Diskussion über den Löschantrag
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: --Lienhard Schulz 17:40, 13. Mai 2005 (CEST)
Matthias Schmidt ist ein deutscher Historiker, der in seiner Dissertation Täuschungen Albert Speers über seine Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus aufdeckte und dabei von Speer unterstützt wurde. «Der Mann hat sich bis zum Lebensende etwas vorgemacht. Die Dokumente sprechen gegen ihn», urteilt der Historiker Matthias Schmidt in Breloers «Nachspiel». In Heinrich Breloers Dokumentationssereie Speer und er: Nachspiel - Die Täuschung (2005) gelingt es Matthias Schmidt sowie Susanne Willems, Eckart Dietzfelbinger und Jens-Christian Wagner zu beweisen, dass Speer an der Vertreibung der Berliner Juden beteiligt war, dass er den Ausbau des Vernichtungslagers Auschwitz genehmigte, dass er das Lager Mittelbau-Dora besuchte und dort Sklavenarbeiter sah(dpa, 12.05.2005).
Schmidt war Doktorand des Friedrich-Meinecke-Instituts für Geschichtsforschung der Freien Universität Berlin in Berlin (West), als er im Jahr 1980 Einsicht in Originaldokumente aus dem Umfeld der Generalbaudirektion Berlin bei Rudolf Wolters nehmen konnte.
Wolters war ein langjähriger Freund und Mitarbeiter des Hitlerarchitekten und späteren NS-Rüstungsministers Albert Speers gewesen, hatte seit 1941 an der Chronik der Speerdienststellen geschrieben und Speers Kassiber aus dem Gefängnis Spandau aufbewahrt. Die Chronik dokumentierte die Beteiligung Speers an den so genannten Judenentmietungen in Berlin. Speer selbst hatte Schmidt auf Wolters hingewiesen. Wolters, der sich nach dessen Haftentlassung 1966 mit Speer überworfen hatte, machte dem Doktoranden Schmidt eine unbereinigte Fassung der Chronik der Speerdienststellen zugänglich, welche Speer 1969 in der von Wolters 1964 „gereinigten“ Fassung an das Bundesarchiv in Koblenz geschickt hatte.
Schmidt bezog diese Quellen in seine entlarvende Dissertation ein, die 1982, kurz nach Speers Tod, als Buch veröffentlicht wurde. Damit löste Schmidt eine bis heute andauernde Diskussion über Speers Rolle im 3. Reich und das Bild, das Speer in seinen Memoiren von sich gezeichnet hatte, aus. Zu den Vorwürfen zählen eine systematische Vertreibungspolitik der Berliner Juden aus ihren Wohnungen und der Stadt im September 1938, noch vor der Reichspogromnacht, durch Albert Speer im Zuge der wahnwitzigen Germaniapläne.
Schmidt betreibt heute eine erfolgreiche Firma für Anlageberatung.
Werke
- Albert Speer: Das Ende eines Mythos - Speers wahre Rolle im Dritten Reich, 1982 Scherz Verlag Bern und München, 1. Auflage, ISBN 3-50216668-4 (WDR: Auszüge aus diesem Buch: [1])
- Das Ende eines Mythos. Aufdeckung einer Geschichtsverfälschung, bei Goldmann, München, Juni 1985, ISBN 3-44211354-7
Weblinks
- http://www.abendblatt.de/daten/2005/05/07/430415.html
- http://www2.welt.de/data/2005/04/23/708212.html?s=3
- Volker Ullrich: Die Speer-Legende, Hitlers Liebling und Joachim Fest - eine Beziehung besonderer Art und eine Biografie. In: Die Zeit 39/1999 (pdf)
Personendaten | |
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NAME | Schmidt, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | Historiker |