April 2004

Monat im Jahr 2004
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April 2004

Zusammensetzung

Tagesgeschehen

Donnerstag 1. April

Freitag 2. April

  • USA. Steve Ballmer, Chef des Softwarekonzerns Microsoft, und Scott McNealy, Mitgründer von Sun Microsystems beenden eine jahrelange Feindschaft zwischen den beiden Unternehmen. Der Hauptstreit drehte sich um die von Sun entwickelte Programmiersprache Java. Microsoft legt mit der Zahlung von 1,6 Milliarden US-Dollar alle Rechtsstreitigkeiten mit seinem Konkurrenten bei. Sun erhält 700 Millionen US-Dollar (569 Millionen Euro) zur Beilegung aller kartellrechtlichen Streitigkeiten sowie 900 Millionen Dollar für die Beilegung von Patentbeschwerden.
  • Jerusalem/Israel. Palästinensische Autonomiegebiete. Die israelische Polizei hat nach Steinwürfen auf Juden an der Klagemauer das Gelände der Al-Aksa-Moschee gestürmt.
  • Brasilien. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 12 Menschen nach einer Attacke durch Fledermäuse an Tollwut gestorben. Die Tiere könnten aggressiver geworden sein, da ihr Lebensraum durch intensive Brandrodung bedroht ist.
  • USA heben Sanktionen gegen russische Waffenexporte auf. Die USA haben die vor mehreren Jahren gegen sechs russische Unternehmen und einen russischen Waffenexperten verhängten Sanktionen wegen |Exports von Waffen und Technologie an Staaten wie Nordkorea, Irak oder Iran aufgehoben.
  • USA verschärfen die Einreisebedingungen. Künftig sollen von allen Personen, die in die USA einreisen, Fingerabdrücke genommen und Fotos gemacht werden. Auch Bundesbürger sind von dieser Maßnahme nicht ausgenommen.
  • Moskau/Russland. Am Freitag veröffentlichte das Moskauer Amt für Gesundheitswesen die Statistik der Kälteopfer dieses Winters. 300 Menschen starben zwischen Oktober und März an Erfrierungen und Unterkühlung, 900 mussten ins Krankenhaus. 6.000 Personen wurden Opfer des Glatteises.
  • Moskau/Russland. Bundeskanzler Gerhard Schröder trifft den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Verhandlungen. Schröder befindet sich für einem kurzen Arbeitsbesuch in Moskau, der der Eröffnung des Jahres der deutschen Kultur in Russland gilt.

Samstag 3. April

Sonntag 4. April

Montag 5. April

  • Bagdad/Irak. Der Schiiten-Aufstand im Irak eskaliert weiter. US-Kampfhubschrauber greifen das Bagdader Viertel asch-Schuala an, in dem sich der radikale Schiitenführer Muktada al-Sadr aufhält. Am Sonntag hatten spanische Soldaten in der Pilgerstadt Nadschaf mindestens 20 Demonstranten getötet.
  • Madrid/Spanien. Unter den Toten der blutigen Razzia vom 3. April 2004, bei der fünf dringend Tatverdächtige getötet wurden, nachdem sie sich selber in die Luft gesprengt haben, befand sich auch der mutmaßliche Logistikchef der Madrider Zuganschläge, Jamal Ahmidan. Schon am Sonntag wurde der mutmaßliche Haupttäter Serhane Ben Abdelmajid unter den Toten identifiziert.
  • Stockholm/Schweden. Microsoftgründer Bill Gates soll laut dem schwedischen Wirtschaftsmagazin "Veckans Affärer" nur noch der zweitreichste Mensch der Welt sein. Der Gründer von IKEA, Ingvar Kamprad, sei nun mit 43,5 Mrd. Euro der reichste. Sowohl Kamprad als auch IKEA dementierten diese Meldung jedoch. Außerdem gehört IKEA einer niederländischen Stiftung.

Dienstag 6. April

Mittwoch 7. April

Donnerstag 8. April

Freitag 9. April

  • Sofia, Bulgarien. Bei einem Giftgasanschlag in Sofia sind mindestens 49 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Ein 51-jähriger Mann sei im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Zentrale der Verkehrspolizei festgenommen worden. Der Mann habe nach eigenen Angaben einen mit einem Kampfstoff gefüllten Kugelschreiber bei sich gehabt. Dieser sei aus Versehen aus seiner Jackentasche gefallen und zerbrochen. Dabei handelt es sich laut Experten um den Kampfstoff Chlorpikrin.
  • Irak. Im Irak wurden weitere sechs Ausländer als Geiseln verschleppt. Es handelte sich um vier Italiener und zwei US-Amerikaner. Eine kurzzeitig andauernde Waffenruhe in Falludscha wurde wieder beendet, der Aufstand der Schiiten ging auch an diesem Tag weiter.

Samstag 10. April

  • Irak. Im Irak werden nun auch zwei Deutsche vermisst. Die beiden sind Mitarbeiter der GSG 9 und waren bei der Bewachung der Deutschen Botschaft eingesetzt. Unbestätigten Nachrichten zufolge soll ein Augenzeuge gesehen haben, wie das Fahrzeug der beiden von einer Rakete getroffen wurde und explodiert ist. Von offizieller Regierungsseite liegt noch keine Stellungnahme vor.
  • Süd-Sibirien/Russland. Grubenunglück im Kohlebergwerk Taidschina durch eine heftige Methan-Gasexplosion. 40 Menschen verloren dabei ihr Leben. Nach weiteren 12 Vermissten wird noch gesucht. An der Rettungsaktion sind ca. 150 Helfer beteiligt.
  • Tschetschenien. Im Südosten Tschetscheniens sind neun Leichen mit Schusswunden gefunden worden. Wie die Nachrichtenagentur RIA-Nowosti unter Berufung auf einen Vertreter des tschetschenischen Innenministeriums meldete, wurden die Leichen in einem Kanalbett des Dorfes Serdschen-Jurt entdeckt.

Sonntag 11. April

  • Falludscha/Irak. In Falludscha sind sieben Chinesen entführt worden; die 18 bis 49 Jahre alten Männer waren mit dem Auto aus Jordanien in den Irak eingereist. Drei amerikanische Soldaten wurden bei Kämpfen um Falludscha getötet.
  • Irak. Die beiden vermissten GSG 9-Mitarbeiter sind tot, behauptet ein britischer Reporter im "Sunday Telegraph". Auch das Auswärtige Amt ist der Ansicht, dass die Personen "mit hoher Wahrscheinlichkeit" tot sind.
  • Las Vegas/USA. In der heutigen Nacht verlor Wladimir Klitschko den Boxkampf gegen seinen Kontrahenten Lamon Brewster durch technisches K.o. am Ende der fünften Runde.

Montag 12. April

  • Bagdad/Irak. Zwölf der ausländischen Geiseln sollen angeblich wieder auf freiem Fuß sein.
  • Madrid/Spanien. Laut Spiegel Online[1] fordern mehr als 70% der spanischen Bevölkerung ihren Premier-Minister Zapatero auf, die spanischen Truppen unverzüglich aus dem Irak abzuziehen.
  • Berlin/Deutschland. Das Auswärtige Amt fordert alle Deutschen auf, den Irak schnellstmöglich zu verlassen.

Dienstag 13. April

  • Tel Aviv/Israel. Der israelische Geheimdienst hat nach Medienberichten einen palästinensischen Anschlag verhindert, bei dem Verletzte mit dem Aids-Virus infiziert werden sollten.
  • Los Angeles/USA. Angeblich soll der Blutzuckerspiegel Wladimir Klitschkos zum Zeitpunkt seiner Niederlage gegen Lamon Brewster um bis das Vierfache erhöht gewesen sein. Klitschko reagiert empört auf Dopingverdachte; die vollständige Analyse des Blutes wird noch erwartet.

Mittwoch 14. April

  • Bagdad/Irak. Der Fernsehsender al-Dschasira berichtet, dass eine italienische Geisel von ihren Entführern getötet worden ist.
  • Berlin/Deutschland. Eine Sprecherin der Organisatoren teilte mit, dass die Love Parade im Jahr 2004 zumindest in Berlin nicht stattfinden wird.
  • Moskau/Russland. Russland fliegt 553 russische Staatsbürger aus dem Irak aus. Auf Grund der Entführungswelle werden auch Angehörige aus den ehemaligen Sowjetrepubliken außer Landes gebracht.
  • Pretoria/Südafrika. In Südafrika waren 20 Millionen Menschen zur dritten demokratischen Wahl seit Ende der Apartheid aufgerufen. Man rechnete mit einem Sieg der Partei Afrikanischer Nationalkongress (ANC).
  • Skopje/Mazedonien. In Mazedonien begannen heute die vorgezogenen Präsidentschaftswahlen. Vier Kandidaten standen zur Auswahl, einen eindeutigen Favoriten gab es nicht.

Donnerstag 15. April

Freitag 16. April

  • Ernst Welteke, Chef der Bundesbank, tritt zurück.
  • München. Max Strauß bekennt sich in seinem Prozess wegen Schädigung von Aktionären in Millionenhöhe für schuldig. Er begründet das mit einer fortschreitenden Erkrankung seinerseits. Im Anschluss wurde er zu einer Geldstrafe von 300.000 Euro verurteilt.
  • Washington, D.C./USA. Das US-Außenministerium hat alle US-Bürger eindringlich aufgefordert, Saudi-Arabien umgehend zu verlassen. Man fürchtet in dem Land Entführungen und Terroranschläge.
  • Jakarta/Indonesien. In der indonesischen Hauptstadt Jakarta soll das mit 558 Metern höchste Gebäude der Welt entstehen. Der Jakarta Tower solle ein Symbol des Stolzes werden und umgerechnet 266 Millionen Euro kosten.
  • Frankfurt am Main. Die Frankfurt Lions werden zum ersten Mal Deutscher Eishockeymeister.

Samstag 17. April

Sonntag 18. April

Montag 19. April

  • Berlin/Deutschland. Der SPD-Parteirat fordert mit nur zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung die Einführung einer Ausbildungsabgabe.
  • Stuttgart/Deutschland. In Stuttgart demonstrieren tausende von Genfood-Gegnern und Landwirten. Mehr als 300 Traktoren blockieren die Straßen um den Baden-Württembergischen Landtag.
  • Astrologie Am 19.04.2004 fand eine partielle Sonnenfinsternis statt (Diagramm von Fred Espenak), deren Sichtbarkeitszone sich von der antarktischen Halbinsel bis nach Madagaskar erstreckte. Sie war sowohl auf dem antarktischen Festland zwischen dem 60. Längengrad West und dem 60. Längengrad Ost als auch auf allen subantarktischen Inseln von den South Shetlands im Westen bis Crozet im Osten zu sehen, außerdem auf der (bewohnten) Insel Tristan da Cunha im Südatlantik. Am Nachmittag erreichte der Halbschatten des Mondes nahe Kapstadt den afrikanischen Kontinent, um danach alle Länder des südlichen Afrika und kurz vor Sonnenuntergang auch Madagaskar zu überstreichen. Kurz zuvor war im südlichen Indischen Ozean bei einem Punkt 61°35'19 südlicher Breite und 44°19'34 östlicher Länge im Augenblick des lokalen Sonnenuntergangs mit knapp 66% Bedeckung (Magnitude 0.735) das Maximum dieser Finsternis erreicht. Im südlichen Afrika verschwanden nirgendwo mehr als 40% der Sonnenscheibe hinter dem Mond. Mit einer wahrnehmbaren Lichtabschwächung war daher nicht zu rechnen.
  • Bonn Deutsche Geschichte: Stalin Ein etwa drei Meter hohes und rund drei Tonnen schweres Stalin-Denkmal kommt im Bonner "Haus der Geschichte" an. © dpa –
  • Potsdam - Bei Ausgrabungen im ägyptischen Nildelta sind Potsdamer Wissenschaftler nach eigenen Angaben auf einen Jahrhundertfund gestoßen. Gemeinsam mit ägyptischen Kollegen haben sie in Tell Basta einen «Bilinguae-Stein» aus dem Jahre 238 vor Christus entdeckt. Ein vergleichbarer Stein ist seit rund 120 Jahren nicht mehr gefunden worden.», meint Grabungsleiter Christian Tietze. In den grauen Granit sei in zwei Sprachen - allerdings in drei Schriften - ein Dekret von König Ptolemaios III. Euergetes II. gemeißelt. Der Fund entspreche in seiner Art dem «Stein von Rosette», der 1799 die Entzifferung der altägyptischen Hieroglyphen ermöglicht hatte. Der Bilinguae-Stein, der nach Angaben von Tietze 99 Zentimeter hoch, 84 Zentimeter breit und 65 Zentimeter tief ist, wurde bei den seit 13 Jahren laufenden Ausgrabungen in einer Tempelanlage der antiken Stadt Bubastis entdeckt. In den Stein waren ursprünglich drei Schriften eingemeißelt - neben Griechisch und Demotisch (volkstümliche Hieroglyphen-Schrift) das ältere Hieroglyphisch. 40 Prozent sind nach Auskunft von Tietze erhalten. Das Grabungsareal wird Tell Basta genannt und liegt etwa 90 Kilometer nordöstlich von Kairo. Es war ein Zufallsfund», sagte Tietze, der an der Universität Potsdam arbeitet. Der Stein - ein Fragment einer Stele - sei neben der vor zwei Jahren entdeckten Statue einer Gemahlin von Ramses II. gefunden worden. Das in den Bilinguae-Stein gemeißelte Dekret erlangte nach den Worten Tietzes Berühmtheit wegen der darin veranlassten Reform des ägyptischen Kalenders, die allerdings erst rund 250 Jahre später unter Cäsar vollzogen wurde. Außerdem sind in den 24 demotischen und 67 griechischen Textzeilen die Wohltaten des Königs Ptolemaios festgehalten. Dabei geht es laut Tietze unter anderem um seine Maßnahmen zur Linderung einer Hungersnot durch Getreide aus Syrien, Phönizien und Zypern. «Er dokumentierte die Macht und die Wohltaten von Ptolemaios III.». Die Abschriften des Steines werden derzeit wissenschaftlich begutachtet. Bubastis war im 8. Jahrhundert vor Christus Hauptstadt Ägyptens. Die Tempelanlage, in der die Grabungen laufen, wurde laut Tietze vermutlich um die Zeitenwende durch ein Erdbeben zerstört; ihre Existenz ist seit 200 Jahren bekannt.

Dienstag 20. April

Mittwoch 21. April

  • Frankreich. Die Republik Frankreich hat einen Imam ausgewiesen, der den Koran als Rechtfertigung für Gewalt gegen Frauen nannte.
  • Riad/Saudi-Arabien. Bei einem Bombenanschlag auf das Hauptquartier der Sicherheitskräfte in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sind mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Eine Autobombe explodierte vor dem siebenstöckigen Gebäude im Stadtteil El Waschm.
  • Dominikanische Republik. Nach Spanien und Honduras hat auch die Dominikanische Republik den umgehenden Rückzug ihrer Truppen aus dem Irak angekündigt. 302 dominikanischen Soldaten würden in der nächsten oder übernächsten Woche wieder zurückkehren.
  • Warschau/Polen. Auch Polen denkt über den Rückzug seiner Truppen aus dem Irak nach, wie Ministerpräsident Leszek Miller am Abend sagte.
  • Eiderstedt/Schleswig-Holstein/Deutschland. Bei dem Absturz zweier Kampfjets des Typs "Tornado" nach einem Zusammenstoß kamen zwei Piloten der Bundeswehr ums Leben, zwei weitere wurden verletzt.
  • Basra/Irak. Bei mehreren Bombenanschlägen sind in der südirakischen Stadt mindestens 55 Menschen getötet und 200 verletzt worden. Unter den Opfern sollen sich auch mehrere Schulkinder befinden.
  • Tel Aviv/Israel. Nach 18 Jahren wird der israelische Pazifist??? Mordechai Vanunu aus der Haft entlassen.

Donnerstag 22. April

  • Ryongchon/Nordkorea. Zwei mit Treibstoff beladene Züge sind nach ersten Angaben im Bahnhof von Ryongchon 50 km südlich der Grenze zu China zusammengestoßen. Die Zahl der Toten wird derzeit vom Roten Kreuz auf ca. 54 geschätzt. Die Zahl der Verletzten liegt nach ersten Berichten bei ca. 1250. Es wird erwartet das die Zahl der Toten wohl mindestens noch auf 150 ansteigen wird. Alle bisherigen Informationen stammen aus Südkorea, da Nordkorea noch keine Angaben gemacht und die Telefonkabel ins Ausland gekappt hat.

Freitag 23. April

  • Yaren/Nauru. Beim internationalen Flughafen kommt es zu heftigen Protesten gegen die Regierungspolitik in Bezug auf die afghanische Asylanten im australischen Internierungslager und die Einreise der Flotilla of Hope sowie gegen den "Deadlock" des Parlaments. Den Parlamentariern David Adeang, Baron Waqa, Kieren Keke und Fabian Ribauw drohen wegen der Teilnahme bis zu 14 Jahren Haft.
  • Darfur/Sudan. In dem bürgerkriegsgeplagten Land verdichten sich nun Hinweise, dass ein Genozid, ähnlich dem von Ruanda vor 10 Jahren, droht. Der deutsche Innenminister a. D. Gerhart Baum spricht von der weltweit größten humanitären Katastrophe derzeit. Eine Million Menschen sind auf der Flucht.
  • Stuttgart/Bundesrepublik Deutschland. Der Aufsichtsrat des Automobilkonzerns DaimlerChrysler hat beschlossen, dass sich das Unternehmen nicht an der geplanten Kapitalerhöhung bei Mitsubishi Motors beteiligen will. Der Finanzvorstand Manfred Gentz hat auf einer Telefonkonferenz mitgeteilt, dass im Moment noch kein Käufer für das Aktienpaket gesucht wird.
  • Ryongchon/Nordkorea. Einen Tag nach dem schweren Zugunglück in Ryongchon hat Nordkorea das Rote Kreuz um Hilfe gebeten und Berichte über die Katastrophe damit erstmals bestätigt. Medienberichten zufolge wurden bereits 150 Tote geborgen.
  • Karlsruhe/Bundesrepublik Deutschland. Der Pforzheimer Amokläufer ist zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Karlsruhe bescheinigte dem 24-jährigen zudem eine besondere Schwere der Schuld. Damit ist eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen.
  • Berlin/Bundesrepublik Deutschland. Gegen 9.40 Uhr explodiert im Stadtteil Spandau ein Gaslager, das sechs Millionen Kubikmeter Erdgas enthielt - den Jahresbedarf der Stadt. Eine 30 Meter hohe Stichflamme schoss in den Himmel. Bis zum Nachmittag strömte immer noch Gas aus. Die Polizei hatte das Gebiet um das Lager sowie den Luftraum darüber aufgrund der Explosionsgefahr weiträumig abgesperrt. Der Tank wurde in 800 m Tiefe angelegt um im Kalten Krieg Berlin unabhängig von Russischen Gaslieferungen zu machen. Wegen des Sauerstoffmangels in der Tiefe kann der Tank nicht explodieren, sondern nur die oberirdischen Anschlüsse.

Samstag 24. April

  • Estée Lauder, die Gründerin von der gleichnamigen Parfümfirma, ist an Herz-Lungen-Versagen in New York gestorben.
  • Nikosia/Zypern. Die Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel ist nach getrennten Volksabstimmungen im griechischen und im türkischen Teil gescheitert. Knapp 76 Prozent der griechischen Bevölkerung lehnten den Friedensplan der Vereinten Nationen (UN) ab. Die türkische Bevölkerung stimmte hingegen mit 65 Prozent der Stimmen für den UN-Plan. Dies bedeutet, dass nur der griechische Teil Zyperns am 1. Mai in die Europäische Union (EU) aufgenommen wird, weil ein wiedervereinigtes Zypern nur bei Zustimmung auf beiden Seiten der Demarkationslinie entstanden wäre. Das Ergebnis der Abstimmung wurde besonders bei Vertretern der EU scharf kritisiert und bedauert.
  • Ryongchon/Nordkorea - Nach offiziellen Angaben der nordkoreanischen Behörden, die heute veröffentlicht wurden, kamen bei dem Zugunglück am 22. April 154 Menschen ums Leben. Etwa 1.300 wurden verletzt, viele von ihnen schwer.
  • Bagdad/Irak. Bei Anschlägen in Iskandarija und Bagdad starben mindestens 22 Menschen, fast ausschließlich Iraker.
  • Los Angeles/USA. Vitali Klitschko besiegt in einem harten Boxkampf um die Weltmeisterschaft der WBC (World Boxing Corporation) den Südafrikaner Corrie Sanders. Der Titel war nach dem Rücktritt des Weltmeisters Lennox Lewis im Sommer 2003 vakant.

Sonntag 25. April

Montag 26. April

  • Berlin/Deutschland. Das Berliner Hilton-Hotel am Gendarmenmarkt ist am frühen Abend wegen einer Bombendrohung geräumt worden. Vorsorglich wurden alle Hotelgäste evakuiert. Nach einer Durchsuchung des Hotels mit Sprengstoffhunden stellte sich die Drohung als Fehlalarm heraus. Bei dem Vorfall musste auch die U-Bahn-Linie U2 vorsorglich für zwei Stunden unterbrochen werden, die direkt unter dem Gendarmenmarkt verläuft.
  • Paris/Frankreich. Nach einem verbesserten Angebot und massiver Intervention der französischen Regierung hat der deutsche Pharmakonzern Aventis die Übernahme durch den kleineren französischen Rivalen Sanofi-Synthelabo angenommen.

Dienstag 27. April

  • Brüssel/Belgien. Die europäische Kommission hat das deutsche Postgesetz, das der deutschen Post ein Monopol bis 2007 garantiert, als Verstoß gegen EU-Wettbewerbsrecht bewertet. Es geht hier speziell um das Verbot, die Briefe (Massensendungen) vorsortiert bei der Post anzuliefern, um dadurch Porto zu sparen. Dies gestattet die Post nur bestimmten Großkunden.
  • Damaskus/Syrien. In der syrischen Hauptstadt Damaskus haben sich am Dienstagabend mehrere Explosionen ereignet. Die meisten lagen offenbar in der Nähe diplomatischer Einrichtungen. Andere Meldungen berichten von Gefechten zwischen Terroristen und Sicherheitskräften.
  • Brüssel/Belgien. Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi besucht zum ersten Mal seit 15 Jahren Europa. Er erklärte, sein Land sei entschlossen, eine führende Rolle im Einsatz für den Frieden in der Welt einzunehmen.
  • Falludscha/Irak. Am Abend haben US-Kampfflugzeuge und Artillerie die revoltierenden Iraker in der Stadt unter Beschuss genommen. Der Angriff war der erste nach dem Ablauf einer Waffenruhe-Frist, die seit dem 22. April gegolten hatte.

Mittwoch 28. April

  • Süd-Thailand. Thailändische Sicherheitskräfte haben einen koordinierten Angriff muslimischer Separatisten auf Polizeiwachen und Posten der Zivilverteidigung im Süden des Landes zurückgeschlagen und ein Blutbad unter den Angreifern angerichtet. Mindestens 112 Menschen, darunter 107 Aufständische, wurden nach Militärangaben getötet. Bei den meisten Opfern handelt es sich um muslimische Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren.
  • Berlin/Deutschland. Die britische Billig-Fluggesellschaft easyJet versucht mit Verbindungen von und zum Flughafen Schönefeld auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Beobachter rechnen mit einem harten Verdrängungswettbewerb zwischen easyJet und den bereits länger aktiven Konkurrenten wie z.B. Ryanair, Germanwings und Hapag-Lloyd Express.
  • Bukarest/Rumänien. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft verlor ein Testspiel zur Europameisterschaft 2004 in Portugal gegen Rumänien mit 1:5. Torschütze für die Auswahl von DFB-Teamchef Rudi Völler war Philipp Lahm vom VfB Stuttgart.

Donnerstag 29. April

  • Berlin/Deutschland. Der Bundestag hat das Gesetz zur Rentensteuer verabschiedet. Die Regierungskoalition von SPD und Grünen stimmte für die Gesetzesvorlage, CDU und FDP dagegen. Das Gesetz geht auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von März 2002 zurück. Es sieht eine schrittweise Besteuerung der Renten ab 2005 bis 2040 vor. Im Gegenzug werden die Beiträge zur Altersvorsorge bis 2025 schrittweise von der Steuer befreit.
  • Falludscha/Irak. Die USA beabsichtigt ihre Truppen durch irakische Sicherheitskräfte zu ersetzen. Die Gefechte um die besetzte Stadt gehen unterdessen allerdings unverändert weiter.
  • Luxemburg: Die EU- Innenminister erreichten mit der Einigung auf eine gemeinsame Drittstaatenregelung einen Durchbruch bei der Schaffung einer einheitlichen Asylpolitik. Dies ist Voraussetzung für den im Vertrag von Amsterdam vereinbarten Übergang zu Mehrheitsentscheidungen bei Asylverfahren.
  • Mazedonien: Branko Crvenkovski gewinnt die Stichwahlen zum Amt des mazedonischen Präsidenten.

Freitag 30. April