Das Kloster Unser Lieben Frauen ist eine Klosteranlage in der Magdeburger Altstadt. Heute werden die Gebäude als städtisches Kunstmuseum und Konzerthalle genutzt. Das Kloster gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Magdeburger Dom und dem Stadtzentrum.

Geschichte
Die Gründung des Klosters geht auf die Jahre 1015 bis 1018 zurück und erfolgte durch Erzbischof Gero. Das Kloster wurde von Benediktinern genutzt. Es entstand auch eine, vermutlich aus Holz errichtete, Maria geweihte Kirche. Diese wurde bereits um 1070 unter Erzbischof Werner wieder abgerissen. Es entstand eine neue dreischiffige, flachgedeckte Basilika, in der 1078 Erzbischof Werner und 1107 Erzbischof Heinrich von Assel beigesetzt wurde. Die Bauarbeiten an der neuen Basilika gerieten in Verzögerung, wurden jedoch nach der Weihe Norbert von Xantens zum Erzbischof wieder fortgesetzt.
Im Jahr 1129 übereignete der Erzbischof das Kloster dem neugegründeten Prämonstratenserorden, was von Papst Honorius II. bestätigt wurde. Das Kloster wurde zum Mutterkloster des Ordens.
In dieser Zeit erfolgte mit der Errichtung der beiden Kirchtürme die Fertigstellung der Kirche. Für die Klausur wurde der zweigeschossige Kreuzgang, das Brunnenhaus, sowie das Sommer- und Winterrefektorium vollendet. 1130 erfolgte die Übergabe des Alexius-Hospitals an das Kloster. Norbert von Xanten wurde 1134 vor dem Kreuzaltar beigesetzt.
Unter Albrecht dem Bären erhielt das Kloster 1151 als Schenkung mehrere Dörfer. Im Zuge des weiteren Aufbaus des Ordens unterhielt das Kloster 1180 bereits Verbindungen zu 16 Tochterklöstern.
Beim Stadtbrand von 1188 erlitt auch die klösterliche Marienkirche Schäden. Im Zuge der so erforderlich gewordenen Reparatur- und Umbauarbeiten entstand an der Stelle der nördlichen Nebenapsis die Hochsäulige Kapelle. Im Langhaus wurden die Säulen durch Pfeiler ersetzt, wobei zum Teil die Säulenschäfte erhalten blieben.
Am Karfreitag des Jahres 1207 brannte der alte Magdeburger Dom. Die Marienkirche des Klosters Unser Lieben Frauen wurde daher eilig zu Kathedrale erhoben. Bereits zu Ostern feierte Erzbischof Albrecht von Kefernburg hier die Messe. Im Jahre 1211 verkündete der Erzbischof in dieser Kirche den vom Papst gegen Otto IV. verhängten Bann.
Zwischen 1220 und 1240 fanden Umbauten statt, um gotische Elemente einzuführen. So entstand im Mittelschiff ein Kreuzrippengewölbe und in den Seitenschiffen Kreuzgratgewölbe. Der romanische Charakter der Kirche blieb jedoch erhalten.
Im Jahr 1293 wurden dem Kloster Unser Lieben Frauen die Klöster in Brandenburg, Broda, Gottesgnaden, Gramzow, Havelberg, Jerichow, Kölbigk,Leitzkau, Mildenfurth, Pöhlde, Quedlinburg, Ratzeburg, Roda, Stade und Themnitz unterstellt.
1349 wurde dem Kloster das Patronat über die Sankt-Ulrich-und-Levin-Kirche Magdeburg von Erzbischof Otto von Hessen übertragen. Hiermit war zugleich das Patronat über sämtliche Stadtkirchen verbunden.
Das aufgrund eines Feuers niedergebrannt Dormitorium wurde 1445 wieder errichtet. Im Jahr 1500 fand eine Erneuerung des Chorgewölbes und eine Vergrößerung der Chorfenster statt. Im Kloster befand sich zwischenzeitlich auch eine Druckerei, diese wird für das Jahr 1504 erwähnt. 1505 entstand an der Ostseite des Kirchhofs ein Gasthaus. 1506 wurde auf dem Kirchhof die Wallfahrtskapelle zum Ölberg gebaut, die die religiöse Bedeutung des Klosters steigern sollte.
Im Jahr 1524 ging dem Kloster das Patronat über die Sankt-Johannis-Kirche Magdeburg und der Sankt-Ulrich-und-Levin wieder verloren.
Literatur/Quelle
- Hans-Joachim Krenzke, Kirchen und Klöster zu Magdeburg, Stadtplanungsamt Magdeburg, 2000
- Sabine Ullrich, Magdeburg - Architektur und Städtebau, 2001, ISBN 3-929330-33-4