Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Erzählung von Robert Louis Stevenson
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Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist ein Roman von Robert Louis Stevenson und zählt zu den Klassikern der Horror-Literatur. Der Originaltitel lautet The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde, deutsche Ausgaben tragen auch oft den abgekürzten Titel Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde erschien erstmals 1886.

Inhalt

Der Rechtsanwalt Mr. Utterson vertritt die Interessen des zurückgezogen lebenden Wissenschaftlers Dr. Henry Jekyll. Dessen seltsame Anordnung, im Falle seines Todes oder Verschwindens seinen ganzen Besitz einem gewissen Mr. Edward Hyde zu übergeben, weckt seinen Argwohn und seine Neugierde, denn Mr. Hyde ist das genaue Gegenteil des zurückhaltenden Gentlemen Dr. Jekyll. Zudem scheint er einen schlechten Einfluss auf den Doktor auszuüben, denn seit dem Auftauchen Hydes zieht sich Dr. Jekyll mehr und mehr aus dem gesellschaftlichen Leben zurück.

Als schließlich ein Mord geschieht, der eindeutig Mr. Hyde angelastet werden kann, verschwindet dieser spurlos. Der Doktor widerruft daraufhin sein Testament, veranstaltet wieder Gesellschaften für seine Freunde und scheint sich des verderblichen Einflusses von Mr. Hyde entledigt zu haben. Doch einige Zeit später geht eine erneute Veränderung in ihm vor. Er schließt sich in seinem Laboratorium ein, wo er fieberhaft an chemischen Experimenten zu arbeiten scheint, lässt alle Besucher abweisen und zeigt sich selbst den Hausangestellten nicht mehr. Schließlich ruft Dr. Jekylls Butler, der den gesuchten Mörder Hyde in der Nähe des Labors gesehen zu haben glaubt, Mr. Utterson zu Hilfe. Zusammen brechen sie in das Arbeitszimmer des Doktors ein, finden aber nur noch die Leiche von Mr. Hyde in der Kleidung des Doktors, und einige Schriftstücke. Aus diesen konstruiert Mr. Utterson schließlich die wahren Ereignisse:

Dr. Jekyll war bei seinen Forschungen auf einen Trank gestoßen, mit dessen Hilfe er die böse Seite seiner Seele befreien und sich in Mr. Hyde verwandeln konnte. Zunächst genoss er diese Situation, konnte er in dieser Gestalt doch seine negative Seite ausleben, ohne sein Ansehen zu gefährden. Nachdem Mr. Hyde jedoch einen Mord begangen hatte, schwor sich Jekyll, die Droge nie wieder anzurühren. Doch die einmal gerufenen Geister ließen sich nicht wieder bannen: eines Morgens wachte Jekyll auf und hatte sich von allein in Hyde verwandelt. Für die Rückverwandlung benötigte er wieder seinen Trank - doch die Grundsubstanzen, aus denen er hergestellt wurde, gingen zu Ende, während die ungewollte Transformation in Hyde immer öfter stattfand. Erfolglos versuchte Dr. Jekyll, sein Experiment zu wiederholen - er konnte seine Droge nicht reproduzieren. Schließlich schrieb er in seinem Labor den Brief, den Utterson schließlich fand, bevor er sich zum letzten Mal in Mr. Hyde verwandelte. Dieser schließlich vergiftete sich, als Utterson und Butler die Tür aufbrachen.

Bedeutung, Wirkung

Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde erlangte besonders für die moderne Horrorliteratur eine enorme Bedeutung. Das in eine gute und eine böse Seite gespaltene Wesen wurde einer ihrer Archetypen, was sich in vielen Verarbeitungen des Stoffes durch andere Autoren niederschlug. Zum Beispiel ist die Comicfigur Hulk eindeutig von Dr. Jekyll und Mr. Hyde inspiriert. Der Roman ist mit weit über 100 filmischen Adaptationen die meistverfilmte Geschichte der Welt, weiterhin gibt es zahlreiche Romanadaptionen, mehrere Theaterstücke und ein Musical gleichen Namens. Außerdem habe sich , so sagt man, der berühmte Autor Arthur Conan Doyle bei seinem Werk über Sherlock Holmes von der person des Mr. Utterson beeinflussen lassen.

Ausgewählte Verfilmungen