Boogie-Woogie ist eine Stilart des Piano-Blues und die Bezeichnung für einen mit dieser Musik verbundener Gesellschaftstanz und Turniertanz, der aus dem Lindy Hop und dem Jitterbug hervorgegangen ist.
Boogie Woogie | |||||||||||||||||||
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Boogie Woogie
Was ist Boogie Woogie?
Der Boogie-Woogie ist wie der Blues ein Tanz nach Jazz und eine Bezeichnung für einen Musikstil, dem ein bestimmter Rhythmus (4/4 Takt) zugrunde liegt.
Boogie Woogie hängt eng mit "Swing", "Jitterbug" und "Rock'n'Roll" zusammen. Schon damals tanzten die Fans dieser Tänze ihre Schritte mit einer „Besessenheit“, dass einem Angst und Bange wurde. Auch Hüftzüge und akrobatische Bewegungen wie z.b. ein Schulterwurf waren nicht selten zu sehen. Jeder dieser Tänzer war glücklich, wenn er mit seiner Partnerin wieder einen neuen "Wurf" ausgeklügelt hatte.
Das dieser nicht der Stil des Gesellschaftstanzes war, konnte auch der am Rande stehende kritische Betrachter feststellen. Man suchte und fand eine Form, die den Boogie-Woogie gesellschaftsfähig machte.
In den letzten Jahren begann der Boogie-Woogie seinen zweiten Siegeszug. Aber diesmal etwas anders: die Besessenheit bei den Schritten ist geblieben, die akrobatischen Figuren werden jedoch nicht mehr getanzt. Somit wurde er zu einem Tanz für Alt und Jung.
Der Begriff "Boogie Woogie"
Die Bezeichnung "Boogie Woogie" stammt von Clarence 'Pinetop' Smith 1928 aufgenommenen Pinetop's Boogie Woogie, da diese Aufzeichnungen den Musikstil am besten repräsentierte. Bis zur endgültigen Festigung von Boogie Woogie als Name, wurde der Musikstil auch Honky-Tonk genannt, da diese Art der Musik hauptsächlich in Honky-Tonks (=Kneipe) gespielt wurde.
Die Musik
Ursprünglich wurde Boogie Woogie nur solo auf dem Klavier gespielt. Auf die von der linken Hand gespielten ostinaten Figuren (Rolling Bass oder Walking Bass) bauten die aus gleichmäßigen Achtel-Noten bestehenden Melodien der rechten Hand auf.
Die für den Boogie-Woogie typische Spielweise der linken Hand, bei der die Harmonien und der Rhythmus ohne große Sprünge auf den Tasten von dieser komplett übernommen werden, hat sich aus dem Ragtime entwickelt. Hier ist die Spieltechnik des Stride Piano üblich, bei dem die linke Hand sehr große und schnelle Sprünge durchzuführen hat. Da manche Pianisten spielenderweise mit einem Klavier auf einem Wagen gefahren sind, konnte man bei großen Sprüngen auf den Tasten diese nicht mehr treffen und hat sich so eine neue Begleitung überlegt.
Die Melodieführung ist von off-beat-Phrasierung, Trillern und Tremolos geprägt. Die Boogie-Woogie Form bietet ein breites Spektrum von melodischen und rhythmischen Figuren an, die von einfach bis komplex variieren können.
Neben dem zwölf Takte Schema gibt es auch Schemata mit acht Takten oder anderen Längen. Der Erfolg dieser Musik begann mit Meade Lux Lewis' "Honky Tonk Train Blues" (1927).
Höhenflug
Eine Rundfunkübertragung aus dem Sherman-Hotel in Chicago (1939), der auch Pete Johnson und Albert Ammons beiwohnten, war ebenso eine Sensation, wie ihr Auftritt in John Hammond's "From Spiritual to Swing"-Konzert vom 23.12.1939.
Die typischen Musiker
Die Musiker, in erster Linie Pianisten, tourten durch die Kneipen, spielten die ganze Nacht als Gegenleistung für Lebensmittel und Übernachtungsmöglichkeiten. Im Zuge der Krise in den zwanziger Jahren zogen viele dieser Arbeiter in die Städte des Nordens, z.B. Chicago.
Viele Musiker zogen ebenfalls nach Norden, wo sie auf den „House Rent Parties“ spielten. Diese Tanzpartys funktionierten wie folgt: Der Wohnungsinhaber organisierte einige Flaschen Schnaps und einen Musiker und finanzierte mit dem Eintrittsgeld, das er den Gästen abverlangte, seine Miete. In den späten zwanziger Jahren entwickelte sich der Boogie-Woogie-Stil weiter und Pianisten wie Clarence 'Pinetop' Smith und Jimmy Hancey machten die Musik populärer.
Bekannte Boogie Woogie Musiker:
- Clarence 'Pinetop' Smith
- Jimmy Hancey
- Bill Haley
- John Hammond
- Pete Johnson
Die Bedeutung des Begriffs, geprägt Anfang der 40er Jahre von Jerry Wexler, hat sich bis heute ständig gewandelt. Zunächst nur ein Ersatzwort für „Race Music“, war Rhythm & Blues in den 40er Jahren die Bezeichnung für sämtliche afroamerikanische Musik außer dem Jazz, also für die Musik der schwarzen Unterschicht Amerikas. In den 60er Jahren wich der Begriff dem Marktnamen Soul, und heute bezeichnet man mit "R&B" eine Form zeitgenössischer, schwarzer Popmusik. Rhythm & Blues ist also alles andere, als ein einheitlicher Begriff für eine einheitliche Musikrichtung.
Ende der 40er Jahre entwickelte sich, im Zuge der Urbanisierung der schwarzen Landbevölkerung, ein einheitlicher, großstädtischer Stil heraus. Viele Rhythm & Blues Combos waren zunächst nichts anderes, als verkleinerte schwarze Bigbands. Häufig waren es Sextette oder Quintette. Die kleineren Besetzungen verdankten sich dem Kostenvorteil gegenüber den Bigbands, die für ärmere Clubs nicht mehr bezahlbar waren. Die geringere Lautstärke wurde durch die damals neue elektrische Gitarre kompensiert. Weiterhin kristallisierte sich ein Pianostil heraus, bei dem die linke Hand boogieartige Bassbegleitungen, die Rechte schnelle triolisch geschlagene Doppelgriffe spielte. Anders als im Swing, trat der solistische Anteil der Bläser zurück. Besonders das Altsaxofon fungierte zunehmend als Rhythmusinstrument und spielte Shuffelgrooves. Reine Instrumentalstücke waren selten. Sänger und Sängerinnen (der Frauenanteil im Rhythm & Blues war deutlich höher als im Boogie Woogie) sangen häufig mit gospelartigen Verzierungen. Nicht wenige Rhythm & Blues Texte spielten mit sexuellen Anspielungen und Zweideutigkeiten.
Rhythm & Blues galt für das etablierte Amerika als anzüglich und vulgär, schlicht als inakzeptable Untergrundmusik. Indes gelang es dem Rhythm & Blues, eine eigene Musikindustrie zu etablieren, die auch größere Labels wie Atlantic Records unterhalten konnte, wo der Produzent Jerry Wexler diese Musik wie kein zweiter förderte.
Wenn auch der Rhythm & Blues nicht uneingeschränkt unter Boogie Woogie einzuordnen ist, so teilt er doch mit diesem eine große Schnittmenge, in die Interpreten wie der frühe Ray Charles, Bo Diddley, natürlich auch Chuck Berry, Fats Domino, Little Richard, LaVern Baker und viele andere hineingehören. In Städten wie Chicago oder New Orleans wurden dementsprechend die beiden Begriffe „Rock 'n' Roll“ und „Rhythm & Blues“ auch lange als Synonyme verwendet. Man kann also mit Recht behaupten, dass der Rock 'n' Roll eine Weiterentwicklung, häufig auch eine „Verweißung“ des Rhythm & Blues war, mit der nur Teile der schwarzen Jugend sich identifizieren konnten.
Besonders frustrierend wirkte dabei der Umstand, daß weiße Künstler wie Presley mit schwarzen Coverversionen Millionen verdienten, während Künstlern wie Big Mama Thornton (Autorin von „Hound Dog“) der Erfolg beim Massenpublikum versagt blieb. Und selbst die erfolgreichen schwarzen Musiker wie Little Richard und Bo Diddley wurden vielfach um den Ertrag ihrer Leistung betrogen (Bo Diddley verdiente an seinen großen Hits in den 50er Jahren exakt 0,-- US Dollar.)
Nur leicht zeitversetzt zum Siegeszug des Rock 'n' Roll wurde daher von schwarzen Musikern und Managern der gezielte Gegenversuch gestartet, den Rhythm & Blues zu kommerzialisieren, ohne ihn dabei aus schwarzen Händen zu geben. Unter dem Marktnamen Soul (Musiker sprachen in der Regel weiter von Rhythm & Blues) wurden neue schwarze Talente auf hohem Niveau ausgebildet und dann breit vermarktet. Instrumental, tänzerisch, kompositorisch und vor allem stimmlich erreichte der Rhythm & Blues in der Soul-Ära seine höchste Blüte. Tatsächlich gelang es mit dem Soul, einen weltweiten Boom auszulösen, der auch das zahlungskräftige weiße Publikum erfasste. Frische Talente mit gewaltigen Stimmen stürmten die Charts, die dank der kommerziellen Konzeption noch heute ein Begriff sind (Martha Reeves, Aretha Franklin, Ike & Tina Turner, Stevie Wonder, Otis Redding und viele mehr). Zwar handelte es sich bei diesem kommerzialisierten Rhythm & Blues um Populärmusik, doch wurden die schwarzen Wurzeln wie Blues und Gospel keinesfalls verwässert, sondern bewußt reaktiviert. Schließlich verfolgte man das Ziel, eine für Weiße schwer kopierbare Musik zu kreeiren. Im Zentrum dieser Entwicklung stand das Motown Label. In den 70er Jahren schließlich verblassten die originär schwarzen Elemente wieder und die schwarze Popmusik wurde zur Disco-Musik. In den 80er Jahren stellten schwarze Künstler wie Whitney Houston ihre vorzüglichen Gesangstimmen in den Dienst von eher belangloser Popmusik, die sie damit zu einem gewissen Grad aufwerteten. Der Begriff Soul kam wieder ins Gespräch. Mit Rhythm & Blues hatte diese Musik jedoch nicht mehr viel zu tun.
Vertreter (des klassischen Rhythm & Blues): Wynonie Harris, Big Joe Turner, Etta James, Clyde McPhatter, Bobby Blue Bland, LaVern Baker
Boogie Woogie als Turniertanz
Für Boogie Woogie gibt es folgende Startklassen:
- Junioren Klasse (bis 17 Jahre)
- Allgemeine Klasse (ab 17 Jahren)
- Oldie oder Senioren Klasse (ab 35/40 Jahren)
In einigen Lädern findet man auch die sogenannte Show Klasse, in der normalerweise alle Altersklassen gemischt antreten, mit einer im vorhinein einstudierten Choreographie.
Vergleich zu Rock 'n' Roll
Anfangs muss man sagen, dass sich der Tanz Rock'n'Roll aus Boogie Woogie entwickelt hat. Der wesentliche Unterschied zu Rock 'n' Roll besteht darin, dass man bei Boogie Woogie kein im vorhinein einstudiertes Programm, sondern völlig frei zu der Musik tanzt, dies ist auch der Grund, warum Boogie Woogie in Lokalen getanzt wird und Rock'n'Roll nicht. Weiters werden beim Boogie Woogie kaum Akrobatische Figuren wie z.B. Saltos getanzt.
Boogie Woogie wird normalerweise zu Musik der 50er/60er Jahre getanzt, kann aber auch zu Disco Musik oder zu Reggae Musik getantz werden.
Dadurch, dass Boogie Woogie frei zur Musik getanzt wird, werden 2 Rollen verteilt:
- Follower
- Leader
Leader (Herr) hat die Aufgabe die Figuren einzuleiten und zu führen. Follower (Dame) hat die Aufgabe der Fürung des Herren zu folgen.
Diese 2 Aufgaben sind gleich schwer, da die Dame auf jede Bewegung des Herrn achten muss, und der Herr sich die Figuren überlegen muss, und sie so zu tanzen, dass sie auf die Musik passen.
Grundschritt
Bei Boogie Woogie gibt es eine Vielzahl an Grundschritten, je nach Musik und Tanzstil. Der Boogie Woogie basiert im allgemeinen auf dem 6-Count (d.h. 6 Taktschläge für den Grundschritt), doch in letzter Zeit werden immer mehr 8-Count Figuren getanzt.
Standard Grundschritte beim Boogie Woogie sind:
4er-Schritt
Hauptsächlich in Lokalen, wird auch von den Tanzschulen unterrichtet
Schritt nach Counts:
- 1 - Links Schritt
- und - /
- 2 - Pause
- und - /
- 3 - Rechts Schritt
- und - /
- 4 - Pause
- und - /
- 5 - Links Rück (Schritt)
- und - /
- 6 - Rechts Platz (Schritt)
und immer wieder von Vorne.
6er-Schritt
Fortgeschrittene Lokaltänzer oder Faule Turniertänzer :-)
Schritt nach Counts:
- 1 - Links Schritt
- und - /
- 2 - Rechts Tap
- und - /
- 3 - Rechts Schritt
- und - /
- 4 - Links Tap
- und - /
- 5 - Links Rück (Schritt)
- und - /
- 6 - Rechts Platz (Schritt)
und immer wieder von Vorne.
8er-Schritt
Turniertänzer, Clubtänzer
Schritt nach Counts:
- 1 - Links Schritt
- und - Rechts Schritt
- 2 - Links Schritt
- und - /
- 3 - Rechts Schritt
- und - Links Schritt
- 4 - Rechts Schritt
- und - /
- 5 - Links Rück (Schritt)
- und - /
- 6 - Rechts Platz (Schritt)
und immer wieder von Vorne.
9er-Schritt
Turniertänzer, 8er-Schritt mit einem extra Kick
Schritt nach Counts:
- 1 - Links Schritt
- und - Rechts Schritt
- 2 - Kick
- und - Links Schritt
- 3 - Rechts Schritt
- und - Links Schritt
- 4 - Rechts Schritt
- und - /
- 5 - Links Rück (Schritt)
- und - /
- 6 - Rechts Platz (Schritt)
und immer wieder von Vorne.
10er-Schritt
Turniertänzer, 8er-Schritt mit zwei extra Kicks
Schritt nach Counts:
- 1 - Links Schritt
- und - Rechts Schritt
- 2 - Kick
- und - Links Schritt
- 3 - Rechts Schritt
- und - Links Schritt
- 4 - Kick
- und - Rechts Schritt
- 5 - Links Rück (Schritt)
- und - /
- 6 - Rechts Platz (Schritt)
und immer wieder von Vorne.
11er-Schritt
Turniertänzer, 8er-Schritt mit drei extra Kicks
Schritt nach Counts:
- 1 - Links Schritt
- und - Rechts Schritt
- 2 - Kick
- und - Links Schritt
- 3 - Rechts Schritt
- und - Links Schritt
- 4 - Kick
- und - Rechts Schritt
- 5 - Kick
- und - Links Rück (Schritt)
- 6 - Rechts Platz (Schritt)
und immer wieder von Vorne.
Figuren
Beim Boogie Woogie gibt es im Vergleich zu Rock'n'Roll keine Einschränkungen der Figuren in den jeweiligen Klassen. Jeder darf tanzen wozu er fähig ist. Akrobatikfiguren sind zwar teilweise erlaubt, werden jedoch nicht höher bewertet als andere Figuren. Die Figuren werden aus allen Tanzrichtungen geholt und so umgebaut, dass sie auf den typischen Boogie Woogie Rythmus passen.
Zu den Standardfiguren gehören:
- Platzwechsel
- Links- und Rechtsdrehung
- Spin
- Körbchen
Turnierregeln
Die Turnierregeln beim Boogie Woogie sind von Land zu Land unterschiedlich. Es gibt ausgewählte, internationale Musik CDs des WRRCs, die meistens bei den Turnieren verwendet werden.
International gibt es, wie schon oben genannt 3 Klassen, die jeweils (mindestens) eine schnelle und eine langsame Runde tanzen müssen (ausgenommen Junioren Klasse - in dieser Klasse werden auf Internationalen Turnieren keine langsamen Runden getazt).
Auszug aus den wichtigsten Regeln:
- Die langsame Runde wird zu einer Musikgeschwindigkeit von 30-32 Takten getanzt.
- In der schnellen Runde tanzen Junioren und Senioren zu einem Tempo von 50 Takten, und die Allgemeine Klasse tanzt zu einem Tempo von 52 Takten.
- Durchschnittliche Tanzzeit beträgt International ca. 2 Minuten.
- Es gibt noch Vor- und Hoffnungsrunden um sich für das Finale zu qualifizieren.
- Die langsame Runde wird ausschließlich von Finalpaaren getanzt.
- Es kommen maximal 7 Paare ins Finale.
- Im Finale tanzen alle Paare alleine.
- In den Vor- oder Hoffnungsrunden können mehrere Paare gleichzeitig tanzen (Paarungen werden ausgelost).
- Es gibt 5 Wertungsrichter, die die Leistund der Turnierpaare bewerten.
- Im Finale ist es jedem Paar erlaubt die Musik von 5 mittels Zufallsgenerator gewählten Stücken auszusuchen. In den Vor- oder Hoffnungsrunden wird die Musik mittels Zufallsgenerators ausgesucht.
- Man bewertet: Interpretation, Fußtechnik und Figuren.
- Man soll sich im Stil der 50er Jahre kleiden.
- Es ist nicht erlaubt Kleidungstücke bewusst wegzuwerfen.
- Jedem Paar muss im Finale mindestens eine Tanzfläche von 3x3 Metern zustehen.
Alle diese Regeln beziehen sich auf Internationalle Turniere des WRRCs.
Bewertungsrichtlinien
Allgemeines
Takt und Rhythmus
Unter Takt versteht man die Aufteilung eines Musikstückes in gleichmäßige Teile (Takte). Die Aufteilung erfolgt durch Taktstriche. Die Taktart schreibt die Anzahl der in gleichmäßigen zeitlichen Abständen erfolgenden Taktschläge vor.
Tanzen im Takt
Die Betonung der Schrittbewegung muss durch Gewichtsverlagerung mindestens auf den Taktteilen zwei und vier, analog zur Musik (z.b. Sechserschritt - Verlagerung auf zwei, vier, fünf und sechs) erfolgen.
Boogie Woogie Musik
Die Boogie-Woogie-Musik ist im 4/4 Takt geschrieben, wobei der zweite und vierte Taktschlag durch die Rhythmusgeräte betont wird. Das Charakteristische dieser Musik ist die so genannte Off/Beat-Akzentuierung. Dabei wird durch die Melodieführung der erste und dritte Taktschlag betont.
Auszug aus der Turnierordnung: Erster und dritter Taktschlag werden von der Melodieführung betont, zweiter und vierter Taktschlag von den Bass- und Rhythmusinstrumenten.
Boogie Woogie Tanz
Die Aufgabe der Boogie-Woogie-Tänzer besteht darin, die Betonung der Schrittbewegungen und die Betonung der Musik zeitlich mit einander in Einklang zu bringen. Der Tanz endet immer mit der Musik.
Bekleidung
Die Bekleidung soll zur Musik und zum Tanz passen. Bekleidungsstücke und Accessoires, die von Paaren auf die Tanzfläche mitgenommen werden, dürfen dort nicht ausgezogen oder weggeworfen werden
Bewertungskriterien
Die Bewertungskriterien sind in drei Bereiche gegliedert:
Schritttechnik Herr & Dame
Unter dem Oberbegriff "Schritt Herr / Dame" versteht man alle Kriterien, welche die Gesamtausführung darstellen. Folgende Kriterien sind hierbei zu werten:
Schritt
Neben dem „Single-, Double- oder Tripletime-“ Grundschritt, der vorwiegend flach getanzt wird, sind freie Variationen erlaubt, sofern diese zur Musik passen. Die Ausführung sollte leicht und spielerisch, dabei aber doch dynamisch erfolgen. Durch die Wahl der Schrittvariationen soll der Tänzer / die Tänzerin den rhythmischen Charakter der Musik unterstreichen.
Körperbewegung
Die Beinbewegung des Schrittes soll durch eine Gegenbewegung der Hüfte ausgeglichen werden, um ein "Auf und Ab" des Oberkörpers zu vermindern. Der Charakter von Musik und Figuren soll durch die Körperbewegung verdeutlicht werden.
Armhaltung
Durch die Haltung der Arme soll der Ausdruck des Tanzes und der Tanzfiguren positiv verstärkt und unterstützt werden.
Gesamtausführung / Bewertung
Die Summe der Kriterien wird zum Bereich "Schritt" zusammengefasst. Dabei sind unterschiedliche Interpretationen oder Ausführungen zugelassen bzw. erwünscht, sofern die angegebenen Kriterien eingehalten werden. Die Einzelkriterien sind dabei stets dem möglichst vorteilhaftem Gesamtbild unterzuordnen. Verstöße gegen Kriterien werden schwerer Gewertet, als kleine Fehler.
Figurenausführung
Alle Figuren und Tanzelemente sind durch visuellen, Hand- oder Körperkontakt zu führen.
Bei der Auswahl von Tanzfiguren soll das Tanzpaar den Charakter des Boogie-Woogie-Tanzes bewahren. Werden neu erschaffene, oder aus anderen Tanzarten übernommene Figuren in den Tanz eingebaut, so soll dies immer unter Berücksichtigung der Charakteristik dieses Tanzes vorgenommen werden.
Mit Ausführung einer Figur wird die technische Ausführung, aller in einem Vortrag gezeigten Figuren (unter Berücksichtigung der Qualität) verstanden. Unabhängig davon soll die Ausführung leicht, mühelos, spielerisch und doch exakt sein.
Figurenreichtum ist erstrebenswert und wünschenswert. Es sollte damit aber ausschließlich das tänzerische Können unterstrichen werden. Die mehrmalige Wiederholung einer Figur, oder eine abgewandelte Figur trägt nicht zum Figurenreichtum bei.
Unter Berücksichtigung dieser Kriterien werden die Punkte für die Figurenausführung berechnet.
Es soll keine Akrobatik getanzt werden. Akrobatikelemente sind wie Tanzfiguren zu bewerten, wobei besonderes Augenmerk auf flüssige, harmonische Ein- und Ausgänge zu legen ist.
Tänzerische Darbietung & Interpretation
Die nachfolgenden Kriterien ergeben den Gesamtbegriff "Tänzerische Darbietung / Interpretation":
Harmonie
Harmonie bedeutet die Übereinstimmung oder Ergänzung beider Tänzer in der Ausführung der Bewegung und dem Einklang im Bewegungsablauf beim tänzerischen Vortrag.
Paarwirkung
Herr und Dame sollen als eine Einheit, das heißt als Paar wirken, ohne dass dadurch die Individualität jedes Einzelnen verloren geht..
Ausstrahlung
In tänzerischen Vortrag sollte sich die Freude am Tanzen widerspiegeln. Der Tanz soll frei wirken.
Interpretation
Ein Tanzpaar soll, durch individuelle Interpretation, jedem Tanz, jedem Musikteil, jeder Figur, einen besonderen und unverwechselbaren Charakter geben. Bei richtiger Interpretation wird das Tanzpaar von der Musik "bewegt".
Bewertung
Entscheidend für die Bewertung "Tänzerische Darbietung / Interpretation" ist der Gesamteindruck aus den angeführten Bereichen.
Gesamtpunktezahl
Die Gesamtpunktezahl ergibt sich aus der Summe der drei Bewertungsbereiche, abzüglich der Fehlerpunkte.
Boogie Woogie Tanz-Stile
Boogie Woogie lässt sich in vielerlei Stile aufspalten, z.B. den "Lokal-Stil", den "Turnier-Stil" oder dem sogenannten "Disco-Boogie", wobei sich die einzelnen Stile hauptsächlich in Grundschritt und Figuren unterscheiden.
Disco Boogie
Disco-Boogie ist durchaus mit dem normalen Boogie Woogie zu vergleichen. Der wesentliche Unterscheid zu den anderen Stilen ist, dass Disco-Boogie normalerweise im 4er-Schritt getaznt wird (siehe auch Grundschritt) und dass Disco-Boogie zu Disco oder Reagge Musik getanzt wird.
Lokal Boogie
Wird in Lokalen getanzt. Grundschritt ist im Normalfall der 4er Schritt.
Turnier Boogie
Der Turnier-Stil wird, wie der Name schon sagt, von Turniertänzern/innen getanzt. Grundschritt ist der 8er-Schritt bis aufwärts zum 11er-Schritt.
Siehe auch
Portal: Portal Tanz
Weblinks
Deutschland:
Österreich: