: unter anderen James Joyce, Thornton Wilder, Hermann Hesse und Thomas Mann.

In Zürich, genauer im Cabaret Voltaire, entstand 1915 die künstlerische und literarische Strömung Dadaismus.

Theater und Konzerte

Museen

 
Landesmuseum

Das Schweizerische Landesmuseum zeichnet die Geschichte des Landes seit der Vorgeschichte nach und zeigt Hausgegenstände, Fresken, Waffen, Kleidungen, Gravuren, Goldschmiedekunst usw.

Das Kunsthaus Zürich beherbergt eine Sammlung von Werken von Edvard Munch, Alberto Giacometti und anderen modernen und zeitgenössischen Künstlern.

Weitere Museen:

Zoologisches Museum Zürich
Völkerkundemuseum Zürich
Museum für Gestaltung Zürich
Helmhaus (wechselnde Ausstellungen der zeitgenössischen Kunst)
Graphische Sammlung der ETH Zürich
Tram-Museum
Mühlerama Tiefenbrunnen
Museum Rietberg (asiatische Kunst)
Spielzeugmuseum
Migros-Museum
Money-Museum

Festivitäten

Bekannte Festivitäten in Zürich sind das Knabenschiessen, welches jeweils Mitte September stattfindet, wo rund 5'000 Jugendliche den Schützenkönig ausmachen, sowie das Sechseläuten jeweils Ende April. Der Mittelpunkt dieses Festes ist das Abbrennen des "Bööggs", der personifizierte Winter. Beide finden auch Montag statt und sind offizielle Feiertage in der Stadt Zürich.

Jeweils Anfang August findet die Streetparade, ein Technoevent, statt, wo jedes Jahr rund eine Million zusammentreffen. Es ist das grösste derartige Ereignis weltweit, nachdem es die Love Parade in Berlin diesbezüglich ablöste. Daneben gibt es das Langstrassenfest und das Leichtathletik-Event Weltklasse in Zürich, jeweils im August.

Alle drei Jahre wird das Zürifäscht gefeiert, welches Anfang Juli stattfindet. Es bietet rund um das Seebecken Openair-Konzerte und -Discos, Chilbibahnen und diverse Köstlichkeiten aus Nah und Fern. Das nächste Zürifäscht findet ab 6. bis zum 8. Juli 2007 statt.

Nachtleben, Partys, Clubs

Das Nachtleben in Zürich ist im Vergleich zur Grösse der Stadt sehr vielfältig. War früher vor allem das Niederdörfli beliebt für den Ausgang (speziell wegen kleinen Insiderclubs und Bars), so zieht es heute die Jüngeren vermehrt nach Zürich West.

Auf den früheren Industriegeländen wie dem Maag- oder dem Löwenbräuareal schossen die Clubs in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. So zum Beispiel die Säulenhalle im ehemaligen Löwenbräugebäude, das werk21 oder der Code Club.

Einer der wohl grössten Zürcher Clubs - das Palais X-Tra - liegt ebenfalls ganz in der Nähe. An Wochenenden besuchen jeweils mehrere tausend Personen den Club. Das X-Tra bietet über die ganze Woche ein unterschiedliches Partyprogramm für verschiedene Geschmäcker und Generationen und veranstaltet auch Konzerte. Weitere bekannte Clubs in Züri West sind die Tonimolkerei oder das Moods, ein Jazzclub im Schiffbau.

Es ist allerdings vorauszusehen, dass einige der Clubs in ein paar Jahren wohl schliessen oder umziehen müssen, da für viele Industrieareale Grossprojekte der Besitzer eine neue Nutzung der Areale vorsehen.

Viele andere Clubs sind in der ganzen Stadt verstreut. Erwähnenswert:

  • das Abart, wo immer wieder internationale Grössen auftreten
  • die Dachkantine (internationale DJs und Afterhour Partys)
  • das Dynamo
  • das Kanzlei
  • das Kaufleuten, der wohl bekannteste Club mitten in Zürich. Hier hat man hin und wieder die Chance, Prominente aus aller Welt anzutreffen.
  • das Moods (Jazz)
  • die Laborbar, Fernsehstudio und Partylokal in einem (von Kurt Aeschbacher betrieben)
  • das Oxa, ein Technoclub im Norden der Stadt
  • die Rote Fabrik, eine Fabrik aus dem Jahr 1892, seit 1980 als alternatives Kulturzentrum genutzt, beinhaltet Restaurant, mehrere Konzert- / Party-Räume, Theater, Künstlerateliers, ...
  • der Club Q, erwähnenswerter House / Progressive-House Club, häufig mit internationalem und hochwertigen Line-Up.
  • die Tonimolkerei
  • das Rohstofflager
  • das UG

Lebensqualität

Zürich wurde 2005 in einem internationalen Städtevergleich der Unternehmensberatung W. M. Mercer zum vierten Mal in Folge als Stadt mit der höchsten Lebensqualität bewertet, punktgleich mit Genf und dicht gefolgt von Wien und Vancouver.

Sport

Zürich besitzt neben privaten, sehr viele städtisch geförderte Sportanlagen, welche vom Sportamt unterhalten werden. Dieses ist dem Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich untergeordnet. Die Aufgabe des Sportamts ist die Sportförderung, die Bereitstellung von Sportanlagen öffentliche Publikum, die Durchführung des obligatorischen Schwimmunterrichts (Schulsport) und die Aufklärung der Bevölkerung über Sportmöglichkeiten, Sportanlagen, Sportvereine und Sportveranstaltungen.

Sportvereine

Internationale Organisationen

Die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) wie auch die International Ice Hockey Federation (IIHF) haben ihren Sitz in Zürich.

Stadion-Streit

Für Aufsehen im Sport-Zürich sorgte zuletzt vor allem der sogenannte Stadion-Streit, der dazu führte, dass der Neubau des ursprünglich als Stadion für die Europameisterschaft 2008 vorgesehenen Hardturm-Stadions, der auf dem Dach einer kommerziellen Überbauung Platz nehmen soll, wegen Einsprachen von Nachbarn und Umweltverbänden ins Stocken kam. Geplant ist nun ein EM-konformer Umbau des Letzigrundes, des zweiten grossen Zürcher Fussballstadions, in eine reine, luftige Sportanlage. Bis zum heutigen Zeitpunkt sind keinerlei Rekurse zum Gestaltungsplan eingegangen. Am 5. Juni 2005 entscheidet das Zürcher Stimmvolk über einen Baukredit.

Schwimmbäder

Die Stadt Zürich besitzt die grösste Dichte an Schwimmanlagen in Europa. 25 öffentliche Bäder, aufgeteilt in 7 Hallen-, 7 Frei-, 5 Fluss- und 6 See- bzw. Strandbäder, zählt Zürich innerhalb der Stadtgrenze. Hinzu kommen 17 weitere Schulschwimmanlagen. 1.7 Millionen (Stand: März 2004) Besucherinnen und Besucher benützen die öffentlichen Bädern jährlich.

Partnerstädte

Siehe auch

Kategorie:Zürich | Hochhäuser in Zürich | Informationen zum Wappen | Zürislang

Literatur

  • Zürich by Mike von Mike van Audenhove, Cartoons über die Zürcher, wie sie wirklich sind. ISBN 3-907055-02-0
  • Zürich: Reisen mit Insider-Tipps. Mit Cityatlas. Farbfotos, Karten, Pläne. 120 S., ISBN 3-8297-0315-5, Verlag: Marco Polo

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