Konservatismus

Sammelbegriff für politische und geistige Soziale Bewegungen
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Konservatismus oder auch Konservativismus (lat. conservare: erhalten, bewahren) ist ein Sammelbegriff für politische, gesellschaftliche oder religiöse Bewegungen, deren Hauptziel es ist, die bestehende Gesellschaftsordnung zu bewahren oder Veränderungen so zu gestalten, dass Revolutionen unnötig werden.

Der Begriff Konservatismus geht auf die 1818 von François-René de Chateaubriand in Paris herausgegebene Zeitschrift "Le Conservateur" zurück. Als Begründer der konservativen Ideologie gilt der Engländer Edmund Burke.

Konservatismus ist keine philosophisch definierte politische Haltung mit abstrakten Werten, sondern jeweils auf die historische Situation bezogen - der Konservatismus des 19. Jahrhunderts hatte andere Ideale als der Konservatismus des 21. Jahrhunderts, der Konservatismus in Amerika vertritt andere Werte als der Konservatismus in der Schweiz.

In der Schweiz wie auch in anderen europäischen Ländern, insbesondere im Alten Europa, dort insbesondere in Frankreich, tritt der Konservatismus heutzutage primär entweder in Form eines nationalistisch-ländlich-randregional geprägten Rechtskonservatismus oder aber in Form eines etatistisch-gewerkschaftlichen (und oft ebenfalls ländlich-randregional geprägten) Linkskonservatismus auf; beide Strömungen sind gegen eine vertiefte Integration ihrer jeweiligen Staaten in die Europäische Union.


Die genaue Definition des Begriffes ist relativ schwierig, u.a. auch durch die Unterscheidung von liberalkonservativem, nationalkonservativem als auch christlichkonservativem Gedankengut. Oftmals wird auch in die zwei Hauptrichtungen Wertkonservatismus und Strukturkonservatismus eingeteilt.

Nicht nur in den Vereinigten Staaten wird zunehmend der Begriff eines Neokonservativismus benutzt.

Auch in Europa ist derzeit ein Trend zur Rückkehr zu alten Werten wie Fleiß, Gehorsam und Patriotismus in öffentlichen Diskussionen, Kultur und Politik bemerkbar.

Im Rahmen der "Konservativen Revolution" schufen Intellektuelle in der Weimarer Republik eine Verbindung zwischen nationalkonservativem und nationalsozialistischem Gedankengut.

Geistige Vertreter

Bereits Platons Ideen über den Staat können als "urkonservativ" verstanden werden. Als einer der wichtigsten Denker des modernen Konservatismus gilt der englische Philosoph Edmund Burke. Einigen gilt er als "Vater des Konservatismus".


Konservatismus (conservare lat. bewahren) Restauration der Ständegesellschaft; Restauration des Fürstenstaates. Ordnung, Tradition, Autorität als oberste Werte. Kritik der Staatsvertragstheorien, Kritik der Volkssouveranität, Kritik der Französischen Revolution (Burke) organische Staatstheorie, Staat als natürliche, gewachsene, gottgewollte Ordnung (v. Stahl)

Siehe auch:

Patriotismus, Nation, Volk, Werte, Die Deutschen Konservativen

Literatur

  • Schrenck-Notzing, Caspar von (Hrsg.): Lexikon des Konservatismus. Stocker, 1996. - ISBN 3-70200-760-1
  • Mannheim, Karl: Konservatismus. Ein Beitrag zur Soziologie des Wissens. Hrsg. v. David Kettler, Volker Meja u. Nico Stehr. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1984. (Suhrkamp Taschenbücher Wissenschaft Nr. 478) - ISBN 3-51828-078-3
  • Gauland, Alexander: Anleitung zum Konservativsein. München: DVA, 2002. - ISBN 3-42105-649-8 (Rezension)
  • Rohrmoser, Günter: Kampf um die Mitte. München: Olzog, 1999. - ISBN 3-78928-023-2
  • Pfahl-Traughber, Armin: Konservative Revolution und Neue Rechte. Opladen: Leske + Budrich Verlag, 1998. - ISBN 3-81001-888-0
  • Bösch, Frank: Das konservative Milieu. Göttingen: Wallstein, 2002. - ISBN 3-89244-501-X
  • Delius, Friedrich Christian: Konservativ in 30 Tagen. Ein Hand- und Wörterbuch Frankfurter Allgemeinplätze. Reinbek: Rowohlt, 1988. - ISBN 3-49801-276-2 (Vorstellung auf der Homepage des Autors)