Joh. Springer’s Erben

österreichischer Waffenhändler
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Joh. Springer’s Erben ist ein traditionsreicher Waffenhändler und ehemaliger k.u.k. Hoflieferant. Die Firmenzentrale ist an der Josefsgasse 10 im 8. Wiener Gemeindebezirk Josefstadt. Eine weitere Filiale wurde am Kagraner Platz 8 im 22. Bezirk Donaustadt eröffnet.

Joh. Springer’s Erben Handels GmbH

Datei:Joh Springer Erben logo.png
Rechtsform GmbH
Gründung 1836
Sitz Wien
Leitung Christian Johann Springer
Branche Waffen
Website www.Springer-Vienna.com

Geschichte

 
Alte Logo von Joh. Springer's Erben, oben vor 1900, unten vor 1918

Das Unternehmen wurde von Johann Springer gegründet und spezialisierte sich auf die Produktion von Luxusjagdwaffen. Durch die Qualität der Produkte gewann er mehrere Medaillen bei Ausstellungen. Er wurde schließlich zum k.u.k. Hof- und Kammerlieferanten ernannt. Neben den Kaiser als Kunden zählte auch der kaiserliche Hof, die Liechtensteins, Esterhazys, Coburgs und Orlowskis. Die Geschäfte liefen gut und 1912 hatte das Unternehmen über eine Million Goldkronen an Außenständen. Springer hatte seine eigene Fabrik und Auslage an der Josefgasse 10 im 8. Bezirk und drei Verkaufslokale in Wien unter anderem am Stock-im-Eisen Platz 5 im 1. Bezirk und in Mariahilf. Die Filiale im 1. Bezirk zog später an den Graben 10 um.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weiter Flinten produziert. Kunden waren Sowjetmarschall Konjew, General Kaltschenko, alliierte Offiziere sowie der Großwildjäger Ernst Zwilling. Die Waffenproduktion musste im Dezember 1955 eingestellt werden. Der Verkauf von Waffen blieb jedoch, meistens an Kunden wie Industrielle. Die Schulden wuchsen jedoch. 1958 musste die Erbin Margarete Weixelbraun die Familienvilla und die Fabrik verkaufen um die Finanzen zu sanieren.

Ab dem 1. April 2008 hatte Christian Johann Springer das Unternehmen von seiner Mutter Margarethe Weixelbraun übernommen. Am Kagranerplatz 8 wurde die Filiale ausgebaut, sie bietet nun Jagd- und Sportwaffen, Militaria, Faustfeuerwaffen und Wiederladeprodukte auf 370 m². Die ehemaligen Filialen am Graben 10 und an der Habsburggasse 8 wurden in die Weihburggasse 27 verlegt. Auf 700 m² auf drei Etagen werden neue wie gebrauchte Jagdwaffen angeboten. Neben dem Traditionssegment Waffenhandel für Jagd- und Sportwaffen, Militaria, Faustfeuerwaffen und Wiederladeprodukte expandiert das Unternehmen auch in andere Bereich und bietet seit Herbst 2008 Jagdreisen und Waffenauktionen.[1]

Service

Neben dem Verkauf von Jagdwaffen arbeitet das Unternehmen auch mit der Exekutive zusammen. Produkte von Glock und Brügger+Thomet werden außschließlich an Polizei, Justizbehörde und dem Bundesheer verkauft. Für private Sicherheitsunternehmen wie Personenschützer und Sicherheitsdienste werden auch Schutzbekleidung von 5.11 Tactical Series angeboten.

Der Service von Joh. Springer's Erben sind eine Werkstätte für die Pflege und Reparatur von Waffen, Schießkeller, der Erwerb von einem Waffenführerschein, Schießkurse- und Schießtraining und der Export und Import von zivilen Waffen und Munition mit internationalen Partnern wie Beretta und der britische königliche Hoflieferant James Purdey & Sons.

Im Sortiment der Luxuswaffen sind Accessoires, antike Waffen, Blankwaffen, Faustfeuerwaffen, Flinten, Kipplaufbüchsen, kombinierte Gewehre, Präparate, Präzisionsgewehre und Repetiergewehre.

Einzelnachweise

  1. Ursula Rischanek: Springer nimmt neue Geschäftsfelder ins Visier. Wirtschaftsblatt, 5. Dezember 2008, abgerufen am 23. März 2009 (deutsch, Jagdausrüster und Waffenhändler Joh. Springer's Erben stellt sich breiter auf. Waffen-Versteigerungen und Jagdreisen sind neue Geschäftsfelder des Familienbetriebs.): „Christian Johann Springer: „Ausländische Kunden fragen immer wieder, wo sie in Österreich Jagen könnten““

Literatur

  • Ingrid Haslinger: Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4.
  • Oswald M. Klotz: Jagdflinten für Kaiser Franz Joseph, Automatik-Pistolen für die Oelscheichs. In: Die Presse. K.u.k. Hoflieferanten heute (I)/20. Dezember, 1976.

Koordinaten: 48° 12′ 30,5″ N, 16° 21′ 11,6″ O