Netzarim

Ort
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Netzarim (hebr. נצרים) war sit seiner Gründung bis August 2005 eine jüdische Siedlung und ein Kibbuz in der Mitte des israelisch besetzten Gazastreifens. Durch seine isolierte Lage außerhalb der jüdischen Siedlungsblöcke im Gazastreifen war der Ort zu dieser Zeit nur mit gepanzerten Fahrzeugen über eine einzige Straße erreichbar.

Netzarim (Israel)
Netzarim (Israel)
Netzarim ohne Koordinaten
Lage Netzarims im Gazastreifen

Geschichte

Nach der Eroberung des Gazastreifens während des Sechstagekrieges (1967) wurde der Ort Netzarim am Abend des Purim-Festes 1972 von Nahal-Mitgliedern der zionistischen Jugendorganisation HaSchomer HaTzair gegründet. 1984 wurde der Ort in eine zivile Siedlung umgewandelt und es entstand in der Folge ein national-religiös ausgerichteter Kibbuz.

Netzarim war zum großen Teil von jüdischen Siedlern bewohnt, die die Besiedlung des Gazastreifens als ihre Pflicht ansahen und das Gebiet unter keinen Umständen verlassen wollten. Bis August 2005 lebten 60 Familien mit mehr als 400 Menschen in der Siedlung.

Die Siedlung und die nahe Straßenkreuzung (engl. „Netzarim junction“) (31° 28′ N, 34° 26′ O) waren häufiger Schauplatz blutiger Zusammenstöße. Besondere, welteite Aufmerksamkeit erregte ein Zwischenfall zu Beginn der Zweioten Intifada, bei dem am 30. September 2000 an der etwa zwei Kilometer südöstlich von Netzarim gelegenen Kreuzung der zwölfjährige palästinensische Junge Muhammad al-Durrah vor laufender Kamera angeblich erschossen wurde.[1][2][3]

Im Rahmen des vollständigen Rückzugs Israels aus dem Gazastreifen wurde Netzarim am 22. August 2005 als letzte jüdische Siedlung im Gazastreifen geräumt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Esther Schapira, Redakteurin des Hessischen Rundfunks, stellt die Mord-These in Frage. ARD deckt Fälschung im Fall Mohammed Al-Durah auf
  2. J.A./hie.: Lebt Mohammed al-Dura? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe 03. März 2009. Abgerufen im 03. März 2009 
  3. Jürg Altwegg: Frankreichs Journalisten stützen eine Fälschung In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe 03. März 2009. Abgerufen im 03. März 2009 

http://www.israelnationalnews.com/map/profile-netzarim.html (englisch)

Koordinaten: 31° 29′ N, 34° 25′ O