Lymphozyt

Unterform der weißen Blutkörperchen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Mai 2005 um 19:45 Uhr durch Srbauer (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von Benutzer:217.236.61.68 rückgängig gemacht und letzte Version von Benutzer:Simon Woschitz wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Lymphozyten (Singular der Lymphozyt) sind zelluläre Bestandteile des Blutes. Sie gehören zu den sog. "weißen Blutkörperchen" (Leukozyten). Bei Erwachsenen sind etwa 25 - 40% der Leukozyten im peripheren Blut Lymphozyten.

Aufgabe

Die Hauptaufgabe der Lymphozyten sind die Erkennung von Fremdstoffen -- wie zum Beispiel Bakterien und Viren -- und deren Entfernung mit immunologischen Methoden. Dazu werden die Zellen in Milz, Knochenmark und Lymphknoten (vermutlich auch in die Appendix vermiformis) geprägt, was bedeutet, dass sie "lernen" müssen, welche Stoffe zum Körper dieses Menschen gehören und welche als fremd anzusehen sind. Damit gehören die Lymphozyten zum Immunsystem -- zur spezifischen Abwehr. Die Lebensdauer von Lymphozyten kann ein paar Stunden bis zu mehreren Jahren betragen. Ihre Aufgabe erfüllen die Lymphozyten auf verschiedene Weise. Sie produzieren Botenstoffe (Zytokine), die andere Immunzellen und auch normale Zellen dazu bringen, potentielle Gefahren, wie Bakterien und Viren, zu bekämpfen. Sie produzieren Antikörper, die diese "Angreifer" als "fremd" markieren, und sie zerstören infizierte Zellen.

Bildungsort und Morphologie

 
Lymphozyt

Die Lymphozyten entstehen als Vorläuferzellen aus Stammzellen im Knochenmark der Plattenknochen (Becken, Brustbein, z.T. Schädelknochen), bei Kindern zusätzlich der großen Röhrenknochen (Arme, Beine). Die Vorläuferzellen reifen im Bursa-Äquivalent (beim Menschen das Knochemark selbst) bzw. im Thymus zu differenzierten B- bzw. T-Lymphozyten.

Die Zellen sind kernhaltig und haben in der Gram-Färbung ein granuliertes Zellplasma. Mit zunehmendem Alter der Zellen wird der Zellkern kleiner (Zellgröße: 10-15 Mikrometer).

Funktion

Es gibt verschiedene funktional unterscheidbare Typen von Lymphozyten:

Erkrankungen

Zu den Erkrankungen des lymphatischen Systems gehören die angeborenen primären und die erworbenen sekundären Immundefekte, sowie die von lymphatischen Zellen ausgehenden malignen Erkrankungen wie die Non-Hodgkin-Lymphome einschließlich der chronischen lympatischen Leukämie, der Morbus Hodgkin, das von den Plasmazellen ausgehende Plasmozytom und die akute lymphatische Leukämie. Auch Autoimmunerkrankungen können zu den Erkrankungen des lymphatischen Systems gezählt werden.

Im Rahmen einer HIV-Infektion kommt es zu einer Verminderung der Lymphoyztenzahl.

Normalwerte

Siehe: Labormedizin

Verweise

Siehe auch: Differentialblutbild - Granulozyt - Monozyt - Hämatologie - Labormedizin - AIDS - Bursa Fabricii - ELISPOT - ELISA