Die Volksschule Amendingen befindet sich im Memminger Stadtteil Amendingen. Sie besteht aus einer Grund- und Hauptschule und einem durchgängigen Mittlere-Reife-Zug. Die Verbandsschule ist die größte Volksschule in der Stadt Memmingen. Sie wurde 1979 bundesweit bekannt, als ein Lehrer einen Schüler ohrfeigte und dieses vom Obersten Landesgericht in Bayern mit Bezug auf das Gewohnheitsrecht toleriert wurde. Dies führte zu einer Gesetzänderung in Bayern, welche die Prügelstrafe dann endgültig abschaffte.
Volksschule Amendingen | |
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Schulform | Volksschule (Grund- und Hauptschule) |
Adresse | Waimerstraße 10 |
Ort | Memmingen, Stadtteil Amendingen |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 0′ 17″ N, 10° 11′ 1″ O |
Träger | Schulverband Amendingen |
Schüler | 550 (Stand: 1. August 2008) |
Lehrkräfte | 52 (Stand: 1. August 2008) |
Website | www.vs-amendingen.de |
Beschreibung der Schule
Zum Schulsprengel der Volksschule Amendingen gehören die Grund- und Hauptschüler der Stadtteile Amendingen und Eisenburg, der Gemeinden Buxheim, Heimertingen, Fellheim und Pleß (Klassen 5–9). Zudem besuchen einige Internatsschüler aus dem Marianum Buxheim die Schule. Zur Schule gehen ungefähr 550 Schüler; das Kollegium umfasst 52 Lehrer. Eine Sozialpädagogin steht an zwei Tagen in der Woche zur Verfügung. Der Anteil an Schülern ohne deutsche Staatsangehörigkeit liegt bei etwa 12 %.[1] Die Grundschule ist bis auf eine dreizügige Jahrgangsstufe zweizügig, während die Hauptschule dreizügig ist. Dabei wird auch ein Mittlere-Reife-Zug von der 7. bis zur 10. Klasse angeboten. Seit 2003 gibt es eine Mittagsbetreuung. Neu ist seit dem Schuljahr 2008/09 eine Ganztagesklasse, allerdings nicht wie üblich ab der 5., sondern in einer 7. Klasse des Mittlere-Reife-Zuges.
Pädagogische Arbeit, Ausstattung und Angebote
Förderung sozialer Kompetenz
Die Volksschule Amendingen nimmt am Buddy-Projekt teil, um aktiv gegen Gewalt und Mobbing unter den Schülern vorzugehen und vorzubeugen. [2] Dabei übernehmen Schüler Patenschaften für jüngere Mitschüler, helfen anderen beim Lernen, setzen sich als Streitschlichter ein oder engagieren sich in Kindergärten oder Seniorenheimen. Unabhängig davon gibt es schon seit dem Schuljahr 2000/2001 die Schülerstreitschlichter. Diese versuchen, als unparteiische Helfer zusammen mit den beiden Streitparteien eine Lösung des Streits zu finden, mit der beide Streitende zufrieden sind. Ausgebildet werden Schüler von der 4. bis zur 9. Klasse. Den Schülern stehen also Schlichter unterschiedlichen Alters zur Verfügung. Sie arbeiten jeweils zu zweit und stehen in den Pausen ihren Mitschülern nach einem Einsatzplan zur Verfügung.[3] Seit dem Schuljahr 2007/2008 wird die Streitschlichter-Ausbildung auch mit dem Buddy-Projekt verknüpft.
Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeit an der Volksschule Amendingen wurde ab März 2002 ausgebaut und wird von der Schulsozialarbeiterin geleitet. Gefördert und finanziert wird dieses von der Stadt Memmingen in Kooperation mit dem Träger SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Memmingen und Unterallgäu e. V. Die Schulsozialarbeit benützt vorwiegend Methoden der Einzelfallhilfe und der sozialen Gruppenarbeit. Die Pädagogin versteht sich im Beratungsprozess als Gesprächspartner des Ratsuchenden (Schüler, Eltern, Lehrer) und erarbeitet mit ihm alternative Lösungsmöglichkeiten. Die Gespräche haben zum Ziel, den Ratsuchenden nicht isoliert zu behandeln, sondern auch die am Konfliktfeld beteiligten Personen mit einzubeziehen. Es wird mit allen für die schulische und sozialpädagogische Arbeit relevanten Personen bei Behörden, Institutionen und Beratungsstellen zusammengearbeitet.
Ganztagesklasse im M-Zug
Mit dem Schuljahr 2008/2009 wird als Modellversuch eine Ganztagesklasse im Bereich der siebten Klasse des Mittlere-Reife-Zuges eingeführt. Dabei sollen auch leistungsstärkere Schüler die Chance auf bessere Betreuung und Förderung erhalten. Zudem werden auch praktische Fächer wie Buchführung und CAD angeboten. Gezielt gefördert wird durch wöchentlich jeweils dreistündige Differenzierungen in den Fächern Mathematik und Deutsch. Englisch wird mit vier Wochenstunden in der Klasse unterrichtet. Zwei Projektstunden am Nachmittag sollen vor allem dem körperlichen Ausgleich dienen und durch wechselnde Angebote wie zum Beispiel Selbstverteidigung, Gymnastik, Spiele, Fußball oder auch Sportarten wie Golf und Angeln die Schüler zu sportlicher Betätigung anregen. Dieses wird auch in Kooperation mit schulfremden Anbietern und Vereinen durchgeführt.
Lesepatenschaft und Schulbücherei
Einmal pro Woche kommen zwei ehrenamtliche Lesepaten in die Schule, die mit den Kindern in kleinen Gruppen Texte lesen und Lesespiele durchführen. Die Volksschule Amendingen verfügt über eine Schulbibliothek mit über 3000 Büchern. Das Leseangebot wird mit finanzieller Unterstützung des Elternbeirats durch Neuanschaffungen erweitert und ergänzt. Seit 2002 nimmt die Schule am Antolin-Projekt teil, einem web-basierten Programm zur Leseförderung in Schulen.
Arbeitsgemeinschaften und Projekte
An der Schule wird eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften angeboten, die von den Schülern in ihrer Freizeit wahrgenommen werden können. Beispiele dafür sind die Schülerzeitung, CAD-Kurse, Rope-Skipping, Betreuung der Schulbücherei, Informatik-Kurse, Buchführungs-Kurse, Schulsanitäter. Daneben werden in unregelmäßigen Abständen Projekte organisiert wie zum Beispiel die Aufführung eines Musicals, was gewöhnlich in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Musikverein geschieht, ein Sporttag oder das Projekt Miteinander, bei dem Schüler der höheren Klassen für einen Tag mit Grundschülern backen, basteln oder Theater spielen.
Geschichte
Gründungszeit
Eine der ersten gesicherten Nennungen der Schule beläuft sich auf die Jahre 1808-1810, als die neuen Besitztümer von Bayern von Kommissären aufgenommen und als Besitzfassionen[4] festgehalten wurden. Es existierte aber vermutlich schon viel Früher eine Schule am Ort. Allerdings ist die Quellenlage darüber nur sehr dünn. Das genannte Schulhaus, ein kleines Backsteingebäude, stand neben der heutigen Sparkasse in Amendingen. Etwa fünfzig Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 7 wurden dort in einer einzigen Klasse unterrichtet. Nachdem die Schülerzahl angestiegen war, gliederte man die vormals einklassige Schule in zwei Stufen. Die Kleine Schule mit den Schülern der 1. und 2. Jahrgangsstufe befand sich vorübergehend im alten Mesnerhaus neben der Kirche. Die Große Schule mit den Schülern der 3. bis 7. Jahrgangsstufe verblieb im alten Backsteingebäude.[5]
Schule an der Schulsteige 1923–1964
Die erste große Schule in Amendingen wurde während der Inflationszeit unter dem damaligen Bürgermeister Johann Dirr erbaut. Dirr ließ einen für die damaligen Verhältnisse der Gemeinde großzügigen Plan anfertigen, den der Gemeinderat zwar grundsätzlich befürwortete, aber wegen der nicht finanzierbaren Bausumme abgelehnte. Dirr hielt unbeirrt am Plan fest und setzte ihn auf eigene Kosten um. Er begann den Bau der Schule auf seinem eigenen Grundstück. Durch die fortschreitende Geldentwertung und die aus taktischen Gründen reichlich späten Zahlungen wurde der Bau immer billiger. Bei der Fertigstellung im Jahre 1923 stellte sich heraus, dass das Teuerste am Bau der Schule die Einrichtung war, die mit der neuen Rentenmark bezahlt werden musste. 1949 wurde die Schule erstmals renoviert. Durch den Anstieg der Einwohnerzahlen nach dem Krieg wurde der Raum in der vorher als „übertrieben groß“ bezeichneten Schule knapp. Im Jahr 1954 erweiterte man die Schule mit einem dritten Schulsaal. Zu dieser Zeit waren dort insgesamt drei Lehrkräfte tätig. Einige Jahre später folgte ein weiterer Saal in barackenähnlichem Stil. Pläne zur weiteren Vergrößerung der Schule wurden zu Gunsten eines Neubaus an anderer Stelle aufgegeben, im Gebäude der bisherigen Schule brachte man den Kindergarten unter. Der Name der Straße erinnert weiterhin an die damalige Schule.[6]
Seit 1964, Schule an der Waimerstraße
Es wurden alsbald Pläne von Facharchitekten eingeholt, beraten und immer wieder die mit Schwierigkeiten verbundene Platzfrage aufgeworfen. Von Bauern war in der günstigen Lage ohnehin kein so großes Gelände zu erwerben, andererseits musste auch auf deren Existenzgefährdung Rücksicht genommen werden. Nach langem Suchen wurde schließlich das im Besitz der Bürger- & Engelbräu AG befindliche Grundstück am Ostrand des Dorfes gewählt. Die Lage fand auch nach dem Gutachten der Regierung beste Empfehlung. Besonders lobend wurde der Umstand erwähnt, dass die umgebende Wasserschutzzone und der Sportplatz die Gewähr böten, dass die unmittelbar angrenzenden Grundstücke nicht bebaut werden und der freie Blick in die grüne Landschaft erhalten bleibt. Die Eigentümer waren dem Verkauf des Grundstücks nicht abgeneigt, machten dann aber wegen steuerlicher Bedenken einen Rückzieher. Die zum Kauf fest entschlossene Gemeinde konnte 1964, nach zweijährigen Verhandlungen, den Erwerb doch noch perfekt machen. Zwischenzeitlich wurde sogar mit Enteignung gedroht. Damit war der Weg frei geworden für das bis dahin größte Bauvorhaben der Amendinger Geschichte. Mit einem Kostenaufwand von rund zwei Millionen D-Mark entstand ein Schulzentrum mit einer achtklassigen Volksschule einschließlich Turnhalle. Baubeginn war im Oktober 1964; am 16. Juli 1966 wurde der Neubau eingeweiht. Er umfasste neben Fachräumen neun Klassenzimmer. Erst jetzt konnten auch Jahrgangsklassen gebildet werden. Die Schule hatte ein Aufnahmevermögen von rund 200 Schülern. Kurz nach der Fertigstellung wäre allerdings schon eine Erweiterung nötig gewesen, da die Schule zur Verbandsschule wurde und die Schülerzahl rapide anstieg. Zudem wurde der Stadtteil nach der Eingemeindung 1972 zum beliebten Zuzugsgebiet mit reger Bautätigkeit. Das neue Schulgebäude war bereits viel zu klein geworden; deshalb mussten Ausweichräume geschaffen werden. Im Schulhof wurde ein Pavillon aufgestellt, in dem einige Klassen behelfsmäßig untergebracht waren. Zeitweise befanden sich bis zu zwölf Klassen in Schulgebäuden anderer Stadtteile und in Buxheim. Aufgrund der Platznot wurde auch überlegt, den Schulsprengel neu aufzuteilen und die Schule nur für Amendinger Schüler zugänglich zu machen[7] oder verschiedene Klassen auf die Schulen in der Stadt Memmingen aufzuteilen. Dies wurde aber von der Bevölkerung und den Politikern abgelehnt.[8]
Nach häufigem und dringlichem Aufzeigen der Schulraumnot genehmigte man den Schulhausneubau 1984.[9][10] Grundlage des Planungskonzeptes für die Erweiterung war das genehmigte Raumprogramm der Regierung vom September 1985. Nach diesem Programm wurden etwa 1220 Quadratmeter Hauptnutzfläche im Erweiterungsbau untergebracht. Der Erweiterungsbau wurde im Osten an die bestehende Pausenhalle angebunden und mit zwei Flügeln in Nord-Süd-Richtung über eine Eingangshalle verbunden. Damit waren am bestehendem Gebäude einige Umbauten erforderlich, wie der Durchbruch der Pausenhalle nach Osten. Im Zuge des Erweiterungsbaues wurden längst fällige Sanierungsarbeiten am Altbau vorgenommen. Die undicht gewordene Flachdachkonstruktion tauschte man durch einen flach geneigten Dachstuhl mit Ziegeldeckung. Am 13. Mai 1986 erfolgte der erste Spatenstich. Trotz des langen und strengen Winters 1986/1987 und des Dauerregens im Sommer konnte die Schule termingerecht zum Schuljahresbeginn 1987 ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Einweihung fand am 20. November 1987 statt. Der Bau kostete 7,1 Millionen D-Mark.[11] Das Schulgebäude bot nun Platz für alle 421 Schüler. Im Altbau wurde die gesamte Grundschule untergebracht und im Neubau die Hauptschule. Bereits 1996 wurde der Bau ein weiteres Mal erweitert. An der Nordseite der ersten Erweiterung baute man acht weitere Klassen- und Fachräume an. Im Schuljahr 1999/2000 wurde erstmals eine M-Klasse gebildet. 2003 legten somit erstmals Schüler die Mittlere-Reife-Prüfung in der Volksschule ab. Im Jahre 2002 bauten Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam der Pausenhof auf der Nordseite aus. Am 5. August 2008 fand der erste Spatenstich zur Erweiterung der Turnhalle statt. Diese soll knapp zwei Millionen Euro kosten.[12]
Watschen-Urteil
1979 rückte die Schule in den Blickpunkt der bundesdeutschen Öffentlichkeit. Ein Amendinger Lehrer hatte einem Schüler aufgrund seines Benehmens eine Ohrfeige verpasst. Der Schüler zeigte den Lehrer an und das Amtsgericht Memmingen verurteilte diesen zu einer Geldstrafe von 1800 Mark. Der Prozess ging weiter bis zum Bayerischen Obersten Landesgericht. Dieses revidierte das erste Urteil und sprach den Lehrer frei mit der Begründung, dass zwar körperliche Züchtigung in der Allgemeinen Schulordnung (AschO) aus dem Jahre 1973 verboten sei, aber da es sich nicht um ein formelles Gesetz sondern um eine Rechtsverordnung handelte, konnte mit ihm nicht das „gewohnheitsrechtlich begründete Züchtigungsrecht für Lehrer außer Kraft gesetzt werden“. Diese „juristische Wiederbelebung“ der Prügelstrafe führte zu einem großem medialen Echo.[13] Noch im gleichem Jahr verabschiedete der bayerische Landtag ein Gesetz, welches die Prügelstrafe nun endgültig verbot.[14]
Liste der Rektoren
Liste der Rektoren der Volksschule Amendingen | |||||||||
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Jahr[15] | Name | ||||||||
vor 1890 - 1912 | Thomas Böck | ||||||||
1912 - 1920 | Franz Moser | ||||||||
1920 - 1946 | Julius Baur | ||||||||
1946 - 1955 | Georg Ziegler | ||||||||
1955 - 1971 | Bruno Grotz | ||||||||
1971–1984 | Hans Goroll | ||||||||
1984–2005 | Hans Bruscha | ||||||||
seit 2005 | Josef Böckh |
Bekannte ehemalige Schüler
- Josef Madlener (* 1881; † 1967), Dichter und Maler
- Alois Goldhofer (* 1922; † 1981), Gründer der Goldhofer AG
- Franz „Bulle“ Roth (* 1946), ehemaliger Fußballspieler des FC Bayern
Gebäude
Die Schule verfügt über 25 Klassenzimmer, die im Schuljahr 2008/2009 alle belegt waren. Weiterhin gibt es im Hauptschulbereich drei Gruppenräume, drei Informatikräume, einen Physikraum, zwei Werkräume, zwei Textilarbeitsräume, zwei Schulküchen, einen Zeichensaal und einen Musikraum. Im Verwaltungstrakt befinden sich Sekretariat, Rektor- und Konrektorat. Weiterhin gibt es ein Lehrerzimmer, eine umfangreiche Lehrer- und Schülerbücherei, ein Elternsprechzimmer und einen eigenen Raum für die Schulsozialarbeiterin. 2003 entstand im Dachgeschoss ein Mittagsbetreuungsraum für die Grundschüler, der zum Teil in Eigenregie zusammen mit den Eltern errichtet wurde. Für den Sportunterricht stehen eineinhalb Turnhallen zur Verfügung. Beide Hallen sind täglich durchgehend belegt. Im kleinen Teil der Turnhalle kann allerdings nur eingeschränkt Sport betrieben werden. Arbeitsgemeinschaften im Sportbereich werden teilweise in der Turnhalle in Steinheim abgehalten. Seit 2009 wird eine weitere Einfachturnhalle gebaut. Die Freisportanlage befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule. Jede Woche steht das städtische Hallenbad der Grundschule für zwei Stunden zur Verfügung.
Für die Mittagsbetreuung der Hauptschüler wurde ein Schülercafé eingerichtet. Bis zu 50 Schüler nehmen dort ihr Mittagessen ein. Darüber hinaus bieten Schüler gemeinsam mit Lehrern günstiges Essen an, das in der Schulküche zubereitet wurde. Die Schule hat zwei Pausenhöfe. Einer davon wurde in einem Jahresprojekt zusammen mit Schülern, Eltern und Lehrern naturnah angelegt.
Öffentlichkeitsarbeit
Förderverein
Der Förderkreis der Volksschule MM – Amendingen e. V. ist ein Förderverein, der vor allem Träger der außerunterrichtlichen Betreuungsangebote ist. Weiterhin ist der Förderverein Kooperationspartner für die Ganztagsklassen.
Brieffreundschaft
Seit einigen Jahren halten Schülerinnen und Schüler der Schule Briefkontakt zu Schülern der St. Michael’s Lutheran School in Richville im Bundesstaat Michigan, USA. Die Stadt Memmingen hat einen historischen Bezug zu Richville: Zwei Memminger gründeten um ca. 1850 den Ort, der heute nur noch ca 300 Einwohner, aber eine große Schule mit mehreren hundert Schülern hat. Zunächst schrieben Schüler der vierten Klassen Briefe auf Deutsch nach Richville; dort wurden sie von älteren Leuten, die noch Deutsch lesen konnten, übersetzt und von den amerikanischen Schülern auf Englisch beantwortet. Allerdings gibt immer weniger Einwohner in Richville, die Deutsch sprechen und beim Übersetzen der Briefe helfen können. So entstand die Idee, dass die Amendinger Schüler in Englisch schreiben. Da Grundschüler dafür nicht in Betracht kamen, wird die Brieffreundschaft jetzt von den Schülern der 5. und 6. Klasse aufrechterhalten.
Schülerzeitung Schlüsselloch
Die Arbeitsgemeinschaft Schülerzeitung wurde 1996 ins Leben gerufen. Seitdem sind über 40 Ausgaben der Schülerzeitung unter dem Namen Schlüsselloch erschienen. Pro Jahr erscheinen drei bis vier Ausgaben in einer Auflage von ca. 150 Stück. Die Schülerzeitung wird komplett an der Schule produziert und auch gedruckt. Aktuelle und ältere Ausgaben werden kostenlos auf der Webseite der Schule zur Verfügung gestellt.
Festschriften und Literatur
- Volksschule Memmingen-Amendingen: Festschrift zur Einweihung des Schulerweiterungsbaues am 20. November 1987. Stadt Memmingen, Amendingen 1987.
- Stefan Binzer: Amendingen in Vergangenheit und Gegenwart – Eine kurzgefasste Ortsgeschichte. Amendingen 1957.
- Stefan Binzer: Amendinger Chronik. Geschichte Amendingens – Über 30 Jahre in Krieg und Frieden – Vom 1. Weltkrieg bis 1964 1964.
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Stand: Schuljahr 2008/09
- ↑ Informationen über das Buddy-Projekt auf der Internetseite der Schule. Abgerufen im März 2009.
- ↑ Informationen über die Streitschlichter auf der Internetseite der Schule. Abgerufen im März 2009.
- ↑ Diese Besitzfassionen bilden die Vorläufer der ersten bayerischen Gemeindekatasters, der heute im Bayerischen Staatsarchiv Neuburg a.D. liegt; Stefan Binzer - Amendingen in Vergangenheit und Gegenwart – Eine kurzgefasste Ortsgeschichte, Seite 22
- ↑ Festschrift zur Einweihung des Schulerweiterungsbaues am 20. November 1987, Seite 6
- ↑ Straßenverzeichnis von Memmingen mit Erklärungen der Straßennamen. Abgerufen im März 2009.
- ↑ Memminger Zeitung, 9. Dezember 1982, Vereinsvorstände fordern eigene Verbandsschule für Amendingen
- ↑ Memminger Zeitung, 20. Januar 1983, „Amendinger Schule nicht aufspalten!“ – Gegen Verlagerung der Klasse 7 mit 9
- ↑ Memminger Zeitung, 4. August 1978, Wenig Aussichten für Erweiterung des Amendinger Verbandsschulhauses
- ↑ Memminger Zeitung, 5. Juni 1982, Schule Amendingen in großer Raumnot – Erweiterungsbau wird gefordert
- ↑ Festschrift zur Einweihung des Schulerweiterungsbaues am 20. November 1987, Seite 25
- ↑ Memminger Zeitung, 6. August 2008, Seite 27
- ↑ DER SPIEGEL 18/1979 vom 30. April 1979, Seite 107, Online: Spiegel Wissen
- ↑ Art. 86 Abs. 3 S. 2 BayEUG; Online: Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Mai 2000. Abgerufen im März 2009.
- ↑ Nennungen der Rektoren in den Jahr/Klassenbüchern der Schule