Der Kleinwagen Peugeot 205 wurde zwischen 1983 und 1996 (in Spanien sogar bis 1998), als 3- und 5-Türer verkauft. Die Motorenpalette reichte vom kleinen 954 cm³-Motor bis zum 1905 cm³-Kraftpaket (es wurden sowohl Benzin- als auch als Diesel-Motor-Varianten angeboten). Peugeot führte mit dem 205 sein neues Markengesicht ein. Der Zuspruch der Käufer war überwältigend, so das insgesamt 5.278.000 Fahrzeuge gebaut wurden (zusätzlich 200 Exemplare vom Sondermodell "205 Turbo 16").
Am 31. Dezember 1998 lief der letzte Peugeot 205 vom Band, das Modell "Génération 205"
Peugeot 205 | |
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Daten | |
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Hersteller: | Peugeot |
Produktions- zeitraum: | 1983 - 1996 |
Klasse: | Kleinwagen |
Karosserie- formen: | Zweitürer, Viertürer, Cabrio, Kastenwagen |
Motoren: | Benziner: 1.0l, 1.1l, 1.4l, 1.6l, 1.9l Diesel: 1.6l und 1.9l |
Motorleistung: | 45PS - 130PS |
Antriebsart: | Frontantrieb |
Länge: | 3.705mm |
Breite: | 1.572mm |
Höhe: | 1.350mm |
Radstand: | 2.420mm |
Gewicht: | 720kg - 880kg |
Vorgänger- modell: | Peugeot 104 |
Nachfolge- modell: | Peugeot 206 |
Ähnliche Modelle: | Citoen BX, VW Golf |
Modelle
Zu Beginn eine kurze Erklärung zu den Modellbezeichnungen: Peugeot verwendete Anfangs 2- bzw. 3-teilige Buchstabenkombinationen, um die Modelle voneinander zu differenzieren, später wurden diese Bezeichnungen durch klingende Namen ersetzt (z.B. Look, Forever, Sacré Numéro oder Roland Garros).
1. Buchstabe: Hier wird zwischen den Karosseriearten differenziert
- X = Dreitürer
- G = Fünftürer
- C = Cabriolet
2. Buchstabe: Bezeichnet den Umfang der Ausstattung
- A = Kastenwagen (vergleichbar mit "Post-Golf")
- N = absolute "Nullausstattung"
- E oder L = Sehr einfache spartanische Ausstattung (kein ABS, Klima o.ä.)
- S oder T = Fahrzeug mit sportlicher Ausstattung
- R = gehobene Ausstatung
3. Buchstabe: Hier gab es nur ein Möglichkeit, das D
- D = Diesel
4. Buchstabe: Nur in Verbindung mit D als 3. Buchstaben
- T = Turbomotor
Motorisierung
Die ersten 205 wurden mit dem "Douvrin"-Motor des Vorgängermodells Peugeot 104 ausgeliefert, welche später durch die neu entwickelten XU- und TU-Motoren (der PSA-Gruppe) ersetzt wurden.
- XV-, XW-, XY-Motoren mit 1.0l, 1.1l bzw. 1.4l Hubraum (von 9.83 bis 3.89)
- XU-Motoren mit 1.6l bzw 1.9l Hubraum (sowohl als Diesel- als auch als Benziner-Version)
- TU-Motoren mit 1.1l bzw. 1.4l Hubraum (ab 9.88)
Benziner
- XE/GL: Bj. 1983-88, 954cm³ 33 kW (45 PS)
- GL/XL/GR: Bj. 1983-88, 1124cm³ 36 kW (49 PS) bzw. 37 kW (50 PS)
- GR/XR: Bj. 1983-88, 1124cm³ 40 kW (55 PS)
- GR/XR/Junior: Bj. ab 1988, 1124cm³ 44 kW (60 PS)
- GR/XR: Bj. 1983-88, 1360cm³ 44 kW (60 PS)
- GT/XS: Bj. 1983-88, 1360cm³ 59 kW (80 PS)
- GT/XS: Bj. 1988-90, 1360cm³ 55 kW (75 PS)
- Automatic: Bj. 1986-88, 1580cm³ 55 kW (75 PS)
- GT/XS/Automatic: Bj. ab 1990, 1580cm³ 65 kW (89 PS)
Diesel
- GRD/GLD/XLD/XRD/SRD: Bj. 1983-90, 1796cm³ 44 kW (60 PS)
- GRD/GLD/XLD/XRD/XSD: Bj. ab 1990, 1905cm³ je nach Markt 44 kW (60 PS) bis 48kW (65PS)
- Turbodiesel: Bj. ab 1990, 1796cm³ 58 kW (79 PS)
Sportmodelle (Benziner)
Im Vergleich zu den "kleinen" 205-Modellen haben die GTI-Modelle andere Zierleisten und Kunststoffradläufe sowie größere Räder (14") um die sportliche Note zu betonen. Weiterhin wurden andere Hinterachsen (breitere Spur und teilweise Scheiben- statt Trommelbremsen) verbaut.
- GTI 1.9: Bj. 1986-88, 1905cm³ 94 kW (128 PS)
- GTI 1.9 Kat/Griffe: Bj. 1989-93, 1905cm³ 88 kW (120 PS)
- Der Griffe war ein GTI mit Sonderaustattung (Volleder, ABS, Servolenkung, teilweise mit Klimaanlage und ein helles Grün für die Wagenfarbe) er wurde in limitierter Auflage von 3000 Stück gebaut. 1905cm³ 88 kW (120 PS)
- Rally/GTI 1.9: Bj. 1988-89, 1905cm³ 75 kW (102 PS)
- Der Rally war ein sehr spartanisch ausgestatteter GTI, dafür aber mit sehr geringem Gewicht, Wagenfarbe weiß und leicht abgeänderte Radläufe
- GTI 1.6: Bj. 1984-88, 1580cm³ 76 kW (105 PS)
- Rally: Bj. 1988-89, 1294cm³ 76 kW (103 PS)
- Turbo 16: Bj. 1984, 1775cm³ 177 kW (240 PS)
Karosserievarianten
Neben der drei- und der fünftürigen Limousine wurde der 205 als Vollcabriolet von Pininfarina sowie in zwei LKW-Versionen gebaut. 1990 wurde der 205 einem dezenten "Facelift" unterzogen, äußerlich unterschieden sich die beiden Serien nur durch Kleinigkeiten (leicht geänderte Rückleuchten und nun weiße Frontblinker). Die zweite Serie erhielt vor allem einen überarbeiteten Innenraum und andere Ausstattungsbezeichnungen.
Cabriolet
- CTI Cabriolet 1.6: Bj. 1986-90, 1580cm³ 76 kW (104 PS)
- CT Cabriolet: Bj. 1986-88, 1360cm³ 59 kW (80 PS)
- CJ Cabriolet: Bj. 1987-88, 1360cm³ 44 kW (60 PS)
- CJ Cabriolet: Bj. 1988-94, 1124cm³ 44 kW (60 PS)
- Roland Garros Cabriolet: Bj. ab 1993, 1360cm³ 55 kW (75 PS)
Multi
Auf Basis der dreitürigen Limousine erstellten die Hersteller von Sonderfahrzeugen Gruau und Durisotti eine einfache Kastenwagenvariante: der lediglich seines Daches beraubte 205 erhielt einen U-förmigen Bügel zur Aufnahme einer senkrecht stehenden Heckklappe und schließlich einen Kastenaufbau aus Thermoplast, der flächig mit der Karosserie verklebt wurde.
Seitenscheiben, Heckklappenfenster, Rückleuchten, Heckstoßstange und Schlösser wurden unverändert von der Limousine übernommen. Ergebnis war eine Steigerung des Laderaumvolumens bei gleicher Grundfläche von 1015 Litern auf nun 1600 Liter. Durch das höhere Gewicht des Aufbaus und das unveränderte Fahrwerk sank die Zuladung um ca. 30kg. Der Multi wurde als 1,1l-Benziner (TU) und als Diesel mit zunächst 1,8, dann 1,9 Litern verkauft.
Mit der Modellpflege von Anfang 1990 verschwand die Stufe im Dach zugunsten der abgebildeten aerodynamischeren Form. Trotzdem kostete der Aufbau ca. 10km/h Endgeschwindigkeit. Vertrieben wurde der Multi über die Peugeot assoziierten Händler.
Fourgonette
Von Mitte der 1990er bis zur Produktionseinstellung Ende 1998 löste eine "echte" Kastenwagenversion mit um 23cm verlängertem Radstand den Multi ab. Wie beim technisch verwandten Citroën C15 begann mit der B-Säule ein Kastenaufbau, der allerdings keine Ganzmetallkonstruktion, sondern ein Stahlskelett mit Duroplastbeplankung war. Statt Heckklappe nutzte der 205 F die geteilten Türen des Citroën C15. Eine niedrige Ladekante erleichterte die Nutzung des nunmehr 2,6m³ großen Laderaums, dessen Grundfläche nun die Beladung mit einer Europalette ermöglichte.
Der 205 F wurde nie ein Erfolg: einerseits konnte der neu eingeführte Kastenwagen nicht gegen den in Frankreich und Spanien etablierten C15 (bis 2005 über 1,2 Millionen verkaufte Exemplare) aus gleichem Hause ankommen, andererseits kam bereits 1996 mit Peugeot Partner und Citroën Berlingo ein gemeinsames Nachfolgemodell auf den Markt, das von vorneherien als Nutzfahrzeug entwickelt wurde.