Frankfurt-Bahnhofsviertel

Stadtteil von Frankfurt am Main
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Das Bahnhofsviertel ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main.

Wappen von Bahnhofsviertel
Wappen von Bahnhofsviertel
Wappen von Frankfurt am Main
Wappen von Frankfurt am Main
Bahnhofsviertel
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Fläche Ungültiger Metadaten−Schlüssel  km²
Einwohner Ungültiger Metadaten−Schlüssel (31. Dez. 2024)
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Postleitzahl 60329
Vorwahl 069
Website www.frankfurt.de
Gliederung
Ortsbezirk 1 – Innenstadt I
Stadtbezirke
  • 090 - Bahnhofsviertel
Quelle: Bevölkerung in Haushalten. In: frankfurt STATISTIK.PORTAL. Abgerufen am 3. März 2025.

Geografie

 
Bahnhofsviertel aus der Vogelperspektive

Das Bahnhofsviertel ist mit knapp 0,5 km² nach der Altstadt der zweitkleinste Stadtteil von Frankfurt am Main. Die längste Grenzlinie ist gerade einmal knapp 1 km lang. Fast trapezförmig liegt das Viertel zwischen dem Frankfurter Alleenring im Westen, der Mainzer Landstraße im Norden und dem Anlagenring im Osten. Im Süden bildet der Main die natürliche Grenze. Benachbarte Stadtteile sind im Westen das Gutleut- und das Gallusviertel mit dem Hauptbahnhof, im Norden das Westend-Süd, im Osten die Frankfurter Innenstadt und im Süden auf der gegenüberliegenden Mainseite Sachsenhausen-Nord. Der Stadtteil liegt zentral im Frankfurter Innenstadtbezirk.

Geschichte

Das Gebiet zwischen der Frankfurter Stadtmauer und dem Galgenfeld war noch im frühen 19. Jahrhundert kaum bebaut. Auf dem Gebiet lagen nur Gutshöfe. Die Nähe zum städtischen Galgen und die ungeschützte Lage außerhalb der Stadtmauern ließen lange Zeit keine Bebauung zu. Als mit der Industrialisierung Stadtmauer und Galgen abgerissen wurden, entstanden erste Villen mit großen Gärten. Der technische Fortschritt machte sich hier besonders bemerkbar. Als 1839 die Taunusbahn in die damals noch nassauische Stadt Höchst am Main in Betrieb genommen wurde, entstand am Anlagenring der erste Bahnhof der Stadt. Das Gleisvorfeld des Taunusbahnhofs verlief mitten durch das Gebiet des heutigen Bahnhofsviertel. Später kamen noch die Bahnhöfe der Main-Neckar-Bahn und der Main-Weser-Bahn hinzu. Die Westbahnhöfe waren bis 1888 in Betrieb, dann wurden sie durch den neuen Centralbahnhof Frankfurt ersetzt, der sich etwa 500m weiter westlich befand. Dadurch wurden auch die Gleisanlagen überflüssig und 1889 konnte mit der Parzellierung des Gebietes begonnen werden. Die Bebauung im Stil der Gründerzeit wurde inzwischen unter Denkmalschutz gestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Viertel zwar nicht so stark wie die Innenstadt getroffen, trotzdem wurden vor allem im Norden viele Gebäude zertrümmert. In der Zeit der Besatzung durch die amerikanischen Streitkräfte entwickelte sich ein aktives Nachtleben.

Infrastruktur und Architektur

 
Straßenbild im Bahnhofsviertel

Durch seine zentrale Lage ist das Bahnhofsviertel sehr gut an das Verkehrsnetz angebunden. Der Hauptbahnhof, der selbst nicht mehr zum Stadtteil gehört bietet eine Anbindung an den Fern- und Regionalverkehr. Im Nahverkehr ist das Bahnhofsviertel durch eine Straßenbahnstrecke auf der Münchner Straße an die Linien 11 und 12 (siehe Nahverkehr in Frankfurt am Main) angebunden. Der U-Bahnhof Willy-Brandt-Platz und die S-Bahnstation Taunusanlage sind ebenfalls gut erreichbar. Im Straßenverkehr hat die berühmte Kaiserstraße an Bedeutung verloren. Durch den Kaisersack ist die Einfahrt aus Richtung Alleenring nicht mehr möglich. Die Hauptverkehrsader ist heute die Gutleutstraße, die in den Theatertunnel mündet und eine Verbindung zur Altstadt bietet. Die Straßen sind fast schachbrettartig angeordnet und ermöglichen eine leichte Orientierung. Die breiten Ost-West-Straßen sind als Boulevards ausgebaut und vermitteln einen Großstadtcharme. Die Bebauung teilt sich in Gründerzeit- und in Hochhäuser auf. Die bekanntesten Hochhäuser sind der Silvertower und das Gallileo am Jürgen-Ponto-Platz (benannt nach dem ermordeten Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank, Jürgen Ponto), der Skyper und das Gewerkschaftshaus in der Wilhelm-Leuschner-Straße. Das letztgenannte wurde 1931 gebaut und war das erste größere Hochhaus der Stadt. Viele Hotels befinden sich im Bahnhofsviertel. Das bekannteste ist das InterContinental, ebenfalls in der Wilhelm-Leuschner-Straße.

 
Das Nizza-Ufer am Main

In dem kleinen Stadtteil gibt es keine großen, zentralen Parks wie in den anderen Frankfurter Stadtteilen. Die meisten Grünflächen befinden sich im Süden am Ufer des Mains. Das Nizza-Ufer hat seinen von dem mediterranen Klima, das dort im Sommer herrscht.

Leben

Der Schwerpunkt der Frankfurter Betriebe aus dem Bereich „Rotlicht“ (Eros-Center, Peepshows etc.) ist im Bahnhofsviertel beheimatet. Außerdem wird das Viertel seit langem von der sog. offenen Drogenszene („Junkies“) bevölkert; auch die meisten der entsprechenden Drogenhilfsangebote liegen in dieser Gegend. Einen krassen Kontrast hierzu bildet das Frankfurter Banken-Hochhaus-Viertel, das unmittelbar in das Bahnhofsviertel übergeht.

Zusätzlich stellt sich das Straßenbild als besonders multikulturell dar: Neben zahlreichen ausländischen Restaurants, Imbissen, Lebensmittel- und anderen Geschäften existiert z.B. auch ein islamisches Kulturzentrum mit Moschee.

Das ZDF berichtete 2004 in einer zweiwöchigen Doku-Soap über das Leben in und mit dem Bahnhofsviertel.