Himbeerketon

organische Verbindung, Duftstoff
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. März 2009 um 12:43 Uhr durch Cvf-ps (Diskussion | Beiträge) (Vorkommen (Beeren) + Quelle). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Strukturformel
Strukturformel des Himbeerketons
Allgemeines
Name 4-(4-Hydroxyphenyl)-butan-2-on
Andere Namen
  • Rheosmin
  • Himbeerketon
  • Oxyphenylon
  • Frambinon
Summenformel C10H12O2
Kurzbeschreibung

Stark nach Himbeeren riechende, weiße Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 5471-51-2
PubChem 21648
Wikidata Q414484
Eigenschaften
Molare Masse 164,2 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

82-84 °C[1]

Löslichkeit

gut löslich in Wasser, Ethanol, Isopropylmyristat und Propylenglykol

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Himbeerketon (Rheosmin, nach IUPAC 4-(4-Hydroxyphenyl)-butan-2-on) ist ein natürlich in der Himbeere vorkommendes Phenol, das den wesentlichen Geruchseindruck der Beere ausmacht (eine sogenannte „character-impact-Verbindung“).[2]

Vorkommen

Himbeerketon ist die Hauptgeruchskomponente in Himbeeren (Rubus idaeus). Das natürliche Himbeeraroma wird jedoch durch etwa 250 weitere Substanzen (meist Alkohole wie Linalool und Geraniol, Ketone wie Jonon, Aldehyde oder Lactone) hervorgerufen.[2][3] Rheosmin liegt in Himbeeren, Großfrüchtigen Moosbeeren (Vaccinium macrocarpon), Brombeeren (Rubus) und Loganbeeren (Rubus loganobaccus)[4] daneben auch als Glucosid Lindleyin bzw. Isolindleyin vor.[5] Das Keton kommt ebenfalls im Tabakrauch vor, wobei es im Tabak selbst nicht gefunden wurde.[6]

Anwendung

Himbeerketon wird zur Aromatisierung von Lebensmitteln, etwa Süßwaren, eingesetzt. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit liegt in der Verwendung als Insektenlockstoff.

Bei Gabe von hohen Dosen im Bereich von bis zu 2% der Gesamtnahrungsaufnahme wurde ein positiver Effekt auf den Fettstoffwechsel bei Mäusen nachgewiesen, der sich durch erhöhte Norephedrin-induzierte Lipolyse auswirkt.[7] Aufgrund der fehlenden Daten bei Menschen wird jedoch vor der Wunder-Diät gewarnt.[8]

Quellen

  1. a b c Eintrag zu CAS-Nr. 5471-51-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. a b Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
  3. R. Marsili: Flavor, fragrance, and odor analysis. CRC Press, 2001, ISBN 9780824706272
  4. G. A. Burdock: Encyclopedia of Food and Color Additives. CRC Press, 1996, ISBN 9780849394164
  5. J. Buckingham: Dictionary of natural products. S. 3183, CRC Press, 1994, ISBN 9780412466205
  6. T. A. Perfetti, A. Rodgman: The Chemical Components of Tobacco and Tobacco Smoke., S. 231, CRC Press, 2008, ISBN 9781420078831
  7. Morimoto C, Satoh Y, Hara M, Inoue S, Tsujita T, Okuda H: Anti-obese action of raspberry ketone. In: Life Sci. 77. Jahrgang, Nr. 2, 2005, S. 194–204, doi:10.1016/j.lfs.2004.12.029, PMID 15862604.
  8. Weighing the Evidence in Diet Ads, U.S. Federal Trade Commission